Rieschweiler-Mühlbach Keine Lust auf Krise: In dieser Gemeinde haben sie viel vor

Das ehemalige Gelände der Feuerwehr in der Wiesenstraße wird heute für Veranstaltungen genutzt – wie hier bei der Kerwe im Septe
Das ehemalige Gelände der Feuerwehr in der Wiesenstraße wird heute für Veranstaltungen genutzt – wie hier bei der Kerwe im September 2023.

Mehrgenerationenplatz, Hochwasserschutz und Wahlen: Nicht nur Aktuelles war Thema beim Neujahrsempfang. Was in den nächsten fünf Jahren wichtig wird.

„Wählen heißt Verantwortung zu übernehmen. Gehen Sie wählen“, sagte Rieschweiler-Mühlbachs Ortsbürgermeister Peter Roschy (SPD) am Sonntag vor 250 Gästen beim Empfang in der Pfaffenberghalle mit Blick auf die Kommunalwahl im Juni. Als Roschy erklärte, dass er erneut als Ortsbürgermeister-Kandidat antrete, erntete er spontanen Applaus.

Wie der Ortschef berichtete, soll 2024 das Hochwasserschutzkonzept für die Doppelgemeinde abgeschlossen und beim Zukunftscheck Dorf weitere Projekte formuliert werden. Die Gemeinde wolle nun auch den geplanten Mehrgenerationenplatz in der Wiesenstraße angehen.

Aufruf zum Mitmachen

Die kommenden fünf Jahre, sinnierte Roschy, müssten im Zeichen von Erhalt und Renovierung stehen, etwa bei Straßennetz, Grundschule und Kindergarten. Und über den Erhalt der Arztpraxis „sollten wir uns im Gemeinderat ein paar Gedanken machen“. Das Thema Neubaugebiet – für beide Ortsteile gibt es Pläne für neue Bauplätze – müsse weiter verfolgt werden. Aber auch die bereits vorhandenen Gebäude müssten erhalten bleiben, sprach Roschy eine „Sanierungssatzung für bestehende Immobilien“ an.

„Und wie Sie alle wissen, liegen mir die Vereine und die Dorfgemeinschaft am Herzen.“ In seinem Rückblick sprach Roschy die im vergangenen Jahr mit viel Zuspruch gefeierte Kerwe und den Weihnachtsmarkt an. Das leerstehende Feuerwehrhaus in der Wiesenstraße – dort soll bald der Bauhof seine Heimat haben – leistete dabei gute Dienste: Während der Kerwe im September gingen dort zwei Musikveranstaltungen über die Bühne, und im Dezember ist der Weihnachtsmarkt dorthin aus der Bahnhofstraße umgezogen. „Wenn Sie bei diesen beiden Feiern mitarbeiten wollen, melden Sie sich bitte bei mir. Es ist immer besser, wenn die Arbeit auf viele Schultern verteilt wird“, lud Roschy zum Mitmachen ein.

2023 war „Jahr der Herausforderungen“

Nach Angaben des Bürgermeisters wurden 2023 rund 1,3 Millionen Euro in die Ortsgemeinde investiert, davon rund eine halbe Million Euro in die Sanierung der Gartenstraße. 180.000 Euro flossen an die Kita, deren Außenbereich umgestaltet wird. Zudem laufe eine Machbarkeitsstudie, die prüft, ob die Einrichtung erweitert werden könnte. Rund 245.000 Euro wurden in die beiden Friedhöfe der Ortsgemeinde investiert und rund 145.000 Euro in die Straßenbeleuchtung, die auf LED-Technik umgestellt wird.

2023 sei „das Jahr der Herausforderungen“ gewesen, bilanzierte Roschy. „Das Wort Krise kann ich nicht mehr hören.“ Obwohl die Ortsgemeinde einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen könne, drängte der Bürgermeister auf Reformen beim kommunalen Finanzausgleich. Dennoch: Die Pro-Kopf-Verschuldung in Rieschweiler-Mühlbach liegt laut Ortsbürgermeister bei 29,35 Euro, Tendenz sinkend.

Mitgestaltet wurde die 100-minütige Veranstaltung von den Chorfreunden, vom Männergesangverein, den Kindern der Kita „Kuckucksnest“ und der Band Witchow and Friends.

Ehrungen und Würdigungen beim Neujahrsempfang

Geehrt wurden Kurt Helmrich und Gerhard Müller (langjähriges Engagement beim VDK-Ortsverband); Jannis Franze, Norbert Scherer, Christian Schöfer und Armin Zimmermann (Einsatz, teilweise über Jahrzehnte in verschiedenen Ämtern bei den Fußballern von Rot-Weiß Höhmühlbach); die Tischtennis-Jugendmannschaft des TV Rieschweiler sowie die Prellball-Schülerinnen des TVR; die Segelflugmannschaft des Aeroclubs, drei Teams des Tennisclubs Rieschweiler: Damen 30, Damen 40 und Herren 40, die beiden Nachwuchs-Motocross-Motorradfahrer Ben Stephan und Neo Zäuner, die beiden Jungs sind neun und elf Jahre alt. Harald Borne und Roger Burkhardt, die Wehrführer der Feuerwehren Rieschweiler und Höhmühlbach, wurden von Ortsbürgermeister Peter Roschy für ihre Verdienste geehrt. Roschy würdigte unter anderem das Engagement der beiden bei der im vergangenen Jahr vollzogenen Fusion der Wehren der beiden Ortsteile, denen Borne (Rieschweiler) und Burkhardt (Höhmühlbach) vorstanden. „Ohne euch wäre das nicht so reibungslos gegangen“, sagte Bürgermeister Peter Roschy. Ende Mai hat die Löscheinheit Rieschweiler-Mühlbach das neue Domizil im Hechtloch bezogen. Ihr steht ein „Dreigestirn“ (Roschy) vor: Florian Borne, Roger Burkhardt und Benedikt Knerr. Außerdem stellte Peter Roschy Sabrina Scharf und Joanne Kohl vor. Scharf hat bei der TV-Sendung „Das perfekte Diner“ mitgewirkt und mit veganen Gerichten Höchstpunkte eingefahren, Joanne Kohl backt beeindruckende Motivtorten und liefert deutschlandweit Kuchen im Glas aus. Für 70 Jahre Gesang im Chor wurden die beiden Sänger Günther Scherer und Arno Allspach vom MGV Rieschweiler ausgezeichnet. Aus den Händen des Vorsitzenden des Chorverbandes Westpfalz-Blies, Roland Heitmann, erhielten die beiden Sänger, die kurz zuvor noch einen Auftritt beim Neujahresempfang hatten, eine Urkunde. Heitmann hob die Vorzüge des Hobbys Chorgesang hervor: „Es ist etwas für Morgenmuffel, denn die Proben sind abends. Und es ist etwas für Gesellige, die nach den Proben noch etwas trinken können.“ Auch Ortsbürgermeister Peter Roschy warb für Nachwuchs für den Männergesangverein.

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