Lambsborn Was machen hier die vielen Feuerwehrautos am 30. August ?

Seit einem Jahr bestimmt ein Kooperationsvertrag, dass im Notfall über Tag in Bechhofen (Foto), Lambsborn oder Martinshöhe alle
Seit einem Jahr bestimmt ein Kooperationsvertrag, dass im Notfall über Tag in Bechhofen (Foto), Lambsborn oder Martinshöhe alle dortigen Wehren gemeinsam in den Einsatz ziehen.

Keine Panik: Beim großen Feuerwehr-Auflauf am Mittwochabend handelt es sich nur um eine Übung. Allerdings um eine ziemlich große.

Wenn am Mittwochabend Rauch über dem Heidehof aufsteigt und sich womöglich bis zur Landstraße zwischen Bechhofen und Lambsborn ausbreitet, müssen Augenzeugen ausnahmsweise mal nicht die Feuerwehr rufen. Die wird dann sowieso schon schnell da sein.

Die Feuerwehren aus Bechhofen, Lambsborn und Martinshöhe helfen sich untereinander schon länger aus. Doch seit einem Jahr gibt es einen verbandsgemeindeübergreifenden Kooperationsvertrag. Der regelt schriftlich, dass bei Notfällen tagsüber alle drei Wehren gemeinsam zum Einsatzort ausrücken. Wie in vielen anderen Lebensbereichen ist auch hier Personalmangel der Hintergrund. Oder dass Schichtarbeit in den Reihen der Wehrleute deren Mannschaftsstärke ausdünnt. Diesen Mangel soll die Kooperation ausgleichen. Organisiert wird die Arbeit über eine Whatsapp-Gruppe, in der die Wehrführer und ihre Stellvertreter vertreten sind.

Alle sechs Monate wird gemeinsam geübt

Fremd sind sich die Feuerwehrleute in den drei Dörfern schon lange nicht mehr. Doch der Kooperationsvertrag schweißt die Frauen und Männer noch enger zusammen. Weshalb Bechhofer, Lambsborner und Martinshöher nun einmal im Halbjahr gemeinsam üben. Ausrichter ist jeweils eine andere Wehr. Den ersten ganzen Übungstag hatte es in Martinshöhe gegeben; mit vier verschiedenen Notfallszenarien. Die Bechhofer luden zur Übung an ihren Hundeplatz ein. Am Mittwoch lassen es die Lambsborner Kollegen nun auf dem Heidehof krachen – symbolisch. Was genau dort vorgesehen ist, dürfen bislang nur die Planer wissen. Nur soviel ist klar: Für Mittwochabend ab 18 Uhr wird die Alarmierung erwartet. Der Zeitpunkt ist so festgelegt, damit alle Wehrleute teilnehmen können.

Geübt wird, „um die Feuerwehrleute weiter zu schulen“, erklärt Patrick Knöller, der stellvertretende Wehrführer in Bechhofen. „Wir haben zwar oft Einsätze zusammen. Aber auch normale Übungen müssen stattfinden. Danach kommt die Kameradschaft. Das Grillen. Das Zusammensitzen. Das Erzählen. Das gehört bei einer Übung auf jeden Fall auch dazu. So erfahre ich, wer was kann und habe mindestens einmal die Gesichter gesehen. Nach den Einsätzen ist das ja nicht möglich. Wenn der Einsatz rum ist, geht jeder auf seine Wache und macht sein Auto wieder startklar.“

Binnen acht Minuten am Ziel

Die Kooperation soll auch dazu beitragen, dass der Zeitraum, der zwischen Alarm und Eintreffen am Einsatzort höchstens verstreichen darf, eingehalten wird, ergänzt Benedikt Glas. Er ist Pressebeauftragter der Verbandsgemeindefeuerwehren in Bruchmühlbach-Miesau.

Die Gemeindefeuerwehren sind in Rheinland-Pfalz so aufzustellen, dass sie zu jeder Zeit und an jedem an einer öffentlichen Straße gelegenen Ort in ihrem Zuständigkeitsbereich binnen acht Minuten wirksame Hilfe einleiten können. „Das kann man eher dadurch darstellen, indem sich diese drei Feuerwehren auf der Höhe gegenseitig unterstützen“, sagt Glas. „Aus Bruchmühlbach-Miesau kommen wir im Falle eines Falles zwar auch dazu. Aber von dort aus können wir die acht Minuten in Lambsborn und Martinshöhe nicht einhalten.“

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