Kreis Südwestpfalz Nachwuchs bei den Wildtieren

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In Feld, Wald und Flur beginnt für eine Reihe von Wildarten die Zeit der Kinderstube. Die Forstämter bitten eindringlich, auf den Wegen zu bleiben und die Hunde anzuleinen. Der Wildnachwuchs brauche Ruhe.

Bei den Feldhasen füllt sich die Kinderstube schon, und auch bei den Wildschweinen können die ersten Frischlinge da sein. „Die Sauen bauen kuschelige Nester aus Zweigen und Blattwerk“, beschreibt der Kaiserslauterer Kreisjagdmeister Hubertus Gramowski solch einen Kessel, der sich dann meist an geschützten Stellen im Wald befindet. Dort führt kein Waldweg vorbei, somit besteht für Spaziergänger, die auf den Wegen bleiben, auch keine Gefahr. „Die Frischlinge verlassen nach rund zehn Tagen zum ersten Mal den Wurfkessel und gehen mit der Muttersau sozusagen vor die Tür“, sagt Gramowski. Er sieht keine große Wahrscheinlichkeit, dass Spaziergänger auf den Waldwegen solch einen Ausflug zu Gesicht bekommen. Trotzdem warnt er davor, sich der Bache samt Gefolge zu nähern, sollte der Fall doch eintreten. Sein Rat: „Ruhig zurückziehen und den Anblick genießen, den diese katzengroßen Schweinchen bieten. Alles andere ist gefährlich.“ Auch Hundebesitzer sollten aufpassen. „Hunde am besten immer, aber gerade wenn das Wild Nachwuchs hat, an der Leine lassen“, rät Revierförster Klaus Platz vom Forstamt Kaiserslautern. Es ende für den Hund tödlich, sich mit einer Muttersau anzulegen. Für ihn ist es auch nicht nachvollziehbar, wenn Jogger und Mountainbiker mit LED-Lampen die Nacht im Wald zum Tag machen. „Plötzlich auftauchendes Licht kennt das Wild nicht und wird davon verunsichert“, erläutert Platz. Die Tiere haben aus Rücksicht auf den Menschen ihr von Natur aus tagaktives Leben in die Dämmerung und die Nacht verlagert. Wenn nun der Mensch auch abends mit „Flutlicht“ durch deren Reviere rennt oder radelt, findet das Tier gar keine Ruhe. |thea

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