Lokalsport Südpfalz Die Riesenanstrengung

Dominik Merseburg (in Blau) hat eine Zweitfunktion in Bellheim: Team-Manager. Rechts Fabian Genuit.
Dominik Merseburg (in Blau) hat eine Zweitfunktion in Bellheim: Team-Manager. Rechts Fabian Genuit.

«BELLHEIM.» Radsport pur und nationale Klasse bietet am Samstag und Sonntag das lange Rennwochenende des RC Silber-Pils Bellheim. 19 Rennen werden gefahren, am Samstag Kriterien, tags darauf Straßenrennen. Bei seinen Heimrennen ist das zehnköpfige Team Erdinger Alkoholfrei gefordert.

66 Kilometer sind von den 71 gemeldeten Fahrern im Hauptrennen am Samstagabend zu absolvieren, 1,1 Kilometer hat eine Runde auf dem Kriteriumskurs. Der führt die Fahrer im Uhrzeigersinn und im Viereck: Vom Start- und Zielbereich in der Jahnstraße geht es durch die Schillerstraße, die lange Gegengerade der Postgrabenstraße und über die Forststraße wieder zurück. „Eine Vollgas-Runde, ein typisches Pfalz-Kriterium“, sagt Daniel Erb, Fahrer im Team Erdinger Alkoholfrei und Vorstandsmitglied im RC Bellheim. Dominik Merseburg, der nach 2015 auch in dieser Saison wieder für Erdinger Alkoholfrei fährt, ist ein guter Kumpel des Neulußheimers Erb. Von Josef Moster, dem im vergangenen Jahr gestorbenen ehemaligen RC-Geschäftsführer und mit drei Erfolgen Rekordsieger des Großen Silber-Pils- Preises, wurden die beiden gleich eingespannt. Auch Merseburg hat eine Zweitfunktion im Verein, ist Team- Manager. „Dominik hat speziell am Sonntag von uns die größten Chancen auf die Top Fünf oder einen Podestplatz“, vermutet Erb. Der Kurs für die Straßenrennen am Sonntag ist deutlich länger, eine Runde hat 20 Kilometer. Von Bellheim führt die Strecke in Richtung Zeiskam, Lustadt und über Westheim zurück. Seit drei Jahren wird auch über Wirtschaftswege gefahren. „Es geht mehr um die Ecken, dadurch ist der Kurs schwerer auszurechnen“, weiß Erb. Mit 200 Kilometern ist der Klassiker in Bellheim eines der längsten Amateurrennen Deutschlands. In der KT-Klasse ist die nationale Spitze am Start. Raphael Freienstein vom Team Lotto-Kern Haus kommt als Vorjahressieger nach Bellheim. Er dürfte neben Alexander Krieger vom luxemburgischen Team Leopard Pro Cycling einer der Hauptfavoriten auf den Sieg im Sonntagsrennen, dem Großen Erdinger Preis, sein. 144 Mann wollen es angehen. Andreas Mayr vom RSC Kempten und Freiensteins Teamkollege Tobias Knaup sind noch zwei Top-Sprinter, die bei einem Massensprint am Ende vorne erwartet werden können. Wieder stark vertreten ist das Team Möbel Ehrmann, das mit Simon Nuber einen „sehr kompletten Fahrer“ im Aufgebot hat, wie Erb sagt. Nuber steht mit zehn Saisonsiegen kurz vor seiner Bestmarke aus dem Vorjahr. Er war bei 26 Starts nur siebenmal nicht unter den Top Drei zu finden. In Bellheim gewann er allerdings noch nicht. Das Bellheimer Heimteam ist an beiden Tagen mit zehn Fahrern vertreten. Neben Erb und Merseburg gehen Tim Gebauer, David Jesse, Philipp Küllmer, Robin Fischer, Marc Wunderlich, Tobias Ohlenschlägel, Aleksander Köhler und Carsten Siegel an den Start. Das Team ist im Vergleich zum Vorjahr fast drei Jahre jünger, es steht bei sechs Saisonsiegen. Erb, Gebauer, Küllmer, Wunderlich, Köhler und Siegel fuhren sie ein. Im vergangenen Jahr waren es zwölf Saisonsiege, allerdings gingen allein fünf auf das Konto von Sascha Starker, der das Bellheimer Team in Richtung Radsport360-MTB-Team verließ. „Wir haben wieder eine fast komplett neue Mannschaft“, sagt Erb, „das hat sich aber ganz gut eingearbeitet, darauf lässt sich aufbauen.“ Gebauer ist vergangene Woche in Bruckmühl gut drauf gewesen. Da konnte er Druck auf die Profis von Bora-Hansgrohe, Katusha Alpecin und Dimension Data machen und landete am Ende auf Platz zwölf. Erb traut Robin Fischer am Sonntag aus der Gruppe heraus einiges zu, sieht das Team aber für das Kriterium breiter aufgestellt. „Ich fahre schon ganz gerne kurz, bin aber nicht so der Sprinter,“ sagt Erb. Am Samstag will er zu den besten zehn Fahrern, am Sonntag zu den Ausreißern gehören. „Da wird es früh eine Gruppe aus fünf, sechs Fahrern geben, da sollte ich am besten dabei sein. Ab Kilometer 130 bis 140 werden die eingeholt“, schätzt er den Rennverlauf ein. Was dann passiere, sei offen. „Das ist schon anstrengend. Die Distanz am Sonntag ist ungewohnt und etwas Besonderes.“ Gefahren wird in Bellheim in allen Altersklassen. Am Sonntag wird es auch Frauen-Rennen geben. Für die Bellheimerin Monique Winkelblech (RV Edelweiß Lustadt) ist es das Heimrennen. 23 Frauen und je zwei Fahrerinnen aus der U17 und U19 gehen gemeinsam auf die Strecke. Rund um die beiden Hauptrennen wird es ein Laufradrennen auf der Zielgeraden und ein Fette-Reifen-Rennen für die jüngsten Fahrer geben. Zeitplan Samstag —12 Uhr: Männer C-Klasse (66 km) —13.45 Uhr: Fette-Reifen-Rennen (1,1 km) —14.15 Uhr: Schüler U11 (7,7 km) —14.45 Uhr: Schüler U13 (13,2 km) —15.30 Uhr: Schüler U15 (19,8 km) —16.30 Uhr: Jugend männlich U17 (27,5 km) —17.20 Uhr: Senioren 2, 3 und 4 und Junioren U19 (44 km) —18.20 Uhr: Laufradrennen (0,2 km) —18.30 Uhr: KT und A/B-Klasse (66 km) Sonntag —8.30 Uhr: Junioren U19 (120 km) —8.40 Uhr: Elite FT und Elite Frauen, Juniorinnen U19 und Jugend weiblich U17 (60 km) —9.40 Uhr: Männer C-Klasse (120 km) —10.45 Uhr: Schüler U15 (40 km) —12.15 Uhr: Jugend männlich U17 (60 km) —12.50 Uhr: Schüler U13 (20 km) —13.20 Uhr: Schüler U11 (20 km) —14.30 Uhr: KT und A/B-Klasse (200 km) —14.35 Uhr: Fette-Reifen-Rennen (1,5 km) —15 Uhr: Senioren 2, 3 und 4 (80 km)

x