Rodalben Nach Waldbrand: Verbandsgemeinde verbietet offenes Feuer

Weil sich am kahlen Steilhang Geröll lösen und auf die Straße rollen könnte, baut der Landesbetrieb Mobilität eine Betongleitwan
Weil sich am kahlen Steilhang Geröll lösen und auf die Straße rollen könnte, baut der Landesbetrieb Mobilität eine Betongleitwand an der Bärenhalde auf, die das verhindern soll. Vorher wird der Forst die abgebrannten Bäume und Stämme entfernen.

Die Feuerwehr hat am Freitag die geräumte Einsatzstelle an der Bärenhalde an die Forstverwaltung übergeben. Wie lange die L482 von Rodalben nach Pirmasens gesperrt bleibt, ist noch nicht ganz klar. Die Verbandsgemeinde reagiert auf die hohe Brandgefahr.

„Der Forst ist jetzt als erstes gefragt“, sagte Volker Priebe, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern. Nach dem Besichtigungstermin der Brandstelle an der Bärenhalde am Donnerstagmorgen geht die Behörde davon aus, „dass der Hang standsicher ist“. Allerdings ist die Strecke derzeit nicht verkehrssicher, weil verbrannte Bäume auf die Straße fallen könnten und es möglich ist, dass sich Felsbrocken lösen und herabstürzen. „Weil das Grüne fehlt, kann es zu oberflächlichen Erosionen kommen“, sagte Priebe.

Wenn der Steilhang vom Forst, der derzeit noch ein Unternehmen für die Fällarbeiten sucht, gerodet ist, rückt der LBM an. Laut Priebe wird loses Gestein aus dem Hang entfernt. Dann soll neben der Straße eine 60 Meter lange Betongleitwand aufgebaut werden. Dieses Rückhaltesystem sei massiv und bis zu 1,20 Meter hoch, erläuterte Priebe. Die Wand sorgt dafür, dass „für den Fall, dass sich Geröll aus dem Hang löst“ nichts auf der Straße landet. Die Betonwand wird abgebaut, wenn der Hang wieder grün ist und die Gefahr von Erosionen nicht mehr besteht. Ob die Sperrung der Bärenhalde über den 30. Juni hinaus bestehen bleibt, konnte Priebe nicht sagen. „Das hängt davon ab, wie schnell der Forst fertig jetzt. Das Aufstellen der Betongleitwand geht relativ flott“, sagte er. Forstamtsleiter Florian Kemkes war am Freitag nicht zu erreichen.

Hohe Waldbrandgefahr

Der Böschungsbrand am Dienstag hatte sich rasch ausgebreitet, das lag nicht nur am Wind, sondern auch an der großen Trockenheit im Wald. Dass der Boden schon so früh staubtrocken ist und die Bäume durch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre so geschädigt sind, dass das Feuer bis in die Kronen springen konnte, hatte die Feuerwehr überrascht. Die Waldbrandgefahr in der Südwestpfalz ist derzeit hoch.

Nach den Städten Pirmasens und Zweibrücken, die offenes Feuer im Außenbereich verboten haben, reagierte auch die Verbandsgemeinde Rodalben und untersagte „angesichts der derzeitigen Trockenheit und der damit verbundenen akuten Waldbrandgefahr bis auf Weiteres offenes Feuer im Außenbereich“. Hierzu zählt die VG auch Holz-, Kohle- und Gasgrills. Ebenfalls verboten ist das Anzünden von Fackeln, Kerzen, Feuerwerk, Shishas, Räucherstäbchen oder Ähnliches. Vom Verbot betroffen sind auch offene Feuer bei Sonnwendfeiern in der kommenden Woche. Die VG-Verwaltung appelliert an alle Raucher, glühende Asche und Zigarettenreste ordnungsgemäß zu entsorgen und nicht einfach irgendwo hinzuschnippen. Ein kleinster Funke reiche bei dem aktuellen Waldbrandgefahren- und Graslandfeuerindex bereits aus, um einen Großbrand zu entfachen.

Grillplätze werden nicht mehr vermietet

„Der Waldbrand am Dienstag und die daraus resultierenden Folgen, haben uns dazu bewogen, diese drastische Maßnahme zu ergreifen“, erklärte Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer und appellierte an das Verständnis der Bürger. Wegen der hohen Waldbrandgefahr werden auch keine Grillplätze im Bereich der Verbandsgemeinde mehr vermietet.

x