Lokalsport Südpfalz Die Mischung macht’s

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OFFENBACH/KUHARDT (pnk/mame). Beim Handball-Pfalzligisten TV Offenbach stimmt die Mischung aus Erfahrung und Unbekümmertheit. Das hat ihm Platz zwei und das morgige Spitzenspiel gegen Tabellenführer TG Waldsee eingebracht (18 Uhr). Zu den jungen Wilden gehört Michael Pfalzer, der auf der Mittelposition das Spiel lenkt.

Pfalzer (21) hat Schreiner gelernt. Die Ausbildung hat er im benachbarten Ottersheim absolviert. Von Sticheleien vor den Traditionsderbys blieb er meist verschont. „Handball war im Ausbildungsbetrieb kaum ein Thema“, sagt er. Liest man die Einstellungsvoraussetzungen für diesen Handwerksberuf, wird schnell klar, wieso Pfalzer auch für eine Führungsposition in der Handballmannschaft geeignet ist. Neben körperlicher Fitness ist Kommunikations- und Teamfähigkeit gefordert, das braucht er auch auf seiner Lieblingsposition Rückraum Mitte. Hier muss er das Spiel lesen, sehr schnell mögliche Spielzüge auf ihre Erfolgsaussicht hin einschätzen und diese dann seinen Kameraden ansagen können. „Dabei bekomme ich immer wieder Unterstützung von unserem Trainer Christoph Morio oder von Michael Übel, der diese Position auch schon lange Jahre bei der zweiten Mannschaft innehatte“, lobt er die Zusammenarbeit. Zu seinen Stärken zählt er die Übersicht und das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer und den Außen. Schaut er, als designierte Nachfolger von Thorsten Scheurer, auf seinen Vorgänger, sieht er noch Potenzial für seine Entwicklung: „Thorsten konnte ein Spiel führen, spielte überlegt, sachlich und sicher in der Abwehr und abgezockt im Angriff.“ Daran arbeite er noch. Das die Mannschaft nun sogar nach der Tabellenführung greift, kommt für Pfalzer nicht unbedingt überraschend: „Wir waren letztes Jahr schon eine harmonische und gut funktionierende Truppe. Jetzt kommt mit Philipp Mohra und Maximilian Daum noch das Schusspotenzial aus dem Rückraum dazu“, analysiert er den Höhenflug, der schwer erarbeitet ist. „Wir müssen in der Abwehr viel mehr arbeiten, um zu unseren einfachen Tore über die erste oder zweite Welle zu kommen.“ Die schwache Vorstellung beim Tabellenvorletzten in Wörth kann er sich auch nicht erklären: „Unser Trainer hat uns darauf vorbereitet, wir wussten alles und es hat trotzdem nicht funktioniert.“ Gegen Waldsee „müssen wir wieder zu einer konzentrierten Abwehrleistung finden.“ Ist der TVO denn schon wieder bereit für einen Aufstieg? „Es ist schön, da oben zu stehen, aber die auf dem Papier vielleicht einfachen, im Spiel aber schweren Partien zum Beispiel gegen Ottersheim oder Albersweiler kommen noch. Wir werden noch Punkte lassen“, ist er sich sicher. TSV Kuhardt gegen OBZ War das wichtig! Kuhardts Trainer Sandor Tenke dürften nach dem 35:30-Erfolg in Rodalben mehrere Steine vom Herzen gefallen sein. Nur so konnte ein Abrutschen auf einen möglichen Abstiegsplatz verhindert werden. Am Sonntag um 17.30 Uhr empfängt der TSV die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam. Auch in Ottersheim hat man schon erfolgreichere Tage erlebt. Beim 23:23 gegen Waldsee stand die seit Saisonbeginn von einem defensiven 6-0- auf eine offensiv ausgerichtete SG-Abwehr gut, doch in der Offensive fehlte Durchschlagskraft. Ein Grund: Patrick Sefrin fehlte verletzt, er saß mit seinen Krücken auf der Bank. „Wir sind trotz der Umstellung in der Abwehr sehr gut in die Runde gestartet, hatten 6:2 Punkte. Aber dann kam die Herbstpause – und die Verletzten“, erklärt OBZ-Coach Peter Geiger. Neben Rückraumschütze Sefrin fehlt auch Wiedereinsteiger Marc Seiberth, was Geiger mit einem Qualitätsverlust gleichsetzt. „Aber ich will jetzt nicht jammern.“ Die Liga sieht er als sehr ausgeglichen an. So sagte er nach dem Unentschieden gegen den Spitzenreiter: „Man kann nicht sagen, da spielt der Erste gegen den Fünften. Der Neunte ist auf einer Höhe mit dem Dritten. Da ist alles offen.“ Somit versuchte er das insgesamt doch recht dürftige Offensivniveau und die vielen Fehler auf beiden Seiten zu relativieren. In Kuhardt sind die Zeiten der Torjäger Andreas Dudenhöffer und Jörg Sauer, die von Spielmacher Tristan Stadel bedient wurden, vorbei. Tenke muss nicht nur mit einem überschaubaren Kader auskommen und Verletzungen kompensieren. Mit Maximilian Hauck hat er nur einen echten Torjäger im Rückraum. Der Rest ist viel Improvisation. Spielerisch sieht das ganz ordentlich aus, doch um den Platz in der Spitzengruppe zu halten, reichte das nicht. Tenke mahnt zur Geduld: „Ich brauche wie damals in Wörth zunächst Zeit, um die Mannschaft in der Abwehr und auch spielerisch vorne im Angriff weiter zu verbessern und das Leistungsvermögen so auszubauen. “ Er hofft auf die Rückkehr seiner noch verletzten Spieler, wissend, dass auch diese wieder Zeit brauchen, um Form aufzubauen. „Klar, mit einem vollzähligen Kader hätten wir mehr Spiele gewonnen, aber so ist es nun momentan.“

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