Fußball FSV Offenbachs Coach darf auch bei einem eventuellen Abstieg bleiben

Aus einem früheren Verbandsligaspiel: Lukas Manger (vorne) im Zweikampf mit dem Herxheimer Mihai Lucian Petrescu.
Aus einem früheren Verbandsligaspiel: Lukas Manger (vorne) im Zweikampf mit dem Herxheimer Mihai Lucian Petrescu.

Im BFV Hassia Bingen stellt sich am Sonntag die Mannschaft der Stunde im Queichtalstadion beim FSV Offenbach vor. Offenbachs Trainer erhält derweil eine Jobgarantie, ein Verteidiger zeigt sich kämpferisch.

Der rheinhessische Traditionsclub stand Ende September mit drei Punkten am Tabellenende. Doch dem sensationellen 0:0 bei Primus SC Idar-Oberstein folgten drei Siege mit dem erstmaligen Vorrücken auf einen Nichtabstiegsplatz. Trainer Thomas Klöckner sagt: „Uns erwartet 90 Minuten knüppelharte Arbeit. Doch wir wollen uns etwas Luft nach unten verschaffen.“ Der FSV steht mit drei Punkten weniger auf dem vorletzten Rang und braucht am Sonntag (15.30) dringend Punkte.

Ein vorübergehend in Erwägung gezogener Einspruch gegen das 0:3 bei Eintracht Kreuznach wegen der Platz- und Lichtverhältnisse ist vom Tisch. „Das kostet nur viel Geld und hat fast keine Erfolgsaussicht“, sagt Sportdirektor Michael Wachler.

Zu viele Chancen vergeben

Die Partie war ein Spiegelbild der zurückliegenden Wochen: ordentliche Leistung, intaktes Teamgefüge, Chancenwucher. Trainer Daniel Jahnke meint verzweifelt: „Das ist Wahnsinn. Wir treffen gefühlt das leere Tor nicht, schießen die Verteidiger auf der Linie an.“

Doch das Vertrauen der Verantwortlichen in die Übungsleiter ist groß. In einem gemeinsamen Gespräch wurde deutlich signalisiert, dass der Verein auch im Abstiegsfall mit dem Trainerteam weiterarbeiten möchte. Doch die Rückkehr in die Landesliga will Abwehrspieler Lukas Manger unbedingt verhindern. Er meint: „Manchmal fehlt die Passgenauigkeit. Doch wir werden uns durch diese beschissene Zeit gemeinsam durchkämpfen, brauchen einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis.“

Talentierte Familie

Der 25-Jährige wohnt mit seiner Partnerin in Offenbach, entstammt einer Gommersheimer Fußballdynastie. Papa Tobias drückte lange dem höherklassigen Fußball der Region den Stempel auf. Er spielte für den VfR Mannheim in der Regionalliga, war maßgeblich am Durchmarsch des TuS Mechtersheim von der Bezirks- in die Oberliga beteiligt.

Die jüngeren Brüder von Lukas Manger sind auch jeden Sonntag am Ball: Raphael beim Bezirksligisten TuS Mechtersheim II, Sören hat beim SV Gommersheim und den A-Junioren der JSG Gäu jede Woche eine Doppelbelastung.

Kaum Zeit fürs Mountainbike

Manger kam 2020 vom Landesligisten SV Geinsheim, als B-Junior stieg er mit dem SC Hauenstein in die Verbandsliga auf. Auf seiner neuen Position fühlt sich der frühere zentrale Mittelfeldspieler wohl („da habe ich das ganze Geschehen vor mir“). Nach Knieproblemen hat er sich immer wieder zurückgekämpft.

Für die geliebten Mountainbike-Touren um die Kleine Kalmit bleibt aktuell keine Zeit. Der Maschinenbautechniker ist für seinen Arbeitgeber, eine Instandhaltungsfirma aus Steinweiler, jeden Tag bis 18 Uhr mit Wartungsarbeiten in einer Karlsruher Raffinerie beschäftigt. Manger ist nach Krankheit wieder dabei. Trainer Jahnke hofft auch auf die Rückkehr von Tim Hörner und Silas Wagner.

x