Lokalsport Südpfalz Elf harte Kilometer

An der Deichenwand: Sieger Alexander Barnsteiner (links) und sein hartnäckiger Widersacher aus Waldfischbach, Mark Weidler.
An der Deichenwand: Sieger Alexander Barnsteiner (links) und sein hartnäckiger Widersacher aus Waldfischbach, Mark Weidler.

«WILGARTSWIESEN.» Gehen war eine Option beim 2. Deichenwand-Trail. Nicht nur der lange, extrem steile Aufstieg zur Deichenwand über Felsbrocken und Wurzeln kostete viel Kraft, der Regen setzte den genau 100 Startern ebenfalls zu. Es kam zum erwarteten Kopf-an-Kopf-Rennen von Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) und Mark Weidler (TuS Heltersberg).

Barnsteiner

gewann in 48:37,4 Minuten. 14 Sekunden danach kam Weidler ins Ziel an der Falkenburghalle. „Es waren harte elf Kilometer“ – dieses Resümee zogen fast alle Starter, die 450 Höhenmeter zu bewältigen hatten. Als ob es Organisator Stefan Hartmann vom TSV Wilgartswiesen geahnt hätte, motivierte „De Härtschd vum Dahner Tal“ alias Oliver Betzer auf seine ganz spezielle Art die Zuschauer beim Zieleinlauf. Barnsteiner lief fast eine Minute schneller als bei seinem Vorjahressieg. Mit dem dritten Sieg im fünften Wasgaucup-Lauf machte der 43-jährige Kollweilerer seinen zweiten Gesamtsieg in der Laufserie nach 2016 perfekt. „Es hat heute alles gepasst“, sagte er, während ihm Weidler gratulierte. Bis zum Aufstieg zur Deichenwand, etwa dreieinhalb Kilometer lang, klebte der 27-jährige Waldfischbacher an Barnsteiners Fersen. Im Anschluss konnte der Pfälzerwald-Marathon-Gewinner der Vorwoche einen kleinen Vorsprung herauslaufen. Weidler: „Ich kam zwar gegen Ende noch mal an ihn ran, aber zum Überholen hat’s nicht mehr gereicht.“ Weidlers Freundin Lorena Meyer war zuvor mit ihrem Husky Nanouc den Minitrail über fünf Kilometer gelaufen. „Ich durfte mit Hund nur als Letzte loslaufen und konnte erst auf den letzten zwei Kilometern überholen“, berichtete die Erzieherin, die noch einen beachtlichen siebten Platz in 33:56 Minuten schaffte. Überrascht von seinem dritten Platz in 50:24,7 Minuten zeigte sich der Bellheimer Marcel Job. „Ich wollte ankommen. Dass ich auf dem Podest lande, hätte ich mir nicht träumen lassen“, sagte der 35-Jährige. Die Frauenwertung gewann Christine Poyet aus Weißenburg in 57:07,3 Minuten vor Bianca Logé aus Albersweiler (59:34,2). „Ich kam sogar in der Sonne an“, merkte die Siegerin aus Frankreich an. Sie laufe sehr gerne Trails, sowohl im Elsass als auch in der Pfalz, erzählte die Ärztin. „Ich konnte richtig schnell laufen, aber Christine war zu stark“, resümierte die 30-jährige Logé. Ein Wechselbad der Gefühle erlebte die fürs Endurance Team Pirmasens startende Drittplatzierte Verena Becker, die Führende der Wasgaucup-Frauenwertung. Nachdem die 35-jährige Zahnärztin vergangene Wochen krankheitsbedingt ihren Start beim Pfälzerwald-Halbmarathon abgesagt hatte, rang sie sich durch, in Wilgartswiesen zu starten. „Die ersten fünf Kilometer waren für mich schwer, ich kam nicht in Schwung, die Steigungen fielen mir sehr schwer“, stellte sie fest. Nach Passieren der Deichenwand habe sich das positive Laufgefühl eingestellt. Becker: „Ich konnte den Schalter umlegen und kam schließlich als Dritte noch vor Catherine Bayer-Klier ins Ziel.“ Sowohl Poyet als auch Logé können ihr die Führung im Wasgaucup vor dem letzten Lauf, dem Martinslauf am 12. November in Hinterweidenthal, nicht mehr streitig machen. Die „Teufelstisch-Trail“-Macher, allen voran Matthias Burkhart, Wasgaucup Sieger von 2015, waren in einheitlichen Laufshirts mit einem halben Dutzend Läufer am Start.

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