Bechhofen Was wird aus dem Jugendraum?

Die Kita hat ihre Behelfsunterkunft im Bechhofer Jugendraum verlassen. Nun soll geklärt werden, was mit dem Raum passiert.
Die Kita hat ihre Behelfsunterkunft im Bechhofer Jugendraum verlassen. Nun soll geklärt werden, was mit dem Raum passiert.

Seitdem die Kita ihre Behelfsunterkunft verlassen hat, steht der Bechhofer Jugendraum wieder leer. Vor der Kommunalwahl hatte sich der Rat dafür ausgesprochen, dass er wieder für die Jugend geöffnet werden soll.

Die Wählergruppe Schmidt hat das Thema nun auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung gebracht. Ortsbürgermeister Paul Sefrin berichtete, dass die Gemeinde auf der Suche nach einer Jugendwartin oder einem Jugendwart sei, der bereit ist, den Raum nach seiner Wiedereröffnung zu betreuen – samt Konzept dafür.

Matthias Roos, CDU, gab zu bedenken, dass die Zukunft des Jugendraums auch von der künftigen Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses (DGH) abhängt. Dieses soll laut Ratsbeschluss abgerissen und neu gebaut werden. Das Thema Mehrgenerationenhaus sei für den Jugendraum am Dorfmittelpunkt sinnvoll. Es könne dazu beitragen, so ein Haus auch besser betreiben zu können. „Ich kann mir sogar vorstellen, dass das notwendig ist.“ Die jeweiligen Nutzungszeiten könne man untereinander abstimmen.

Minister kam zur Eröffnung

Christiane Burghard von der SPD meinte: „Wir gehen davon aus, dass ein Bedarf besteht, egal, von welcher Gruppe.“ Verbunden damit sei das Fragezeichen um das DGH. „Man muss gucken, wer Bedarf anmeldet. Leerstehen wäre schlimm. Die Jugend und die Senioren haben dort Vorrang. Vereine sind dort noch am einfachsten zu integrieren.“

Beigeordneter Michael Sonntag widersprach: „Der Raum wurde ursprünglich für die Jugendlichen gemacht. Da wurde viel Geld in die Hand genommen und es wurden Fördergelder bezahlt. Die Jugendlichen mussten weichen wegen des Kindergartens, was auch für mich absolut logisch war.“ Zur Eröffnung des Bechhofer Jugendraums war mit dem 2018 verstorbenen Hans-Artur Bauckhage sogar Politprominenz zur Feierstunde gekommen. Bauckhage war damals Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, sowie stellvertretender Ministerpräsident. Er kam, weil es sich um ein Vorzeigeprojekt handelte.

Betrieb nur mit Jugendwart

Sonntag pochte darauf: „Die Jugend hat in den vergangenen Winterzeiten dringend nach Räumlichkeiten gesucht, um sich zu treffen. Das wurde dann auch privat gemacht. Das ist aber nur vorübergehend möglich. Wir sollten den Jugendraum wieder reaktivieren. Ihn mit anderen Nutzungen zu kombinieren, halte ich aus meiner persönlichen Sicht für schwierig. Wenn das DGH geschlossen werden muss, muss eine andere Lösung gefunden werden. Wir haben immer noch die Kirchen und Pfarrheime.“ Es sei auch unfair, die Nutzungszeiten zu trennen. Was Roos in seiner Jugend dort nicht störend fand, als es das so schon einmal gab.

Sollte der Jugendraum wieder betrieben werden, dann nur mit Jugendwart, forderte Burghard. Sefrin sah eine offene Jugendarbeit ohne Betreuung dort ebenfalls kritisch. Mathias Schmidt schloss die Diskussion um ein Für und Wider um einen Jugendbetreuer zur Erheiterung der Ratsmitglieder mit folgenden Worten: „Ich könnte vielleicht davon berichten, wie das im Jugendraum war, als er eröffnet wurde. Damals war ich gerade Jugendlicher. Bitte, bitte setzt einen Betreuer in den Jugendraum.“

x