PIRMASENS Wie Cyanobakterien die Welt veränderten: Pirmasenser Forscher in Fernseh-Doku

Spektakuläre Bilder verspricht Michael Lakatos: Hier trägt er mit Kollege Patrick Jung wissenschaftliches Gerät über einen Jungf
Spektakuläre Bilder verspricht Michael Lakatos: Hier trägt er mit Kollege Patrick Jung wissenschaftliches Gerät über einen Jungfrau-Gletscher in der Schweiz.

Mikroorganismen sind das Spezialgebiet von Michael Lakatos und Patrick Jung. Sie verändern die Welt, sind die beiden Forscher der Hochschule Kaiserslautern überzeugt. Sie arbeiten am Standort Pirmasens und forschen weltweit. Ihre Forschungen und deren Ergebnisse sind eingeflossen in die fünfteilige Dokumentation „Katastrophen der Erdgeschichte“, die ab Samstag, 12. Oktober, auf ZDF Info ausgestrahlt wird.

In der fünfteiligen Reihe wird die Entwicklung der Erde anhand großer, prägender Katastrophen erzählt, ohne die es das aktuelle Leben nicht geben würde.

In den ersten beiden Folgen, die die Geburt der Erde und die längste Eiszeit der Erdgeschichte thematisieren, sind die beiden Forscher der Hochschule Kaiserslautern, Patrick Jung und Michael Lakatos, mit ihren Forschungen vertreten. Lakatos und Jung beschäftigen sich mit Cyanobakterien, die eine entscheidende Entwicklung zur Entstehung des Lebens auf der Erde ermöglicht haben. Die Cyanobakterien entwickelten vor etwa 3,5 Milliarden Jahren die sogenannte oxygene Photosynthese. Diese nutzt Sonnenlicht als Energiequelle und fixierte das damals reichlich vorhandene CO2. Das machen auch andere Mikroorganismen wie etwa Schwefelpurpurbakterien.

Pirmasenser Forscher verdeutlichen erste Katastrophe

Lakatos: „Doch im Gegensatz zu anderen Mikroorganismen verwendeten die Cyanobakterien nicht den seltenen Schwefelwasserstoff als Elektronenspender, sondern das allgegenwärtige Wasser, um daraus Energie in Form von Wasserstoff zu gewinnen und gleichzeitig CO2 zu fixieren und in Zucker umzuwandeln.“ Dabei fällt als Abfallprodukt Sauerstoff an. Dieses hoch reaktionsfreudige Gas war zur damaligen Zeit extrem selten, die damaligen Organismen waren darauf nicht vorbereitet. Positive Folge der Cyanobakterien-Aktivität: Die Sauerstoffatmosphäre entstand. Die negative Folge war eine der ersten globalen Katastrophen: das Aussterben von sauerstoffempfindlichen Organismen beziehungsweise deren Rückzug auf sauerstofffreie Mikrohabitate.

Auf diese und weitere spannende Katastrophen, die die Entwicklung der Erdgeschichte beeinflusst haben, geht die Dokumentation ein. „Mit faszinierenden Bildern aus der ganzen Welt“, sagt Lakatos. Hintergründe, Forschungsergebnisse und Bilder liefern auch die beiden Forscher der Hochschule. Unter anderem vom Alatsee bei Füssen, dem Jungfrau-Gletscher in der Schweiz oder der Atacama Wüste in Chile.

Info

Die fünfteilige Dokumentation „Katastrophen unserer Erde“ wird ab Samstag, 12. Oktober, ab 20.15 Uhr auf dem Sender ZDF Info ausgestrahlt. Alle fünf Teile stehen in der ZDF-Mediathek bereit.

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