Südwestpfalz Turmfalken: Mit welchen Problemen sich der Mäusefänger herumschlagen muss

Zwei Turmfalken suchen Schutz vor Regen und kaltem Wind.
Zwei Turmfalken suchen Schutz vor Regen und kaltem Wind.

Mit der Futtersuche hat der Turmfalke in der Region kein Problem, es fehlt ihm allerdings an etwas anderem.

Die beiden Turmfalken haben in dieser seltenen Nische Schutz gesucht. Der eisige Sturmwind und die niederprasselnden Herbstschauer im Sommermonat August haben ihnen das Flugwetter verdorben. Die eigentlich notwendige Nahrungssuche über den Stoppelfeldern der Sickinger Höhe musste für einige Zeit ruhen.

Der Rüttelfalke, wie ihn der Volksmund häufig nennt, ist ein typischer Mäusejäger. Darum liebt er unsere landwirtschaftlich geprägte Natur, wo es in der Regel ausreichend Feld- und Wühlmäuse gibt. Der Falke steht in seinem Rüttelflug über dem Beuteplatz und erkennt aus über 40 Metern Höhe, ob sich im Bewuchs oder dem Ackerboden ein Leckerbissen für ihn bewegt. Diese Jagdart ist jedoch sehr anstrengend, so dass der Turmfalke auch die Jagd von der Ansitzwarte liebt, bei der er weniger Energie verbraucht.

Futter ist ausreichend vorhanden

Das Feldmäusevorkommen unterliegt jedoch von Jahr zu Jahr großen Schwankungen, so dass diese Spezialisierung auch Versorgungprobleme für den kleinen Falken bringt. Er muss in diesen Zeiten seine schnelle Sturz- und Verfolgungsjagd auf kleine Vögel, Eidechsen, Käfer, Heuschrecken und auch Regenwürmer umstellen. Jetzt, wo draußen Strohballen liegen, das Getreide weitgehend abgeerntet ist, da findet er in diesem Jahr ausreichend Mäuse, berichten die Vogelkundler des Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Turmfalken sind bei uns Standvögel und bleiben das ganze Jahr über in ihrem Revier.

Bei aller Anpassungsfähigkeit des Vogels mangelt es ihm immer häufiger an idealen Nistmöglichkeiten. Einfluglöcher an Scheunen, Schuppen, Kirchen, Sandsteinhäusern, alten Stromhäuschen und Glockentürmen werden abgeriegelt. Der Falke hat jedoch ein solch sparsames Nest und ist so reinlich, dass er kaum eine Verschmutzung hinterlässt. Er nimmt auch gerne von ihrer Größe passende Nistkästen an, wenn sie in ausreichender Höhe angebracht werden. Ihm kann von Menschenhand sehr erfolgreich geholfen werden. Im Zweibrücker Land wurde er jedoch in zahlreichen Kirchen ausgesperrt, obwohl dort geeignete Brutkästen angebracht waren, so dass die Vogelfreunde das Aussperren des Mäusejägers bedauern. In schwäbischen Gefilden wird er als bekannter Kirchbewohner darum auch Turmweihe genannt.

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