Kreis Südwestpfalz Marktplatz im Blick

Eine neue „Homburg-App“ und dieses Jahr noch Breitband-Internet, dazu viel Dank an fleißige Ehrenamtliche und ein nach eigener Aussage „verhalten optimistischer“ Oberbürgermeister prägten das Homburger Heringsessen am Aschermittwoch im Saalbau.

War das Homburger Heringsessen vor einigen Jahren vom damaligen Oberbürgermeister Karlheinz Schöner aus Ersparnisgründen zunächst abgeschafft worden, hat sein Amtsnachfolger Rüdiger Schneidewind den Aschermittwochs-Brauch wiederbelebt. Der Rathauschef nutzte seine Rede, um sich bei den Ehrenamtlichen verschiedener Hilfsdienste und -organisationen zu bedanken. Wie wichtig diese seien, davon habe er „sich in den letzten 24 Stunden überzeugen können“, meinte Schneidewind und bezog sich dabei auf die jüngsten Überflutungen in Jägersburg und den Gasalarm vom Mittwoch am Homburger Hauptbahnhof (wir berichteten gestern). Zudem hatte es zeitgleich zu Schneidewinds Ansprache in einem Autogeschäft in der Saarbrücker Straße gebrannt. Auch beim Bewältigen der Aufgaben rund um das Thema Flüchtlinge seien die Ehrenamtlichen unverzichtbar; sie leisteten „einen wahnsinnigen Beitrag“. Rüdiger Schneidewind zitierte Teilen der vielbeachteten jüngsten Büttenrede von Ansgar Hoffmann von der Homburger Narrenzunft: „Nach dem herzlichen Willkommen schlägt die Stimmung langsam um. Viele fühlen sich beklommen, statt zu grüßen, bleibt man stumm.“ Schneidewinds Schlussfolgerung: „Wir müssen die Themen angehen. Wir müssen uns alle anstrengen, Einheimische und Flüchtlinge. Wenn die Integration gelingt, ist es eine große Chance. Wenn nicht, ein großes Problem.“ Zur ganz besonderen Herausforderung werde das Flüchtlingsthema angesichts der angespannten Haushaltslage. Dessen ungeachtet habe es „keine Steuererhöhungen wegen Flüchtlingen“ gegeben; vielmehr erlebe die Stadt ein „kleines Konjunkturprogramm“ mit Investitionshilfen vom Land, „denn wir müssen die Menschen unterbringen und dafür auch Gebäudesubstanz sanieren“. Sanierung wird in den nächsten Jahren ein wichtiges Thema bleiben: Teile der Homburger Altstadt wurden ins Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ aufgenommen. Mit den daraus fließenden Fördermitteln soll das Alte Rathaus am Marktplatz saniert werden. Die weitere Gestaltung des Marktplatzes werde ebenso wie die Achse Saarpfalz-Center – Enklerplatz im Fokus bleiben. „Verhalten optimistisch“ gab sich Scheidewind mit Blick auf die Infrastruktur. Zwar unterliege Homburg einem strengen Sparprogramm, doch wolle man das kulturelle und sportliche Leben am Laufen halten. So werde dieses Jahr in Schwarzenacker, Beeden, Jägersburg und in der Homburger Innenstadt schnelles Breitband-Internet installiert. Bereits verfügbar ist die kostenlose „Homburg-App“, auf der die Stadt Termine, Informationen und Nachrichten mitteilt. (sach)

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