Kreis Südwestpfalz Thaleischweiler-Wallhalben soll Bad retten

Das Freibad Biebermühle könnte ein Naturbad werden. Unser Bild zeigt Badegäste im Jahr 2013.
Das Freibad Biebermühle könnte ein Naturbad werden. Unser Bild zeigt Badegäste im Jahr 2013.

Nach langer Beratung am Dienstag empfahl der Haupt- und Finanzausschuss dem Verbandsgemeinderat Rodalben zu beschließen, das Freibad Biebermühle weiterzubetreiben. Zusammen mit der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben sollen die Umwandlung in ein Naturbad ins Auge gefasst und die Kosten dafür ermittelt werden. Die Empfehlung fiel mit sieben Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen.

Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer erinnerte an den Grundsatzbeschluss des VG-Rats vom 13. April 2016, den Betrieb des Freibads weiterlaufen zu lassen. Vorausgegangen war eine Studie eines Ingenieurbüros über eine Generalsanierung mit drei Varianten. Der VG-Rat habe aber keinen Beschluss über das weitere Vorgehen gefasst. Mittlerweile sei ein Punkt erreicht, an dem die zunehmenden Schäden im Bad die Befürchtung aufkommen ließen, es schließen zu müssen. Er verwies etwa auf die Statik des Sprungturms. Das Hauptproblem sei, dass der Beton komplett saniert werden muss, die Technik veraltet und reparaturanfällig ist, der Umkleidebereich nicht mehr zeitgemäß, der Kiosk nur eingeschränkt nutzbar (Dach und Fenster müssen erneuert werden). Im Juli habe sich ein Ingenieurbüro vorgestellt, das den Umbau des Freibads Biebermühle zu einem Naturbad mit einer biologischen Wasseraufbereitung vorschlägt. Der Umbau zu einem Naturbad könnte vom Land gefördert werden, wobei nach Auffassung des Ministeriums eine Integration des Schwarzbachs in Erwägung gezogen werden sollte. Die Förderung könnte bis zu 30 Prozent betragen. „Eine höhere Förderquote kann nach Angaben des Ministeriums bei einem interkommunalen Projekt mit der VG Thaleischweiler-Wallhalben in Betracht kommen. Aber was bisher aus Thaleischweiler kam, war negativ“, sagte Denzer. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist eine Grundsatzentscheidung nicht möglich“, befand Peter Pfundstein (FWG). Über die Variante zwei aus der Studie von 2016 wisse man gar nichts, ebenso wenig über die biologische Wasseraufbereitung eines Naturbads. Er verlangte die saubere Bestandsaufnahme durch ein Ingenieurbüro, „wie viel auf Dauer investiert werden muss oder ob man sofort schließen kann“. Denzer zeigte sich skeptisch, ob einen das weiterbringe. „Ich könnte auch damit leben, dass wir uns nicht festlegen, aber das Bad weiterbetreiben“, sagte er. Georg Schäfer (CDU) sprach sich grundsätzlich für den Erhalt des Freibades aus, meinte aber, dass sich mit einem Naturbad nichts ändere. Dem hielt Denzer entgegen, dass ein Naturbad „auf jeden Fall wärmer wäre“. Schäfer befürchtet eine Konkurrenz für den Clausensee. Er befürwortete ein Warmbad, zumindest im Kinderbereich. Dagegen warf Denzer ein, dass man dann das habe, was alle Freibäder anbieten. Mit einem Naturbad habe man ein Alleinstellungsmerkmal, ein Bad ohne Chemieeinsatz nämlich. Ralf Lehmann (Grüne) hielt das Bad für „ganz sinnvoll“, meinte aber auch: „Wenn wir das Bad zumachen, ist das meiste gewonnen.“ Es solle nochmals versucht werden, die VG Thaleischweiler-Wallhalben ins Boot zu bekommen mit Blick auf die besseren Fördermöglichkeiten. Er betonte, dass man diese VG nicht einfach aus der Verantwortung entlassen sollte, weil schließlich viele Badbesucher von dort kämen. Lehmann meinte, dass 2,5 Millionen Euro derzeit für die VG Rodalben nicht finanzierbar seien. Denzer entgegnete, man dürfe nicht zu sehr auf Zeit spielen, um dann festzustellen, dass man schließen müsse. Er sehe wenig Chancen mit Blick auf die Nachbarverbandsgemeinde, wolle sich aber erneuten Gesprächsbemühungen nicht verschließen. Petra Busch (SPD) unterstützte ihn, gerade im Hinblick auf die Variante Naturbad. Beigeordneter Peter Spitzer (SPD) schloss sich an und bat darum, die VG Thaleischweiler-Wallhalben zu einer Vorstellung der Naturbad-Variante einzuladen. Generell höre er aus allen Beiträgen heraus, dass man das Freibad weiterbetreiben wolle, stellte Denzer fest. Deshalb schlug er den Grundsatzbeschluss als Empfehlung für den Verbandsgemeinderat vor, was der Ausschuss dann auch tat. Auf allgemeine Ablehnung stieß der Vorschlag von Georg Schäfer, eine Bürgerbefragung „Bad gewollt oder nicht“ zu starten. Für Denzer „ist dies nur im äußersten Notfall“ eine Alternative.

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