Ludwigswinkel Wie die Daniel-Theysohn-Stiftung ihren Stiftungszweck bei sich selbst umsetzt

Der Außenbereich der Daniel-Theysohn-Stiftung.
Der Außenbereich der Daniel-Theysohn-Stiftung.

Die Daniel-Theysohn-Stiftung hat das Außengelände vor ihrem Stiftungssitz naturnah gestaltet und deckt den Tisch für Vögel und Insekten. Dafür hat die Stiftung viel Geld investiert.

Ein gepflasterter Wasserlauf ergießt sich aus einer großen Schale und schlängelt sich, von Thymian begrenzt, durch große Beete. Die Schotterfläche hinter dem Parkplatz bei der Daniel-Theysohn-Stiftung ist verschwunden, stattdessen beginnt hier eine Wiese, die sich bis zum Bach in der Talaue zieht. „Umwelt-, Natur- und Tierschutz, sowie Landschaftspflege gehören zu unseren Stiftungszwecken. Hier am Stiftungssitz haben wir nun etwa 100.000 Euro in ein eigenes Projekt investiert. Eine Fläche, die vorher rein funktional war, wird nun in Zukunft die Biodiversität fördern“ sagte Vorstandsvorsitzender Hans Pieper bei der Vorstellung des Projektes.

Verantwortlich für die Planung zeichnet Landschaftsarchitektin Dagmar Jankwitz. „Noch fehlen einige Pflanzen, aber hier vor dem Eingang wird es eine Pflanzung geben, die das ganze Jahr über ein Angebot an Blühpflanzen vorhält“ informiert sie. Christrosen und Erika beginnen den Blütenreigen, danach blühen Lenzrosen, Akelei, Iris, Margeriten, Disteln, Bergminze, Oregano, Salbei, Lavendel, Echinacea und Astern, auch Sträucher wie die Felsenbirne gewährleisten, dass zu jeder Jahreszeit ein Nahrungsangebot für Vögel und Insekten geboten ist. Im hinteren Parkbereich kommen Obstbäume und in Richtung Bachlauf verschiedene Weidenarten zum Einsatz. „Die Obstbäume sollen so weit wie möglich sich selbst überlassen bleiben, weil es hier nur auf die ökologische Wertigkeit ankommt und nicht um den Ertrag“ erläutert Jankwitz.

Ein Ort zum Seele-baumeln-lassen

Die Kopfweiden müssen stattdessen alle zwei Jahre beschnitten werden, bieten aber vor allem für Bienen ein großes Nahrungsangebot. Der Aushub aus den im Eingangsbereich geschaffenen Blühbeeten wurde in einigen Bereichen zur Modellierung des Geländes genutzt. Aufgesetzte Sandsteinmauern bieten Rückzugsbereiche für Reptilien. Hinter dem Haus wurde ein Hochbeet angelegt, auf der neu entstandenen Fläche soll regionales Saatgut ausgesät werden. Die Wiesen in Richtung Talaue sollen in Zukunft mit einem Minimum an Pflege auskommen: „Ein oder zweimal Mähen im Jahr, ansonsten können werden einfach nur Wege gemäht, um die Besucher zu lenken und die Wiese erlebbar zu machen“ erläutert Jankwitz.

Auch an Sitzgelegenheiten in Form von Sandsteinfindlingen oder Holzbänke wurde gedacht. „Es soll einfach ein Ort werden, an dem auch mal die Seele baumeln lassen kann“ sagt Pieper. Für die Bepflanzung zeichnet die Firma Niedermayr verantwortlich, die große Wasserschale vor dem Eingang wurde von Thomas-Maria Schmidt aus Höheischweiler gestaltet. „Das Gute ist, dass wir den Wasserlauf ohne Pumpe, nur mit dem Wasserdruck der Quelle betreiben können“ erklärt Pieper. „Ich denke, dass wir mit der Maßnahme in dieser Form ein Maximum an Biodiversität erreichen und viele Insekten dadurch auch wieder zurück gewinnen können“, sagt der Vorstandsvorsitzende.

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