Schmalenberg/Heltersberg Stefan Reichel kämpft gegen die Leukämie: Tehalit-Mitarbeiter sucht Stammzellenspender

Für Stefan Reichel wurde eine Spendenaktion bei der DKMS gestartet.
Für Stefan Reichel wurde eine Spendenaktion bei der DKMS gestartet.

Was als scheinbar harmlose Kopfschmerzen begann, endete mit einer schockierenden Diagnose für Stefan Reichel. Dank der Unterstützung seiner Familie und Kollegen startete eine große Aktion zur Suche nach einem passenden Stammzellspender.

Heftige Kopfschmerzen, die immer wieder kamen und Müdigkeit. Dass er sich nicht fit fühlte, viel schlief, das habe wohl etwas mit seiner Schichtarbeit zu tun, vermutete Stefan Reichel, der in Schmalenberg wohnt und bei Tehalit in Heltersberg arbeitet. Seiner Freundin versprach er, zum Arzt zu gehen, weil sich sein Zustand nicht besserte. Das tat er. „Zum Glück“, sagt er heute, denn die Diagnose, die er erhielt lautet: Leukämie.

Gemeinsamer Urlaub mit seiner Freundin, sich mit ihr gemeinsam etwas aufbauen, das waren Pläne, die der 43-Jährige, der aus Kaiserslautern stammt, für dieses Jahr hatte. „Meinen Urlaub habe ich im Krankenhaus verbracht“, sagt Stefan Reichel. Zwei Monate verbrachte er im Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern, bekam dort Chemotherapie. „Aber es war nach der ersten Diagnose sehr schnell klar, dass eine Chemotherapie nicht reichen wird, und dass ich eine Stammzellenspende brauche“, erzählt Reichel.

Viele andere Betroffene kennengelernt

Sein Bruder Markus war einer der Initiatoren für eine Registrierungsaktion zur Stammzellenspende. Bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) wurde die Aktion „Mund auf für Stefan“ gestartet. Die Kollegen der Tehalit – der stellvertretende Betriebsrat Peter Seibert ist zugleich auch Bürgermeister in Schmalenberg, wo Stefan wohnt – verbreiteten den Aufruf für den Kollegen, den Bruder, den Freund. „Klar versuchen wir zu helfen, wo es möglich ist“, sagt Seibert.

Er habe in den ersten acht Wochen, in denen ihn die Krankheit in die Klinik zwang, so viele Betroffene kennengelernt, sagt Stefan Reichel und verbindet die Registrierungsaktion nicht nur mit Unterstützung für sich, sondern mit einer Unterstützung für alle Menschen, die die Diagnose Leukämie erhalten und für die eine Knochenmarkspende lebensrettend sein kann.

Therapeutisch geht es an der Uni-Klinik Mainz weiter

Aktuell geht es ihm nach dem langen Krankenhausaufenthalt und den Chemozyklen, die ihn schwächten, körperlich wieder besser. Er habe schon im Krankenhaus versucht, so mobil wie möglich zu bleiben. „Nicht immer zur Freude der Schwestern, die mich manchmal suchen mussten“, verrät er schmunzelnd. Das Team, das sich in Kaiserslautern um ihn gekümmert habe, „war toll, ich war da richtig gut betreut“, lobt er.

Therapeutisch geht es für ihn aber absehbar an der Uni-Klinik in Mainz weiter. Bis dahin genießt er die Zeit, die er jetzt in gewohnter Umgebung verbringen kann. Seine Lebensgefährtin unterstützt ihn. „Ich selbst habe die Diagnose für mich ganz gut weggesteckt. Klar, niemand möchte so etwas hören. Aber mit am schlimmsten war für mich, die Diagnose meinen Angehörigen mitzuteilen“, erinnert sich Stefan an die Anfangsphase. Mit viel Optimismus hat er von Anfang an den Kampf gegen die Krankheit aufgenommen.

Tier- und Motorradfreund

Er sei ohnehin ein Mensch, der das Leben liebt. Mit Patensohn Matteo in den Freizeitpark und Achterbahn fahren, „das haben wir gerne gemacht“, sagt er. Mit dem Motorrad unterwegs zu sein, das hat er genossen und mit seinem Schäferhund Onyx lange Spaziergänge zu machen, das ist für den Hunde- und Tierfreund, der sich gerne im Fitnessstudio fit gehalten hat, immer etwas Tolles. All das wieder unbeschwert machen zu können, „darauf hoffe ich natürlich“, sagt Stefan Reichel. Ebenso darauf, die Pläne, die er und seine Freundin hatten, mit etwas Verspätung in die Tat umsetzen zu können. Eine Knochenmarkspende kann ihm helfen, „und vielen anderen Menschen auch“, hofft Reichel, dass nicht nur sein Leben, sondern das Leben vieler anderer Betroffener durch eine Knochenmarkspende gerettet werden kann.

 

Info

Wer Stefan helfen möchte, kann sich bei der DKMS online registrieren unter www.dkms.de und dort sein Registrierungsset bestellen. Das wird zugeschickt, dann heißt es: Mund auf, Stäbchen rein und einen Wangenabstrich nehmen. Dieser Abstrich wird an die DKMS zurückgesendet. Dort wird die Probe analysiert und es erfolgt die Aufnahme in die Spenderdatei. Wer bereits registriert ist oder sich nicht registrieren lassen kann, kann finanziell helfen. Jede Registrierung kostet 50 Euro und wird über Spenden finanziert. Wer spenden möchte, spendet an: DKMS-Spendenkonto; IBAN: DE89 7004 0060 8987 0007 17; Verwendungszweck: GMP 004, Stefan.

Stefan Reichel
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