Lokalsport Südpfalz Ganz nah dran

Britt Roth (16) vom RFV Zeiskam, 18. beim S***-Springen.
Britt Roth (16) vom RFV Zeiskam, 18. beim S***-Springen.

«ZEISKAM.» Der eine oder andere Flüchtigkeitsfehler war dabei, jedoch: Die Pferde schienen wie ausgepowert, einige räumten reihenweise die Hindernisse ab beim Drei-Sterne-S-Springen, mit dem am Montag das 62. Zeiskamer Pfingstturnier zu Ende ging. Marina Röhrig (20) vom RSV Sonnenhof siegte in der Großen Tour (wir berichteten im Sport).

Bei der Zwei-Sterne-S am Sonntag waren 15 Sprünge zu überwinden. Markus Kölz vom PSV Burkhardshof siegte mit seinem zehnjährigen Wallach Dornadello vor Riana Eisenmenger vom RFV Niederzeusheim, die mit ihrer Zweibrücker Stute Coralie im Stechen ebenfalls fehlerfrei bleib. Michael Hoffmann vom RFV Zeiskam kam mit Connetto auf Platz vier. In Wein vom Weingut Johler aufgewogen wurde am Sonntagabend der Büttelborner Andrea Marchese als Sieger des Zweikampfspringens. Acht Paare kämpften im Parcours, das Publikum feuerte die Reiter an. Contino war schneller im Ziel als Didactic, geritten vom Essener Dirk Jerke. Rebecca Stubenbordt vom gastgebenden Verein wollte die Prämie vom Amazonenspringen mit nach Hause nehmen und war ganz nah dran. Als dritte Starterin von 57 legte sie mit Noelle den ersten fehlerfreien Ritt in 77,33 Sekunden hin. Viele blieben über der erlaubten Zeit von 79 Sekunden. Sichtlich Kraft kostete es, die letzten vier von 14 Sprüngen zu überwinden. Sieben Paare schafften es ins Stechen. Julia Baur (TRG Baltmannsweier) nahm Stubenbordt in der letzten Runde durch eine schnellere Zeit auf ihrer Oldenburger Stute Campina den Sieg. Vierte war Samantha Theis vom RFV Zeiskam auf Uno Momento. Jump and Drive Viel Unterstützung vom tobenden Publikum erhielten die Jump-and- Drive-Starterpaare auf dem Weg durch den Stangen-, Hindernis- und Kegelparcours. Zweispännerfahrer und Springreiter bilden ein Team. Acht Teams waren am Start, darunter zum ersten Mal die Zeiskamer Fahrerin Simone Haag. Sie, die normal einspännig unterwegs ist, bekam spontan von einer Freundin für diese Veranstaltung ein Pferd geliehen. Souverän war Haag unterwegs durch den Hindernisparcours, mit einem schnelleren Springreiter an ihrer Seite wäre sie ganz vorne dabei gewesen. Andrea Marchese legte eine super Zeit ohne Fehler im Springparcours vor und Katharina Abel (PSG Ketsch), gerade Mutter geworden, fuhr auf Weltklasseniveau. Couragiert nahm sie mit ihrem Gespann die engsten Wendungen, beschleunigte blitzschnell und schaffte es mit zehn Sekunden Vorsprung auf den ersten Platz. Haag wurde Siebte. Mächtigkeitsspringen Pünktlich um 21.30 Uhr erklang am Samstagabend das Klingelzeichen für das schwere Mächtigkeitsspringen. Die Prüfung lief schon, drei Paare waren schon ausgeschieden, als Marcel Offermann (RSG Soonwald) beschloss, mit seinem Tyson teilzunehmen. Fehlerfrei in die letzte Runde (1,90 Meter) gingen Darlin Eisenmenger vom RFV Niederzeuzheim mit Quixx, ihre Schwester Riana Eisenmenger mit Chilly, einer Oldenburger Schimmelstute, die wegen ihrer außergewöhnlichen Ohren der Liebling der etwa 5000 Zuschauer war, Lena Kreling vom RFV Rüsterbaum mit Chelsea und Offermann. Dieser schaffte als einziger mit seinem Tyson die Höhe. Fahren Los ging es für 17 Zweispännerfahrer auf dem Dressurplatz. Fünf Richter vergaben ihre Punkte, die meisten gaben sie dem Franzosen Franck Grimanprez mit Da Vinci und Da Vincy. Bei den Fahrpony-Vierspännern ging der Sieg wie im Vorjahr an Steffen Brauchle vom PSV Schloß Kapfenburg. Ludwig Weinmayr (Pffrd Leitzachtal) siegte bei den Vierspänner- Großpferden. Die Geländestrecke wurde am Sonntag um 11 Uhr für die Zweispänner freigegeben. 6500 Meter Aufwärmphase waren in freier Gangart zurückzulegen, bevor das erste Hindernis, der Schlösselgarten, erreicht wurde. Weitere sechs Hindernisse folgten auf einer Strecke von 6933 Metern. Nach jedem Hindernis musste zur Schonung der Pferde und Fahrer eine „Erholungsphase“ von 500 Metern folgen. Verantwortlich für den gesamten Hindernisparcours war Henning Lemcke. Der Ludwigshafener, ein internationaler Parcourschef, hatte schon zwei Wochen vor dem Turnier die Hindernisse auf ihre Standfestigkeit geprüft, er legte fest, wie durch die Hindernisse gefahren werden soll und erstellte Skizzen für die Fahrer. Von den Zweispännerfahrern setzte sich Katrin Scheiter (RFV Leidersbach) mit Figaro und Gravin an die Spitze. Bei den Fahrponys schaffte es Steffen Brauchle auf Platz eins, bei den Großpferden Michael Brauchle. Sieger im Hindernisfahren am Montag: Claudia Gschwind vom RFV Waldburg, Michael Bügener und Michael Brauchle. Danach wurde Fazit gezogen. Stefan Schottmüller gewann die Kombinierte Prüfung bei den Zweispännern. Steffen Brauchle führte die Gewinnerliste bei den Pony-Vierspännern an. Bei den Großpferden siegte Michael Brauchle mit einer Wertung von 170,36 vor Ludwig Weinmayr (170,64) und Georg von Stein (180,83). Siegfried Prokop (80), elf Jahre als Präsident des RFV Zeiskam dabei, schaute sich die Siegerehrung an und grübelte: Wie lange wird es noch den Vierspänner-Fahrsport geben? Er erinnerte sich an 24 Großpferde-Vierspänner bei einem Pfingstturnier. Diesmal waren es neun, die für einen Bruchteil der Prämien für Springreiter konkurrierten.

Steffen Brauchle mit seinem erfolgreichen Pony-Vierspänner.
Steffen Brauchle mit seinem erfolgreichen Pony-Vierspänner.
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