Rodalben Zukunftsfrage geklärt: Stadt übernimmt Regie bei den Theaterspielen

Verbinden Musik und Kabarett: Die vier Frauen von „Schöne Mannheims“ waren mehrfach in Rodalben zu Gast.
Verbinden Musik und Kabarett: Die vier Frauen von »Schöne Mannheims« waren mehrfach in Rodalben zu Gast.

Die Stadt Rodalben übernimmt die Trägerschaft der Gräfensteiner Theaterspiele. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. In die Spielstättenfrage soll schon bald Bewegung kommen.

Die Stadt Rodalben sei ohne eigenes kulturelles Angebot undenkbar. Das ist die Meinung aller Fraktionen im Rodalber Stadtrat. Und deshalb will die Stadt die Zukunft der Gräfensteiner Theaterspiele sicherstellen, die seit mehr als 40 Jahren ein Programm aus Schauspiel, Musik, Kabarett und Literatur bieten. Sie übernimmt die Trägerschaft und wird die Voraussetzungen dafür schaffen, dass es nicht nur finanzielle Zuschüsse gibt, sondern dass Veranstaltungen in Eigenregie geplant und organisiert werden.

„Wir haben versucht einen Verein zu gründen“, sagte Stadtbürgermeister Claus Schäfer. Das sei allerdings nicht gelungen. Deshalb werde jetzt die Stadt die Trägerschaft übernehmen. Als Stadtbürgermeister werde er die Geschäfte führen, ergänzte er. Es gebe einen Kreis von Personen, darunter auch der langjährige Leiter der Theaterspiele, Hans Heinen, die ihn unterstützen würden. Die Theaterspiele würden jährlich mit rund 20.000 Euro gefördert, die Stadt steuere 10.000 Euro, die Verbandsgemeinde 7000 Euro und Sponsoren den restlichen Betrag bei, bemerkte Schäfer.

Bau einer neuen Spielstätte

Der Stadtbürgermeister sprach wie bereits in der vergangenen Woche im Haupt- und Finanzausschuss das Thema Stadthalle an. „Wir brauchen einen geeigneten Raum“, sagte er. In die Sporthalle der Mozartschule dürfen aufgrund von behördlichen Auflagen derzeit nur maximal 200 Besucher. Möglicherweise wird die Halle in nächster Zeit saniert oder sogar neu gebaut. „Wir werden uns in naher Zukunft mit dem Thema Stadthalle beschäftigen“, sagte Schäfer. Wenn in Rodalben weiterhin Kultur betrieben werde, dann könnte man diese Halle sinnvoll nutzen.

Hubert Hubele (CDU) erinnerte daran, dass das Thema mehrfach besprochen worden sei. Eine Stadt ohne Kulturangebot wäre ganz schlecht, bemerkte er. Hannah Denzer (SPD) begrüßte die Entscheidung. Es sei „wichtig und richtig, dass die Gräfensteiner Theaterspiele weitergehen“, sagte sie. Allerdings vermisse sie ein Konzept. Die Übernahme der Trägerschaft durch die Stadt sehe sie kritisch: „Besser wäre es, wenn es einen Kulturverein geben würde.“

Langfristig Kulturverein als Träger denkbar

Ralf Lehmann (Grüne) sieht die Übernahme der Trägerschaft durch die Stadt nicht als Dauerlösung. „Das ist für mich eher eine Übergangslösung“, sagte er. Für ihn sei wichtig, dass in dieser Übergangszeit Hans Heinen, der bisherige Macher der Theaterspiele, einbezogen werde. „Er hat über Jahrzehnte die Kontakte zu den Künstlern hergestellt“, so Lehmann.

Dirk Bauer (AfD) betonte, dass es wichtig sei, das kulturelle Angebot beizubehalten. Aus Gesprächen mit Bürgern wisse er, dass es einen Bedarf für eine Veranstaltungshalle mit Räumlichkeiten gebe, die auch von Vereinen genutzt werden können. Er sprach sich dafür aus, das Thema Stadthalle schon bald anzugehen.

Die Gründung eines Kulturvereins sei ein Ziel, das man „mittel- bis langfristig“ anstreben sollte, bemerkte Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer. Ein Verein würde einen Kulturbetrieb losgelöst von der Politik ermöglichen.

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