Kreis Südwestpfalz Standort Hornbach „ist alternativlos“

Die Contwiger Feuerwehr ? hier 2014 bei der Übergabe ihres Tanklöschfahrzeugs ? hat durch zahlreiche Zusatzaufgaben schon genug
Die Contwiger Feuerwehr ? hier 2014 bei der Übergabe ihres Tanklöschfahrzeugs ? hat durch zahlreiche Zusatzaufgaben schon genug zu tun, war sich der Verbandsgemeinderat einig. Deshalb soll das neue Drehleiterauto, das die Verbandsgemeinde kaufen will, nicht in Contwig stationiert werden, sondern in Hornbach.

Der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land hat sich gestern Abend geschlossen dafür ausgesprochen, ein Drehleiterfahrzeug für die Verbandsgemeinde-Feuerwehr zu kaufen, wenn Land und Landkreis Zuschüsse geben. Das etwa 650 000 Euro teure Auto soll in Hornbach stationiert werden. Genau an diesem „soll“ störte sich Fred Konrad (Grüne). Er fand, man müsse gegenüber der Kreisverwaltung deutlicher machen, dass allein dieser Standort in Frage kommt.

Konrad schlug daher vor, der Rat solle eine Stellungnahme mit der Formulierung beschließen, „die Drehleiter ist in Hornbach vorzuhalten“, denn „wir wollen das Ding doch in Hornbach haben“. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) fand das zunächst gut, doch als aus mehreren Fraktionen Kritik laut wurde, schwenkte er um. Karlheinz Bärmann (CDU) sagte, man setze der Kreisverwaltung mit solch einer Formulierung „die Pistole auf die Brust“. Auch Achim Scherer (SPD) war dagegen, dem Kreistag, der ja erst noch beschließen muss, ob Zweibrücken-Land laut Feuerwehrkonzept überhaupt eine Drehleiter bekommen soll, „die Entscheidung vorwegzunehmen“. Konrad hielt jedoch an seiner Position fest: „Soll“ sei zu schwach, dann könne der Kreis immer noch verlangen, dass das Auto beispielsweise nach Contwig kommt. Sein Antrag für die schärfere Formulierung fand jedoch nur seine eigene Zustimmung und die seiner Fraktionskollegin Rita Graushaar. Der Rat tauschte sich gut 30 Minuten über das Drehleiterfahrzeug aus, das ein gemietetes Auto ersetzen soll, das derzeit in Hornbach steht und den zweiten Rettungsweg am Klosterhotel ersetzt. Gundacker freute sich, dass die Stadt Hornbach „nach intensiven Gesprächen“ nun ein Podest ans Kloster Hornbach bauen will (wir berichteten zuletzt gestern). Der Kauf eines neuen Drehleiterautos sei unabhängig davon zu betrachten. Das Auto sei ein „sicheres Handwerkszeug“ für die Feuerwehr und damit auch eine Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements. Ähnlich äußerte sich Wilfried Veith (UWG). Gundacker sagte, Hornbach sei als Standort für die neue Drehleiter „alternativlos“, und so sah es auch der Rat. Der Landkreis hatte Contwig ins Gespräch gebracht, doch sei die dortige Wehr „bereits am Limit dessen, was ehrenamtlich zu leisten ist“, sagte Scherer. Und in Dellfeld sei kein Platz für ein solches Auto. „Die platzen jetzt schon aus allen Nähten“, stimmte Klaus Martin Weber (CDU) zu. Auch die CDU sei für den Kauf, doch müsse man bedenken, dass der Unterhalt eines eigenen Drehleiterautos jährlich Geld koste, „das uns dann woanders fehlt“, so Weber. Thomas Hohn (FDP) freute sich, dass die jahrelangen Diskussionen um das Auto nun ein Ende finden sollen; „da wurde schon genug verbrannte Erde produziert“. Weiterer Bericht folgt

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