Massweiler / Höhfröschen Wolfgang Fuhrmann für 50 Jahre musikalisches Wirken geehrt

Den Herschberger Frauenchor leitet Wolfgang Fuhrmann seit fast vier Jahrzehnten.
Den Herschberger Frauenchor leitet Wolfgang Fuhrmann seit fast vier Jahrzehnten.

Als 17-jähriger übernahm Wolfgang Fuhrmann den ersten Chor. 50 Jahre ist das her. Für sein Wirken wurde er beim Herschberger Frauenchor geehrt, wo gar sonntagsabends geprobt wurde, als der beliebte Dirigent beruflich eingespannt war.

Wer mit 17 Jahren den ersten Chor betreut hat und 50 Jahre später bei verschiedenen Gesangsgruppen immer noch den Ton angibt, dem kann man durchaus musikalische Leidenschaft bestätigen. Wolfgang Fuhrmann aus Maßweiler hat in seiner musikalischen Laufbahn bisher 15 Chöre geleitet, einige von ihnen sogar über Jahrzehnte. Sein absolutes Vorzeigeprojekt ist der Herschberger Frauenchor, den der 67-Jährige seit dessen Gründung vor 38 Jahren ohne Unterbrechung musikalisch betreut.

Wolfgang Fuhrmann ist in Maßweiler aufgewachsen, wo er auch heute noch lebt. Seine Ausbildung begann er nach Grundschule und Gymnasium bei einer Pirmasenser Bank. Sein musikalischer Werdegang eröffnete sich mit zwölf Jahren, als eine Tante ihm Klavierunterricht ermöglichte. „Der Klavierlehrer war überaus streng und ich hatte ehrlich gesagt nicht immer Lust zum Üben“, berichtet Fuhrmann, „aber letztlich hat es mir doch sehr viel gebracht.“ Förderlich war es auch für die Ausbildung zum Kirchenmusiker beim Bistum in Speyer, wo Wolfgang Fuhrmann nicht nur in Gesang und Orgelspiel unterrichtet wurde, sondern auch seine Befähigung als Chorleiter erwarb. Besonders das Orgelspiel hat ihn fasziniert, welches er später viele Jahre lang – oft mehrmals wöchentlich – in der katholischen Pfarrkirche in Maßweiler ausgeübt hat. An die Orgel ist er mittlerweile in der protestantischen Kirche in Thaleischweiler-Fröschen auch wieder zurückgekehrt. Außer Klavier spielt der Chorleiter auch gern Gitarre.

In Stambach geht es los

Noch während Fuhrmanns Ausbildung hat der Männerchor in Stambach ganz dringend einen Dirigenten gesucht. Die Stambacher Sänger wollten den 17-Jährigen unbedingt engagieren. Da er kein Auto besaß, auch keinen Führerschein hatte, wurde er fast zwei Jahre lang zu jeder Singstunde in Maßweiler abgeholt. Empfohlen hatte ihn übrigens der damals bekannte Pirmasenser Musiker Karl Habermehl.

Zum Männergesangverein (MGV) Herschberg kam Fuhrmann 1981, nachdem ihn zwei Sänger aus diesem Chor als „Spione“ bei einer Probe in Rieschweiler still und heimlich beobachtet hatten. Die Herschberger Männer dirigierte er dann mit Unterbrechung viele Jahre bis zur Auflösung des Vereins. Inzwischen hatte sich 1986 der Herschberger Frauenchor etabliert und den Dirigenten des MGV „überredet“, auch bei ihnen tätig zu werden. Wolfgang Fuhrmann ist selbst erstaunt, dass daraus eine fast 40-jährige Zusammenarbeit entstanden ist: „Aber es funktioniert recht gut und wenn ich manchmal laut werde, ist es ausschließlich im Interesse des perfekten Gesanges.“

Zwei Chöre singen dem Jubilar

Obwohl sein Berufsweg ihn als Abteilungsleiter bei verschiedenen Banken nach Mannheim und Frankfurt führte, hat er den Frauenchor in der Heimat nicht im Stich gelassen. Deshalb waren die Chormitglieder gerne bereit, mehrere Jahre lang die Singstunden sogar sonntagsabends zu besuchen.

Die Ehrung für 50-jähriges musikalisches Wirken fand nun auch folgerichtig beim Weinfest „Music meets Wine“ des Herschberger Frauenchores statt, das allerdings im Dorfgemeinschaftshaus in Höhfröschen stattfand, weil die Halle in Herschberg während der Zeit der Sanierung für die Kita genutzt wird. Die Ehrenurkunde überreichte Roland Heitmann als Vorsitzender des Kreischorverbandes Westpfalz-Blies. Gemeinsam gratulierten dem Jubilar die Herschberger Sängerinnen und der am Programm beteiligte Chor „Conchordians“ aus Fehrbach, der ebenfalls von Wolfgang Fuhrmann geleitet wird. Regina Westrich aus Herschberg wurde bei gleicher Gelegenheit für 50 Jahre Singen in einem Chor ausgezeichnet.

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