Lokalsport Südpfalz Beflügelt?

OFFENBACH. Heulen könnte man als Offenbacher über das geringe Interesse an einem großartigen Spiel. Nach dem 3:1 im Fußball-Verbandspokal gegen den FC Arminia Ludwigshafen (wir berichteten) geht es im trüben Landesliga-Alltag weiter – am Sonntag beim VfL Wormatia Worms II (15 Uhr).

„Ich hoffe, dass der Erfolg das Team beflügelt. Es gilt jetzt, auch in der Liga nicht nur gut zu spielen, sondern zu treffen und die Punkte mitzunehmen. Man sieht, die Veranlagung der Spieler ist gut, jetzt müssen wir uns auch in der Liga belohnen“, sagte Trainer Daniel Jahne am Mittwochabend. Mit so einer Schlussphase konnte nicht gerechnet werden. Ereignisarm war die erste Hälfte, der Verbandsliga-Tabellenführer FC Arminia Ludwigshafen hatte eine Großchance. Nico Pantano scheiterte an FSV-Keeper Dennis Mandery, Jannik Styblo bugsierte den Nachschuss am leeren Tor vorbei (31.). In der 61. Minute hatte der FSV eine Doppelchance zur Führung, doch erst legte sich Jonas Mittenbühler den Ball zu weit vor, dann köpfte Tim Lechnauer an den Pfosten. Danach ging es los. Im Gegenzug folgte die kalte Dusche: Der FSV konnte einen Konter der Arminen nicht stoppen, Gianluca Ferraro brachte den Favoriten in Führung. War’s das? Nein. „Der Platzverweis war sicher der Knackpunkt“, sagte FC-Trainer Marco Laping zur Unbeherrschtheit von Innenverteidiger Erdem Dogan. Dogan bezeichnete den Schiedsrichter als Blinden, nachdem der auf Eckball statt Abstoß entschieden hatte (71.). Es gab glatt „rot“. Keine fünf Minuten später versenkte Tim Hörner eine Hereingabe von der rechten Seite vom Elfmeterpunkt, 1:1. Nachdem Lechnauer noch mal an FC-Keeper Benjamin Keller gescheitert war (85.), deutete viel auf eine Verlängerung hin. In der Schlussminute konterte der FSV über den eingewechselten Jonas Mittenbühler, der dem FSV-Angriff spürbar belebte und nach innen flankte, wo Daniel Henninger das Leder zum 2:1 über die Linie drückte. Weil der schon verwarnte Torschütze sich eine Minute später bei seiner Auswechslung zu viel Zeit ließ, quittierte er die Ampelkarte. Der FSV erzielte noch einen Treffer. Bei einer Ecke setzten die Gäste alles auf eine Karte, Keller rückte mit auf. Offenbach wehrte die Ecke ab, der Ball landete bei Mittenbühler, der die Kugel zum 3:1-Endstand ins leere FC-Tor bugsierte (90.+4). „Wir waren heute nicht auf der Höhe, konnten die fünf fehlenden Stammspieler nicht ersetzen, vorne fehlte auch die Qualität. Wir hatten durchaus die Chancen, wollten auch unbedingt im Pokal weit kommen, aber die Meisterschaft ist für uns das Entscheidende“, sagte Laping. Auf Offenbacher Seite war der Jubel groß und Jahnke stellte fest: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, waren griffig, haben Ludwigshafen bearbeitet, waren sehr gut in den Pressing-Situationen, haben einen guten Zugriff auf das Spiel bekommen. Wir haben selbst die Riesenmöglichkeit und bekommen dann das 0:1. Aber wir haben Moral gezeigt. Die Mannschaft entwickelt sich. Den Sieg haben wir uns verdient, auch durch die gute Laufarbeit.“ So spielten sie FSV Offenbach: Mandery – Inser, Gleich, Brückner, Glaser – Henninger, Evrard, Hayes, Lechnauer (90.+4 Neufeld) – Hörner, Gaab (54. Mittenbühler) FC Arminia Ludwigshafen: Keller – Hiemeleers, Burkhard, Dogan, Braun – Styblo (65. Amos), Schwehm (59. Sorg), Pantano, Amberger – Amiri, Ferraro Tore: 0:1 Ferraro (62.), 1:1 Hörner (75.), 2:1 Henninger (90.), 3:1 Mittenbühler (90.+4) - Gelbe Karten: Inser, Hayes, Evrard, Brückner – Ferraro, Schwehm – Gelb-Rote Karte: Henninger (90.+1) – Rot: Dogan (71.) – Beste Spieler: Hörner, Mittenbühler – Ferraro – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Fuchs (Idar-Oberstein).

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