Elsass / Lothringen Nationalfeiertag in Frankreich: Kein Feuerwerk in Bitsch, Parade in Weißenburg

Aus Kostengründen verzichtet die Stadt Bitsch auf ein Feuerwerk über der Zitadelle.
Aus Kostengründen verzichtet die Stadt Bitsch auf ein Feuerwerk über der Zitadelle.

Am Sonntag ist in Frankreich Nationalfeiertag. Zur Erinnerung an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789 leisten sich viele Kommunen ein opulentes Feuerwerk oder ein Fest. So auch die lothringische Stadt Bitsch, die jahrelang die Zitadelle mit Feuerwerk zum 14. Juli erleuchtete. Das wird in diesem Jahr nicht der Fall sein. Wer feiern will, muss nach Weißenburg fahren, dort gibt es zwei Festtage mit aufmarschierender Polizei und Musik in einem Park.

Der 14. Juli 1789 mit dem Sturm des Gefängnisses „La Bastille“ in Paris war für die Franzosen das Symbol für die Befreiung von Unterdrückung und Repression. Oder wie es Victor Hugo formulierte: „Der 14. Juli, das ist der Tag, an dem sich das französische Volk erhoben hat, um seine eigene Geschichte zu schreiben.“

Landesweit wird der Tag seit vielen Jahren mit einem Feuerwerk gefeiert. Das wird es in Bitsch aber nicht mehr geben. Tausende hatten in jedem Jahr die Zitadelle und umliegende Stadtviertel angesteuert, um das Feuerwerk zu erleben und anschließend wieder nach Hause zu fahren. Das war dem aktuellen Bitscher Bürgermeister, Benoît Kieffer, zu viel Aufwand und zu wenig Wirkung, weshalb er es absagte. Für 20 Minuten Feuerwerk sei es einfach zu teuer, ist aus dem Bitscher Rathaus zu hören. Außerdem hätten die vergangenen Jahre mit Hitzewellen um den 14. Juli die paradoxe Situation ergeben, dass den Bürgern das Grillen und privates Feuerwerk untersagt wurde, die Stadt aber munter rumgeballert habe.

Feuerwerk kostet fünfstellige Summe

Wie hoch die Kosten für das Feuerwerk waren, wollte der Verwaltungsmitarbeiter nicht sagen. Es soll ein höherer fünfstelliger Betrag gewesen sein. Für die Summe könne die Stadt locker vier oder fünf schöne Konzerte veranstalten, was sinnvoller sei, so ein weiteres Argument des Bürgermeisters für den Verzicht auf die Knallerei zum Nationalfeiertag. Ganz für alle Zeit sei es aber nicht abgesagt. Im kommenden Jahr könne es durchaus eine Neuauflage geben, lässt der Verwaltungsmitarbeiter Feuerwerksfreunde hoffen.

Im Bitscherland wird es am 14. Juli nur ein Theaterstück als Straßenspektakel auf dem Freigelände der Maginotfestung Simserhof geben. Mit dem Nationalfeiertag hat es nichts zu tun. Die Theatertruppe „Compagnie Annibal et ses Elephants“ wird das Stück „Der Sonntagabendfilm“ zeigen. Für deutsche Besucher ohne Französischkenntnisse dürfte es weniger geeignet sein, da es sehr viel Text beinhaltet. Der Inhalt handelt von dem ersten französischen Western, dessen Handlung parallel zu einer Projektion auf der Bühne nachgespielt wird. Teile des Publikums werden hier integriert. Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, 21.45 Uhr, der Eintritt ist frei. Der Simserhof ist als „Ouvrage Simserhof“ gut ausgeschildert. Vom Parkplatz muss ein Stück durch den Wald gelaufen werden.

Festliches Weißenburg

Richtig festlich wird es in Weißenburg. Dort wird schon am Samstagabend zur „Fête Nationale“ in den Museumspark eingeladen. Das normalerweise nicht zugängliche Parkgelände hinter dem Museum Westerkamp (10 Rue du Chapitre) erwartet die Besucher mit einer Bühne und Buvette, also einem Getränkestand, der vom Oldtimerclub des Weißenburger Landes betrieben wird. Start ist um 18 Uhr. Gegen 20 Uhr spielt eine Jazzformation, die gegen 22 Uhr von einer rockigeren Gruppe dem „Nancy & Pitt Orchestra“ abgelöst wird.

Am eigentlichen Feiertag wird die Bewirtung im Museumspark um 16 Uhr starten. Auf dem Place de la République mitten in der Stadt wird allerdings ab 16.30 Uhr ein Aufmarsch von Bürgermeister, Feuerwehr und Gendarmerie erfolgen. Für 17 Uhr ist im Park wieder ein Konzert angesagt. „Lorelei & Co.“ wird spielen. Der Schlusspunkt ist ein ökumenischer Gottesdienst um 18 Uhr. Auch in Weißenburg kostet es keinen Eintritt.

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