Rumbach Neue Besitzer für einst geliebtes: So funktioniert Secondhand-Brautmode in Rumbach

Jana Wolf hat sich ihren Traum vom eigenen Brautmodengeschäft erfüllt.
Jana Wolf hat sich ihren Traum vom eigenen Brautmodengeschäft erfüllt.

Seit Kurzem betreibt Jana Wolf in ihrem Elternhaus in der Hauptstraße 13 einen Secondhand-Laden für Brautkleider. „Orphee Pre-loved“ heißen die Stücke, was so viel bedeutet wie: schon einmal geliebt. Der Name ist Programm.

Eine Vorliebe für Gebrauchtes hatte die 25-jährige Jana Wolf schon immer. Und auch eine Vorliebe für Brautkleider. Im Hauptberuf arbeitet sie im Büromanagement, mit einer Zusatzausbildung in Betriebswirtschaft. Und Nachhaltigkeit ist ihr ein Anliegen. Deshalb betreibt sie seit kurzem einen Secondhand-Laden für Brautkleider. „Wenn man sich überlegt, wie viele Sachen weggeworfen werden, nur weil sie ein Fehlkauf waren oder nicht mehr gefallen“ sagt sie und berichtet, dass sie viele ihrer Sachen auf Online-Portalen für Secondhand-Ware kauft. „Brautkleider können so richtig ins Geld gehen und das alles für einen Tag“, sagt Wolf. Das sei ihr zu viel Verschwendung von Ressourcen.

Auf die Idee kam sie durch die vielen Hochzeiten im Freundeskreis in den vergangenen Jahren. Freunde und Familie waren begeistert von ihrem Vorhaben. „Ich wollte schon immer mal was Eigenes auf die Beine stellen“ sagt sie. Der Name „Orphee“ hat zunächst nichts mit Brautmoden zu tun, es ist der Name ihrer mittlerweile 33 Jahre alten, Isländerstute. Seit Janas neuntem Lebensjahr sind die beiden unzertrennlich. Orphee – der Name steht für Neuanfang, Sicherheit, Mut, Liebe, Kreativität, Vertrauen, Loyalität.

Kleider kommen zum Teil von weiter weg

Mit Hilfe ihres Verlobten und ihrer Eltern wurden drei Räume im Elternhaus renoviert und eingerichtet. In zwei Zimmern gibt es Kleiderstangen mit Kleidern, das dritte Zimmer steht zur Anprobe nach Terminvereinbarung zur Verfügung. Das finanzielle Risiko sei für Wolf überschaubar, denn alle Kleider hängen hier auf Kommission. „Ich hatte zwar schon einige Termine für Anproben, bin aber immer noch auf der Suche nach Kleidern“ sagt Wolf. Derzeit gibt es eine Auswahl von etwa zwanzig ganz unterschiedlichen Kleider in den Größen 32 bis 42, doppelt so viele sollen es werden, alle Stile und alle Größen.

Die Kleider kommen nicht nur aus der Region, einige kamen auch mit der Post von weiter weg. Hauptsächlich findet sie ihre Kundinnen übers Internet. Die Kleider, die sie in Kommission nimmt müssen gereinigt sein und dürfen nicht älter als fünf Jahre sein und der Neupreis muss mindestens 1000 Euro betragen haben. Die erzielte Verkaufssumme wird dann anteilig zwischen Eigentümerin und Ladeninhaberin aufgeteilt. Auch ihr eigenes Brautkleid ist natürlich ein Secondhand-Kleid. Sobald die Auswahl noch etwas angewachsen ist, soll es auch eine offizielle Eröffnung geben.

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