Kreis Südwestpfalz Schon 16 Blitzer im Stadtgebiet

Als Produkt einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit der Thüringer Technologiefirma Jenoptik hatte die Stadt Neunkirchen im April 2014 ihre ersten fest installierten Blitzgeräte im Stadtgebiet vorgestellt. Seither ist die Zahl der Radarfallen in Neunkirchen auf 16 Säulen emporgeschnellt. Zuletzt wurden Blitzer in der Fernstraße, in der Ortsdurchfahrt Eschweilerhof sowie in der Schiffweiler Straße aufgestellt.

Wer dort die zulässigen 50 – an einigen Stellen auch nur 30 – Stundenkilometer überschreitet, muss sich auf Knöllchen einstellen. Hatte das Unternehmen, das die Blitzersäulen liefert, zunächst 5,50 Euro pro „Fall“ erhalten, firmiert inzwischen die Neunkircher Ortspolizeibehörde als Eigner und Betreiber der Messanlagen. Als ein Geblitzter gegen sein Knöllchen geklagt hatte, wurde er im April 2016 vom Neunkircher Amtsgericht freigesprochen. Die Richter bewerteten damals den Dienstleistungsvertrag der Stadt mit Jenoptik als „erlasswidrig“. Den Anfang hatten im Frühjahr 2014 drei Radargeräte im Stadtgebiet gemacht – in der Bliesstraße, an der Westspange gegenüber der McDonalds-Filiale sowie in der Ottweiler Straße im Stadtteil Wiebelskirchen. Inzwischen hat die Stadt 16 Blitzgeräte installiert – unter anderem in der Schiffweiler- und in der Ottweiler Straße in Wiebelskirchen sowie in der Kirchstraße im Stadtteil Münchwies. „Insgesamt werden durch unsere Ortspolizeibehörde zeitgleich nie mehr als sechs stationäre Blitzeranlagen betrieben“, betont Rathaussprecher Markus Müller. Mithilfe der Geräte wolle man „die Verkehrssicherheit insbesondere im Umfeld von Schul- und Kita-Standorten, Spielplätzen und Schulwegen erhöhen“. Zurzeit sei nicht geplant, auf Neunkircher Gebiet noch weitere Blitzer aufzustellen. Laut Markus Müllers Angaben sind an den Neunkircher Blitzer-Standorten „die festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen massiv zurückgegangen“; zudem gebe es dort „deutlich weniger Unfälle“. Im Schnitt stellten die Starenkästen monatlich 4600 Tempo-Überschreitungen fest. In der Fernstraße werde die Tempo-50-Vorschrift am häufigsten überschritten, in der Schiffweiler Straße am wenigsten. Den Vogel abgeschossen habe im Jahr 2018 ein Autofahrer, der in einer 50er-Zone mit Tempo 143 geblitzt worden sei. Dass die Säulen in der Bevölkerung nicht auf ungeteilte Begeisterung stoßen, ist daran erkennbar, dass es „mehrfach zu Farbschmierereien gekommen“ sei, so Markus Müller: „Sie konnten aber umgehend beseitigt werden. Einmal wurde eine Messsäule durch einen Schuss getroffen, was aber keinen Schaden anrichtete.“

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