Lokalsport Südpfalz Auf die Reise geschickt

LUSTADT (mame). Mit Platz fünf bei der Deutschen Meisterschaft im Omnium der Juniorinnen reiste Monique Winkelblech aus Köln zurück, um keine 24 Stunden später bei ihrem Heimrennen in Lustadt mit der männlichen Jugend an den Start zu gehen. Für die 18-Jährige sprang Platz elf heraus. Nicht schlecht.

So ist auch der zehnte Platz von Maik Abraham im Rennen der C-Klasse einzustufen, auch wenn sich der Lustadter gerne noch ein wenig weiter nach vorne geschoben hätte. Nicht Fleisch, nicht Fisch, so dürfte seine Stimmung nach dem Rennen zu deuten gewesen sein. Im Hauptrennen waren keine Lustadter Fahrer dabei. Entschädigt wurden die Zuschauer durch ein abwechslungsreiches Rennen mit einem unerwarteten Ausgang. „Am Ende gewinnt ja ein Ehrmann, wer, ist ja egal“, sagte ein Zuschauer, als Valentin Holtz für das Roschbacher Team die zweite der elf Wertungen gewann, Simon Nuber in der ersten Wertung hinter dem Ausreißer Gediminas Kaupas (Litauen, Team Differdange) auf Platz zwei gespurtet war. Der Zuschauer sollte überrascht werden. Denn nachdem das Team Möbel Ehrmann zu Beginn erfolgreich darin war, das Rennen mit seinen sechs Fahrern in den Griff zu bekommen, dominierte die Konkurrenz vom Landauer Team Jäger und Keppel/Wipotec ab der vierten Wertung. Nachdem die anderen Spitzenfahrer sich in Angriffen aufrieben und gegenseitig zermürbten, setzten die Landauer Kapitäne die ersten Nadelstiche. Jonas Rapp vom Landauer Bundesligateam und zuletzt Siebter der Deutschen U23-Meisterschaft verstärkte das vierköpfige Jäger und Keppel/Wipotec-Team. Er startete einen Angriff und setzte die angeschlagene Konkurrenz stark unter Druck. Kaum war Rapp eingefangen, sorgte Robert Müller für Unruhe. Das Team Möbel Ehrmann streckte da schon die Waffen und war froh, mit David Hund immerhin noch einen Mann in der neuen Vierergruppe zu haben, in der auch Müllers Teamkollege Alexander Köhler mitarbeitete, bis seine Kraft aufgebraucht war. „Dann habe ich ihn auf eine schmerzvolle und lange Reise geschickt“, erzählte der Mannheimer später. Müller zog alleine davon. „Das wollte ich nicht, ich habe immer gehofft, dass von hinten noch jemand kommt“, sagte der Allrounder und freute sich darüber, „dass ich heute endlich das Glück hatte, das mir sonst so oft fehlt“. Als das Feld wieder herankam, ging Müller, wissend, dass sein Sieg noch nicht in trockenen Tüchern war, die nächsten Angriffe mit, fand sich sogleich wieder in einer Vierergruppe und freute sich, als Rapp aufschloss. Nun wechselten die Rollen, was Rapp noch zu Platz zwei verhalf: „Ich hätte damit nie gerechnet, aber wenn Gruppen entstehen, kann ich auch bei Kriterien vorne mitfahren“, sagte der 21-Jährige Alsenzer, der sich bei der Siegerehrung Arm in Arm mit Müller feiern ließ. In Roschbach ließ man sich die Laune nicht verderben: „Wir können auch feiern, wenn wir verloren haben“, sagte der Sportliche Leiter Rolf Ehret. Seine Jungs werden gewiss zurückschlagen.

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