Kreis Südwestpfalz Zurückschauen in die Zukunft

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Harald Leixner aus Börsborn hat sich entschieden: Er will Landrat werden und die Nachfolge von Winfried Hirschberger im Landkreis Kusel antreten. Eine Partei hat er nicht hinter sich. Er tritt als unabhängiger Einzelbewerber an.

Es hat eine Weile gedauert, bis er den Entschluss gefasst hat. Am politischen Geschehen sei er schon immer interessiert gewesen, erwähnt Leixner im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Deshalb habe er sich auch im Börsborner Gemeinderat engagiert. Nun fühlt er sich für Höheres bereit. Noch aber ist Leixner offiziell nicht im Rennen. Erst einmal muss der 50-Jährige Unterstützer-Unterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. 200 braucht er. Es eilt ihm unterdessen nicht. Leixner bleibt entspannt: „Es ist ja noch Zeit“, sagt er. Bis 24. April, 18 Uhr, muss er die Unterschriften bei der Kreisverwaltung eingereicht haben. In Kusel geboren und in Quirnbach aufgewachsen, absolvierte Harald Leixner eine Ausbildung zum Schreiner, arbeitete eine Zeit lang auch als Bestatter. Später sattelte er um und wurde Landwirt. Aus dem Nichts baute er einen großen Landwirtschaftsbetrieb auf – fast 300 Hektar Land beackert der 50-Jährige heute, der außerdem als geschäftsführender Gesellschafter der EBL Ökopoint GmbH das Naturfreundehaus in Steinbach betreibt. Das Kerngeschäft der GmbH sind allerdings Wasser- und Bodenuntersuchungen. Den Bauernhof will Leixner in Kürze an seinen Neffen übertragen, wie er berichtet. Leixner ist vielfach ehrenamtlich engagiert in Vereinen und Verbänden. Soziales Engagement sei für ihn schon immer essenziell gewesen, weil eine Gesellschaft durch die Mitwirkung der Bürger lebe. So war der vermutlich künftige Kandidat für das Landratsamt gerade einmal 31 Jahre alt, als ihm für seinen Einsatz die Kreisverdienstmedaille verliehen worden sei. „Ich glaube daran, dass das Mithelfen etwas bringt, man muss es nur tun“, sagt er aus Überzeugung. Er glaubt an die Kraft der Bürger, die er mobilisieren will, weil er Parteien Problemlösungen nicht zutraut. Parteien seien zu sehr mit sich beschäftigt und in ihren Strukturen gefangen. Lösungen kommen seiner Ansicht nach am besten von unten, aus dem praktischen Leben, von den Bürgern eben. Man müsse sie nur machen lassen und mobilisieren. Lebenserfahrung hat für Leixner einen hohen Stellenwert und dazu gehört für ihn auch der Blick zurück. „Wer zurückschaut, hat auch den Blick für die Zukunft“, sagt Leixner. Lernen aus der Vergangenheit. Wer sich ihrer bewusst sei, der sei auch in der Lage, das Richtige für die Zukunft zu tun, betont er. |dgg

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