Kreis Südwestpfalz Rat soll bis Sommer entscheiden

Die günstigste Variante ist laut der Studie ein Neubau neben dem jetzigen Rathaus in Thaleischweiler, das danach abgerissen würd
Die günstigste Variante ist laut der Studie ein Neubau neben dem jetzigen Rathaus in Thaleischweiler, das danach abgerissen würde.

Die Frage, wo das Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben stehen soll, soll der Verbandsgemeinderat bis zu den Sommerferien beantworten. Fünf Varianten wurden in einer Machbarkeitsstudie untersucht (wir berichteten zuletzt am 13. April). Verbandsgemeinderat und Bauausschuss wurden sie am Dienstag in nicht-öffentlicher Sitzung präsentiert. Darüber informierten gestern Verbandsbürgermeister Thomas Peifer und der geschäftsführende Beamte Markus Reichert. Betrachtet man Baukosten plus Betriebskosten über 50 Jahre, ist ein Neubau in Thaleischweiler-Fröschen (11,3 Millionen Euro) die günstigste Variante.

Das Architekturbüro Sander und Hofrichter aus Ludwigshafen stellte die Ergebnisse der Studie vor. In Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) wurden die Varianten untersucht. „Dabei gilt es viele Kriterien zu beachten wie Energieeffekte, Preisindex und vieles mehr“, erläutert Peifer und ergänzt, dass alle übergeordneten Behörden, inklusive Landesrechnungshof, umgehend die Ergebnisse der Studie erhalten. Wie berichtet, waren die Vorschläge „Reno-Gebäude nutzen“ und „Verwaltung komplett am Standort Wallhalben“ im Vorfeld ausgeschieden. Untersucht wurden die Varianten „Sanierung Gebäude Thaleischweiler-Fröschen plus Anbau“; „Sanierung Gebäude in Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben“, „Neubau in Thaleischweiler-Fröschen“, „Teilnutzung Wallhalben und Sanierung sowie kleiner Anbau in Thaleischweiler-Fröschen“ und schließlich die Variante „Teilnutzung Wallhalben und kleiner Neubau in Thaleischweiler-Fröschen“. Zunächst wurden die zu erwartenden reinen Investitionskosten berechnet. Das sind Bau- plus mögliche Abrisskosten und notwendige Kosten für eine anderweitige Unterbringung von Mitarbeitern während der Bauphase. Hier wäre die Variante, die vorsieht, dass die Werke in Wallhalben bleiben, das Gebäude in Thaleischweiler-Fröschen saniert und um einen Anbau erweitert wird, mit Kosten von fünf Millionen Euro die günstigste Lösung. Problem dieser Lösung: Nur 275 von 1079 Quadratmetern des Verwaltungsgebäudes in Wallhalben würden benötigt. „Man müsste schauen, ob sich für die verbleibende Fläche Lösungen finden“, sagt Reichert. 6,1 Millionen Euro würde eine Komplettsanierung beider Standorte kosten. Auf der Bauseite die teuerste Lösung. Die Kosten für einen Neubau, der ein optimal auf den Bedarf zugeschnittenes neues Verwaltungsgebäude bringen würde, werden auf sechs Millionen Euro taxiert. Standort wäre auf dem Parkplatz neben dem bisherigen Verwaltungsgebäude. Ein Haus auf dieser Fläche, die der Ortsgemeinde gehört, müsste noch abgerissen werden. Nach dem Umzug der Verwaltung würde das bestehende Verwaltungsgebäude abgerissen. Um alle Verwaltungseinheiten unterzubringen plus notwendige Flächen für die Bereiche Sanitär oder Technik, wurde ein Nutzflächenbedarf von 1800 Quadratmetern errechnet. Gefordert ist von den Aufsichtsbehörden, die Wirtschaftlichkeit jeder Variante über eine Nutzungszeit von 50 Jahren zu betrachten. „Das sind keine Kriterien, die wir uns überlegt haben, das sind Kriterien, die bei diesen Studien anzulegen sind“, stellt Peifer deutlich heraus. Bei dieser Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über 50 Jahre „wurden nur harte Faktoren ins Kalkül gezogen“, erläutert er. Dazu gehören Kosten für Heizung, Strom, Gebäudereinigung, Inspektionen. „Faktoren, die sich eins zu eins bei allen Varianten vergleichen lassen“, sagt Peifer. Deshalb sei auch bei allen Varianten die gleiche Förderhöchstsumme von 60 Prozent angenommen worden. „Um die Vergleichbarkeit zu bekommen. Ob wir tatsächlich bei allen Varianten 60 Prozent Förderung bekämen, steht nicht fest“, erklärt der Verbandsbürgermeister. Außer Acht gelassen wurden Faktoren wie die Effektivität der Betriebsabläufe – „da gibt es natürlich Unterschiede, ob alle Mitarbeiter an einem Standort arbeiten oder ob sie an zwei Standorten untergebracht sind“, erläutert Reichert. Auch Fahrtkosten, die verstärkt anfallen würden, wenn es zwei Standorte gibt, sind hierbei noch nicht berücksichtigt. In der Addition von Investitions- und vergleichbaren Wirtschaftlichkeitskosten über ein halbes Jahrhundert ist der Neubau in Thaleischweiler-Fröschen mit 11,3 Millionen Euro die günstigste Variante, gefolgt von der Variante Bestandssanierung Thaleischweiler-Fröschen plus Anbau (11,5 Millionen Euro). Alle Varianten, die eine komplette beziehungsweise teilweise Nutzung am Standort Wallhalben beinhalten, schlagen mit Kosten von 13,7 bis 14,7 Millionen Euro zu Buche. Am teuersten ist in der Gesamtbetrachtung die bautechnisch günstigste Lösung, die eine Sanierung samt Anbau in Thaleischweiler-Fröschen mit Teilnutzung Wallhalben (Werke) vorsieht. „Das sind über drei Millionen Euro Unterschied, die nicht über Umlagen gehoben werden müssten“, sagt Peifer. „Wir stehen am Start eines 100-Meter-Laufs“, beschreibt Markus Reichert, was die Machbarkeitsstudie bedeutet. Den nächsten Schritt müssen die Ratsmitglieder gehen und entscheiden, mit welcher Variante weiter geplant werden soll. Das Architekturbüro sei bereit, in jede Fraktionssitzung zu kommen, um die Zahlen detailliert zu erläutern.

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