Hauenstein Verein Hulwische macht sich für Kinder stark: Ende September wird ein Fest gefeiert
Doch um was geht es der Gruppe? Und was verbirgt sich hinter dem nicht gerade geläufigen Namen Hulwische? Als „Verein für Kindheit und Jugend“ stellt sich die Gruppierung, die mittlerweile 70 Mitglieder zählt, auf ihrer Homepage hulwische.de vor. Kinder seien „die Zukunft, die Gegenwart und das, was im Moment zählt“. Als Hauptziel wird formuliert: die „Spielplätze attraktiver für unsere Kinder und Jugendlichen zu gestalten“, dies gemeinsam zu planen, über Aktivitäten und Sponsorengewinnung zu finanzieren und umzusetzen.
„Wir wollen die Spielplätze wieder zu einem Begegnungsort für Jung und Alt gestalten“, sie sollten ein Platz sein, an dem man sich gerne aufhält, und sie sollten „Treffpunkt für Familien und Jugendliche“ sein, formulieren die Hulwische weiter. Und: Abwechslungsreiche Spielgeräte für Zwei- bis Vierzehnjährige wolle man mitgestalten. Dabei solle der „inklusive Gedanke an allererster Stelle“ stehen.
„Für Kleinere und Größere wird nichts geboten“
Sarah Rieber ist Gründungsmitglied und zusammen mit Jessika Wafzig und Sarah Melzer im Vorstand aktiv. Sie schildert, was sie bisher auf Spielplätzen beobachtet: „Günstigstenfalls gibt es ein Nebeneinander von Kindern mit und ohne Behinderung auf dem Spielplatz, fast nie ein Miteinander.“ Spielplätze seien üblicherweise vor allem für Drei- bis Fünfjährige konzipiert. „Für Kleinere und Größere wird nichts geboten“, konstatiert Jessika Wafzig. Die Spielräume Straße, Feld und Wald stünden den meisten Kindern ja nicht mehr zur Verfügung, also müssten Plätze geschaffen werden, die „fantasiereiches Spielen ermöglichen und Kreativität fördern“, die „im Schwierigkeitsgrad differieren“ und auch ein „Ort für alle Altersstufen und ein Platz für Familien“ sein könnten, betont sie.
Dieser Zielsetzung folgend hat der Verein bereits einiges geleistet. Für den Kinderspielplatz am Felsentor wurde mit Hilfe von Spendern und Sponsoren eine „Lümmelbank“, ein Balancierkurs und ein Balancier-Krokodil, eine Stammtreppe und ein „Wippdachs“ finanziert. Geplant ist für das weitläufige Gelände zwischen Bahnhof- und Sommerstraße auch noch eine dornenfreie Naschhecke.
Im Arbeitskreis für Mehrgenerationenpark dabei
Der Verein bringt sich auch in die kommunale Politik immer dann ein, wenn es um Dinge geht, die Kinder und Jugendliche betreffen. So sucht man immer wieder das Gespräch mit den Verantwortlichen der Gemeinde, mit Ortsbürgermeister und Räten aus den verschiedenen Fraktionen. Und die Hulwische arbeiten mit in einem kommunalen Arbeitskreis, der die Altwiesen zu einem Mehrgenerationenpark umgestalten will. „Bei der Konzepterstellung des neuen Spielplatzes haben wir maßgeblich mitgewirkt. Auch unsere Ideen sind in das Konzept, das jetzt noch auf seine Umsetzung wartet, eingeflossen“, berichtet Sarah Melzer.
Außerdem bereichert der Verein das örtliche Leben mit eigenen Veranstaltungen und gestaltet örtliche Feste mit eigenen Angeboten mit, etwa bei der „Strooßefaasnaacht“, dem Frühlingsfest und der Kerwe. Da gab’s schon Schminkaktionen auf dem Festplatz, bei denen sich über 60 Kinder in fantastische Wesen verwandeln ließen. Organisiert wurde ein Begegnungsfest, auch um den Aktiven der 72-Stunden-Aktion Dank zu sagen, die unter anderem den Spielplatz in der Kühhohl zum Piratenspielplatz aufpeppten. Beim Kinderkino der Initiative „Kultur im Dorf“ sorgten die Hulwische für Popcorn, damit sich auch das richtige Kinofeeling einstellt.
Es wird „Hääschdner Kinnerdaach“ gefeiert
Für Samstag, 21. September, planen die Hulwische den „Hääschdner Kinnerdaach“: Am Tag nach dem offiziellen Weltkindertag soll der Felsentorspielplatz „zu einem Treffpunkt für Familien“ umgestaltet werden. Es solle „vor allem ein Tag für unsere Kinder sein“. Die neuen Spielgeräte sollen „gefeiert“ werden, eine Kinder-Rallye mit verschiedenen Spielstationen ist geplant. Und man hat bereits einige Mitstreiter gefunden: Unter anderen bieten die Landfrauen eine Bastelstation an, die Pfadfinder laden zu diversen Spielen ein, die Bücherei baut ein Geschichtenzelt auf und die Needingsterzer werden die Kinder fantasievoll schminken.
Bleibt noch der Name Hulwische zu klären: Nur noch Ältere sind im Dialekt so firm und gewandt, dass sie das Namensrätsel spontan lösen können. „Meine Oma sagte immer zu mir: Du besch e richtiger Hulwisch“, berichtet Sarah Rieber. „Hulwisch, damit meinte die Oma, dass ich ein überaus lebendiges, ja ein wildes Kind, immer unterwegs und aktiv sei.“ Das alte Dialektwort habe aber auch eine interessante Etymologie, weiß sie: Es leite sich ab von „hulda wisha“, habe sie herausgefunden – und das bedeute nichts anderes als „kleines Wundergeistchen“.