Bottenbach LED-Strahler: Ortsbürgermeister sauer über fehlende Förderzusage

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Bottenbachs Bürgermeister Klaus Weber ist sauer. Seit anderthalb Jahren wird im Gemeinderat über das Umstellen der Straßenlaternen auf energiesparende LED-Strahler diskutiert. Die Handbremse: die Fördermittelgeber.

„Wir dürfen nicht anfangen und haben noch immer diese Energiefresser im Dorf“, sagt Weber im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Worum geht’s? Seit anderthalb Jahren wird im Bottenbacher Rat über die Idee diskutiert, alle alten Straßenlaternen in Bottenbach mit modernen, stromsparenden LED-Strahlern zu ersetzen. Die 157 alten Straßenlaternen kosten im Jahr über 20.000 Euro Strom, wären die Strahler mit LED-Birnen ausgerüstet, beträgt die Stromrechnung nur knapp 5000 Euro.

Seit Beginn der Diskussion Mitte Januar vergangenen Jahres war klar: Der Großteil der Kosten für die LED-Strahler wird über die wiederkehrenden Beiträge bezahlt. Allerdings, so Weber, muss jede Fördermöglichkeit laut Kommunaldirektion ausgeschöpft werden. Für die LED-Lampen wollte Bottenbach den Fördertopf der „Zukunft-Umwelt-Gesellschaft“ (kurz: ZUG) anzapfen.

Laternen kosten fürs ganze Dorf knapp 100.000 Euro

20 bis 25 Prozent der Kosten hätte die Bundesgesellschaft übernommen. Die ZUG lasse in Sachen Förderzusage allerdings auf sich warten − und das laut Weber schon sehr lange. Zudem habe es die Vorgabe gegeben, erst einmal ein Ingenieurbüro mit der Planung der Straßenlaternen zu beauftragen. Das hat die Gemeinde gemacht, die Kosten beliefen sich auf 7700 Euro. Passiert sei seitdem nichts mehr. Von der Bundesgesellschaft heißt es, sie seien derzeit mit Förderanfragen überhäuft, entsprechend dauere das Bearbeiten der Anträge länger. „Die LED-Strahler amortisieren sich nach vier bis fünf Jahren. Mit dem Ingenieurbüro und dem langen Warten sind wir bald teurer dran, als wenn wir keine Förderung beantragt hätten. Wir bremsen uns selbst aus. Das ist ein Unding“, schimpft der Bürgermeister.

Grob geschätzt kosten die neuen LED-Strahler in ganz Bottenbach rund 100.000 Euro. Nach vier bis fünf Jahren sind die Investitionskosten wieder raus, weil die Strahler viel weniger Strom verbrauchen. Danach spart Bottenbach jedes Jahr bei den Stromkosten. Und das könnte wiederum den Bottenbachern zugutekommen. Denn letztlich werden die Stromkosten über die Steuern bezahlt.

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