Rodalben/Pirmasens Rettungswache in Rodalben bleibt

Landrätin Ganster informierte die BI-Mitglieder über die Lage des Rodalber Krankenhauses – soweit sie darüber Bescheid weiß. Den
Landrätin Ganster informierte die BI-Mitglieder über die Lage des Rodalber Krankenhauses – soweit sie darüber Bescheid weiß. Denn der Kreis ist für das Thema nicht zuständig.

Für die Bürgerinitiative Pro Krankenhaus Rodalben bleibt unverständlich, warum der Klinik-Standort geschlossen wird. Ihrem Unmut machten Vertreter bei Landrätin Susanne Ganster Luft. Dass der Kreis nicht zuständig ist, war für manchen schwer hinzunehmen.

„Der Kreis ist weder Eigentümer noch Betreiber.“ Ähnlich äußerte sich Landrätin Susanne Ganster am Dienstag im Gespräch mit vier Vertretern der Bürgerinitiative (BI) ein ums andere Mal. Deshalb sei sie nicht beteiligt an den Verhandlungen, die die beiden Krankenhäuser in Pirmasens und Rodalben, die fusionieren wollen, mit dem Land und der kassenärztlichen Vereinigung führen. Auch darf der Kreis beim Rodalber Krankenhaus nicht einsteigen – etwa als Gesellschafter. Das Gesundheitsministerium habe klar gemacht, dass der Kreis in diesem Fall keine rechtliche Verpflichtung habe. Eine freiwillige Beteiligung sei grundsätzlich möglich. „Ich dachte, das sei ein Schlupfloch“, berichtete Ganster. Doch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion habe schnell klar gemacht, dass sie dem klammen Landkreis diese freiwillige Leistung nicht genehmigt.

Ganster wehrt sich

Hinter den Kulissen sei sie tätig, erzählte Ganster. Sie sei beim Land vorstellig geworden, habe darauf hingewiesen, dass die Bevölkerung in der Südwestpfalz im Vergleich zum Landesdurchschnitt älter und kränker ist, deshalb eine besonders gute stationäre Versorgung brauche. „Wir sind eine überkranke Region“, sagte Gesundheitsamtsleiter Heinz-Ulrich. Auch das Argument, dass die Corona-Pandemie die Lage ändere und die Bedeutung kleiner Krankenhäuser stärke, habe sie angebracht, so Ganster. Das Land aber sehe keine Unterversorgung der Südwestpfalz. Koch meinte lapidar, solange es die Krankenhausbetten weiter gibt, kümmere es das Land nicht, ob sie in Rodalben oder Pirmasens stehen.

Die Bürgerinitiative hatte die Landrätin in einem offenen Brief kritisiert: In den Augen der Mitglieder hatte sich Ganster nicht genug für den Erhalt des Rodalber Standorts eingesetzt. Mitgründer Dieter Schmitt sah die lokale Politik in der Verantwortung. Die Vertreter der BI berichteten Ganster von ihren Zweifeln und begründeten, warum das St. Elisabeth-Krankenhaus ihrer Meinung nach weiter bestehen sollte. Ganz uneins waren sich BI und Landrätin nicht: Auch Ganster hätte den Standort lieber erhalten und kritisierte das Land, das Rahmenbedingungen schaffe, unter denen kleine Kliniken nicht überlebensfähig seien. „Ich hätte es mir anders gewünscht.“ Nur betonte sie, der falsche Ansprechpartner zu sein.

Zuständig sei der Kreis allerdings für die Rettungswache in Rodalben. Die bleibe erhalten, auch wenn das Krankenhaus schließt, versicherte die Landrätin.

Und falls Baldauf gewinnt?

Gesundheitsamtsleiter Koch bestätigte die Einschätzung, dass das Land den Krankenhäusern nicht genug Geld zugestehe. Die einzige Option kleiner Kliniken – „die in Zweibrücken aber auch versemmelt wurde“, verwies er auf die Schließung des Evangelischen Krankenhauses in Zweibrücken – sieht er darin, Schwerpunkte auszubauen, wie eine geriatrische Abteilung. „Das wäre ein echter Gewinn für die Region.“

Zu den meisten Ideen der Initiative, etwa einzelne Abteilungen in Rodalben zu halten, konnten die Kreisvertreter mangels Zuständigkeit wenig sagen. Martin Frank, BI-Mitglied und Regionalvorsitzender der CDU-Vereinigung Christlich-demokratische Arbeiterschaft, wurde hypothetisch: CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf hatte im RHEINPFALZ-Gespräch gesagt, er würde das Rodalber Haus nicht schließen wollen. Falls Baldauf die Landtagswahl gewinnt und dem Kreis erlaubt, sich finanziell an der Klinik zu beteiligen, sodass der Standort Rodalben erhalten bleibt, wäre das für Ganster eine Option? „Absolut, ja“, antwortete die Landrätin.

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