Clausen Nach Wahlcoup: Das hat der neue Clauser Ortsbürgermeister vor

Jens Dresen
Jens Dresen

Die Freie Wählergruppe Clausen stellt mit Jens Dresen künftig den Ortsbürgermeister. In der kommenden Woche wird er vereidigt.

Dresen , 29 Jahre alt und Anwendungstechniker, setzte sich bei der Wahl überraschend mit 504 Stimmen gegen das CDU-Urgestein und den bisherigen Ersten Beigeordneten Georg Schäfer (391 Stimmen) durch. „Wir waren alle baff“, beschreibt er im RHEINPFALZ-Gespräch die erste Reaktion seiner Partei nach dem Wahlcoup. Aber man sei sich einig, so betont Dresen, dass die drei Beigeordnetenposten über die eigenen Reihen hinaus besetzt werden sollen.

Man habe nach über zehn Jahren die ruhende FWG wieder aktiviert. Mitinitiatorin dieser „Wiederbelebung“ sei Viktoria Meyer gewesen, erzählt Dresen. Als man den Neustart besprochen habe, waren sich die Verantwortlichen einig, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Die Wahl sei auf ihn gefallen, da er längst aktiv im örtlichen Gemeindeleben sei, etwa im Förderkreis der Freiwilligen Feuerwehr, im Kultur- und Verkehrsverein und bei der Organisation des Hawefestes.

Absolute Mehrheit im Gemeinderat

Die FWG habe mit drei bis vier Sitzen im Gemeinderat gerechnet, sagt Dresen. Den Erfolg sah niemand wirklich kommen. Die FWG errang die absolute Mehrheit im Rat mit neun Sitzen (CDU sechs, SPD einen). Dass er auch noch die Wahl zum Ortsbürgermeister gewann, das habe er „nie im Leben gedacht“, freut sich der 29-Jährige. Für den Wahlerfolg machte er die Haus-zu-Haus-Besuche mit verantwortlich. Er habe bemerkt, dass viele Clauser Bürger – „obwohl die Clauser doch eher CDU wählen“ – nicht mehr mit der vergangenen Politik einverstanden gewesen seien und sie etwas anderes wollten, berichtet er.

Für ihn und seine Mitstreiter sei auch klar geworden, dass alle Bürger in die gemeindlichen Geschehnisse mit eingebunden werden wollen und dass dies die Vorstellung der FWG sei. „Wir wollen alle Bürger, ohne jede Parteizugehörigkeit, mitnehmen“, kündigt Dresen an. Alle sollten in ein Boot geholt werden, auch im Gemeinderat und dort vor allem ohne Fraktionszwang bei Abstimmungen. Die FWG wolle auf jeden Fall das Dorferneuerungskonzept auf den Weg bringen. „Georg Schäfer hat dies schon angestoßen. Nun müssen wir uns um die Gelder dafür und die Förderungen kümmern,“ erläutert Dresen.

Dresen: Viele Bürger wollen Dorfplatz behalten

Weiterhin sei es wichtig, die Infrastruktur zu stärken und den Glasfaserausbau anzugehen. Zudem soll die Zusammenarbeit der Vereine gefördert werden. Hier denkt der neue Ortsbürgermeister daran, einen Vereinsring zu gründen. Ein ganz anderer Schwerpunkt ist ein mögliches Neubaugebiet. Momentan steht das Neubaugebiet „In den Gehrenäckern“ zur Diskussion. Dresen will hier die Örtlichkeit klären und ein neues Entwicklungskonzept erarbeiten. In den Gesprächen von der Wahl habe er herausgehört, dass die Bürger ihren Dorfplatz behalten wollen und sich hier einen Mehrgenerationenplatz wünschen. „Das aber schließt die aktuelle Planung für das Neubaugebiet aus.“

Info

Die konstituierende Sitzung des Gemeinderates findet am Dienstag, 17. September, 19 Uhr, im Pfarrheim statt.

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