Kreis Südwestpfalz Keine NPD-Treffen, nur Pfälzer Kost

Der in Saarbrücken lebende Peter Marx will das Gasthaus „Zum Jungfernsprung“ für Pfälzer Abende mit Livemusik und Spanferkel nut
Der in Saarbrücken lebende Peter Marx will das Gasthaus »Zum Jungfernsprung« für Pfälzer Abende mit Livemusik und Spanferkel nutzen.

«Dahn.»„Ich möchte diese Traditionsgaststätte erhalten“, nennt der in Saarbrücken lebende Peter Marx als Motivation für den Kauf. Der aus Speyerbrunn bei Johanniskreuz stammende Wahlsaarländer sieht den Kauf aber auch als lukrative Investition. Das Dahner Angebot an Touristen weise bezüglich traditioneller Pfälzer Kost eine Lücke auf und die würde er gerne mit Rittermahl, Schlachtfesten und Pfälzer Heimatabenden schließen. Wobei Marx das Lokal nicht als normale Speisegaststätte wiedereröffnen will, sondern nur noch für Veranstaltungen oder für vorab gebuchte Abende, Geburtstagsfeiern und Familienfeste. Den Anfang will er schon Ende März mit der „Valentinsstube“ machen, die aus einem Teil des derzeitigen Schankraums bestehen würde. „Die wird im alpenländischen Stil eingerichtet“, erzählt Marx. Danach sollte der große Saal renoviert werden und als Höhepunkt der Gewölbekeller, der sich als „Hans-Trapp-Ritterkeller“ für mittelalterliche Gelage eignen würde. Spanferkel und ganze Saumägen sollten dort aufgetischt und dazu das Bier kannenweise gereicht werden, so die Vorstellung von Marx. Dazu soll es Livemusik von Pfälzer Bands geben. Welche Bands das sind, wollte er noch nicht verraten. Aus dem Obergeschoss und dem auszubauenden Dachgeschoss könnten vier Wohnungen werden, die er als Eigentumswohnungen verkaufen wolle. Marx schätzt, dass er 200 000 Euro in die Immobilie investieren müsste. Marx selbst will das Lokal nicht betreiben. Dafür suche er eine gastronomisch erfahrene Person. Er werde auch nicht nach Dahn ziehen, sondern in Saarbrücken bleiben, wo er für die NPD im Stadtrat sitzt und den Landesverband der NPD als Vorsitzender führt. In früheren Jahren wohnte Marx kurzzeitig in Dahn. Beim Dahner Bürgermeister Alexander Fuhr und Verbandsbürgermeister Michael Zwick sei er mit seinem Plan nicht auf Begeisterung gestoßen, erzählt Marx. Fuhr liegt der Kaufvertrag vor, wie dieser auf Anfrage bestätigte. Die Stadt hat in diesem Bereich von Dahn ein Vorkaufsrecht, da es sich um ein Sanierungsgebiet handele und die Stadt aus städtebaulichen oder Stadtsanierungsgründen im Falle eines Verkaufs Vorrang habe, erläuterte der Bürgermeister. Ob dies im Fall des Gasthauses „Zum Jungfernsprung“ zutrifft, werde derzeit in der Verwaltung geprüft. „Wir prüfen das intensiv und werden im Bedarfsfall von diesem Vorkaufsrecht Gebrauch machen“, kündigte Fuhr an, der weder verraten wollte, welche Summe die Stadt dann zahlen müsste, noch, was die Stadt eventuell mit dem Gebäude machen könnte. Der Dahner Stadtrat werde noch mit der Sache befasst, was wohl recht schnell passieren müsste. „Es gibt hier eine gewisse Dringlichkeit“, so Fuhr. Warum die Stadt Dahn jetzt prüft, ob sie nicht selbst kaufen will, kann Marx nicht verstehen. „Das Haus steht seit fast zwei Jahren zum Verkauf und jetzt interessiert es erst die Stadt“, sagt Marx. Mit der NPD habe der Kauf nichts zu tun, versichert er. „Wenn ich politische Veranstaltungen machen will, gehe ich in Saarbrücken in das Schloss. Da brauche ich kein Lokal in Dahn.“ In der Südwestpfalz habe er keine politischen Absichten, betont er und verweist auf das sehr schwache Abschneiden seiner Partei in der Region. „Wer soll da kommen, wenn wir was machen würden?“ Das Gerücht, wonach der Pirmasenser NPD-Mann Markus Walter involviert sei, stimme nicht. Sein Verhältnis zu Walter sei „stark abgekühlt“, so Marx.

Peter Marx
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