Battweiler Windhofstraße: Ausbau mit vielen Problemen steht vor dem Abschluss

Der schwammige Untergrund in der Windhofstraße benötigt ein Geo-Gitter für mehr Festigkeit.
Der schwammige Untergrund in der Windhofstraße benötigt ein Geo-Gitter für mehr Festigkeit.

Die gute Nachricht: Der Ausbau der Battweilerer Windhofstraße steht endlich vor dem Abschluss. Die schlechte: Bezüglich der von der Ortsgemeinde zu stemmenden Kosten gibt es noch etliche Fragezeichen. Und die verheißen nichts Gutes.

Beim Ausbau der Windhofstraße war im zweiten Bauabschnitt für Mittwoch, 10. Juli, der Einbau der Asphalttragschicht geplant. Bis Anfang August sollten auch die Gehwege fertig und die Restarbeiten erledigt sein. Bereits abgeschlossen sind die Herstellung der überfahrbaren Pflasterrinnen und der Einbau der Entwässerungsschächte. Die Randsteine als Abschluss der Bürgersteige sind weitgehend gesetzt. So weit, so gut.

Aber es gab und gibt auch Probleme. Etwa das ausgebaggerte Erdreich, das laut Bodengutachten belastet ist. Für viele schwer erklärbar, da Probebohrungen keine negativen Werte ergeben hatten. Ferner hatte die Baufirma Eurovia Teerbau aus Neunkirchen mit der Festigkeit des Fahrbahn-Unterbaus zu kämpfen: Der lehmige Untergrund sei zu schwammig gewesen, deshalb musste mehr Erdreich als geplant entnommen und stattdessen reichlich Schotter eingelagert werden. Auch das führte jedoch aufgrund der vielen Regenfälle im Frühjahr nicht zur angestrebten Stabilität. Auch die Abdeckung mit natürlichen Vliesbahnen brachten nur eine minimale Verbesserung.

Geo-Gitter soll Untergrund stabilisieren

Spät wurde deshalb entschieden, zusätzlich ein Geo-Gitter aus Metall in die obere Schotterschicht einzuziehen. Dazu musste allerdings zunächst bereits eingebrachter Schotter wieder abgezogen werden, um die erhoffte Wirkung zu erhalten. Vor dem Aufbringen der Schwarzdecke musste dennoch eine weitere Druckprüfung vollzogen werden. Sollten dabei noch immer keine Idealwerte ermittelt werden, ist das weitere Vorgehen offen – denn grundsätzlich ist die Fahrbahnplanung abgeschlossen.

Die Anwohner sehnen jedenfalls die Fertigstellung der Fahrbahn herbei, damit sie demnächst keine Matschlöcher und Wasserkuhlen überwinden müssen, um zu ihren Häusern zu kommen. Nach dem Einbau der 15 Zentimeter dicken Asphalt-Tragschicht muss noch die feine Verschleißschicht aufgezogen werden – dann wäre das schwierige Bauprojekt im Kern abgeschlossen. Nach der Fertigstellung braucht der Asphalt noch mindestens 48 Stunden Ruhe zum aushärten.

Kosten steigen von 450.000 auf 800.000 Euro – oder mehr?

Die Ortsgemeinde wird der Ausbau allerdings noch länger beschäftigen. Denn bei dieser handelt es sich um eine rund eine Million Euro teure Gemeinschaftsmaßnahme: Die VG-Werke haben für voraussichtlich mehr als 400.000 Euro – der genaue Betrag ist derzeit nicht zu beziffern – die Trinkwasserleitung und Kanalhausanschlüsse erneuert, die Pfalzwerke die Stromversorgung der Häuser auf Erdleitung umgestellt. Für die Straßensanierung und Herstellung der Gehwege hatte das Planungsbüro Schönhofen aus Kaiserslautern bei der Erstplanung Kosten von etwa 450.000 Euro ermittelt.

Bei der Ausschreibungsplanung war das Volumen dann schon auf 533.000 Euro gestiegen – die Ausschreibung und anschließende Vergabe ließen die von der Ortsgemeinde aufzubringende Summe sogar auf 675.000 Euro nach oben schnellen. Der stetige weitere Kostenzuwachs während der Bauphase machte es notwendig, dass im laufenden Battweilerer Haushalt 800.000 Euro eingeplant wurden, um die Finanzierung des Ausbaus sicherzustellen.

Schon Ausbau der Blumenstraße lief nicht optimal

Bei dieser Vorgeschichte ist es wenig verwunderlich, dass im Rat schon die Nachfrage gestellt wurde, ob dieser Betrag denn nun ausreichen wird. Und tatsächlich steht zu befürchten, dass es zu einer erneuten Überschreitung kommen wird. Ohnehin hatte die Gemeinde im Haushalt ein Darlehen vorgesehen, um die Realisierung des Projekts zu ermöglichen.

All diese Schwierigkeiten beim Ausbau haben nicht nur den scheidenden Ortsbürgermeister Werner Veith beunruhigt. Bereits die Erneuerung der Blumenstraße ist seiner Ansicht nach nicht rund gelaufen, aber die Windhofstraße habe nochmals eine – in negativer Hinsicht – unerwartete Steigerung gebracht. Für die Gemeindespitze und einige Ratsmitglieder ist es schwer nachvollziehbar, warum der Ausbau einer normalen Dorfstraße derartige Probleme mit sich bringe. Das Damoklesschwert der Kostenentwicklung – und wer dafür aufzukommen hat – schwebt über der Gemeinde. Die Klärung könnte sich zu einer verzwickten Angelegenheit entwickeln. Manche Stimmen im Hintergrund hoffen auf die Mitwirkung und Unterstützung des Rechnungsprüfungsamtes beim Landkreis Südwestpfalz.

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