Lokalsport Südpfalz Gut gewehrt, klar verloren

Felix Kunz trifft gegen Zweibrückens Torhüter Yannic Klöckner. Links Tobias Stauch.
Felix Kunz trifft gegen Zweibrückens Torhüter Yannic Klöckner. Links Tobias Stauch.

«OFFENBACH.» Trotz einer guten kämpferischen Leistung hat der TV Offenbach seine Heimpremiere in der Handball-Oberliga klar mit 18:28 (10:12) verloren. Vorjahres-Vizemeister VT Zweibrücken setzte sich dank der besseren individuellen Klasse durch, wenngleich – gemessen am Spielverlauf – etwas zu deutlich.

Bis zur 35. Minute verlief das Spiel weitgehend ausgeglichen, der TVO konnte beim 13:12 noch auf weitere Zähler hoffen. Dann kippte die Partie aber recht schnell, vor allem weil der TVO sich im Offensivspiel immer mehr einfache Fehler leistete und insgesamt zu wenig variabel agierte. Die Außenspieler waren quasi abgemeldet wie TVO-Kreisläufer Fabian Graap, Offenbacher Treffer fielen nur aus dem Rückraum, der mit zunehmender Spieldauer aber immer ungenauer abschloss, oder nach Gegenstößen. Ein großes Plus hatten die Gäste am Kreis, wo mal der körperlich stärkste Zweibrücker, Philip Wiese, auftauchte, oder der nominell dort aufgestellte Vladislav Kurotschkin oft anspielbar war. Während der TVO diese Positionswechsel der Gäste zu Beginn gut im Griff hatte, verlor er gegen Ende fast völlig den Zugriff auf die VTZ-Kreisspieler. Wiese setzte sich auch im Rückraum immer mehr in Szene. Zu Beginn legte der TVO mit der Euphorie des Aufstiegs und des Auswärtserfolgs los wie die Feuerwehr, führte nach den ersten drei Rückraumtreffern von Philipp Mohra (2) und Maximilian Daum bei einem Gegentor durch Kurotschkin mit 3:1 (5.), dann mit 5:4 (9.) und hielt die Partie nach zwischenzeitlichen Rückständen bis zum 10:10 (Felix Kunz, Konter, 25.) ausgeglichen. Ärgerlich, dass der Abwurf Florian Pfaffmanns nach seiner Parade Sekunden vor Schluss knapp am leeren VTZ-Gehäuse vorbei ging und Alexey Wetz im Gegenzug noch das 10:12 erzielte. Dennoch kam der TVO, der kurzfristig auf Michael Pfalzer verzichten musste, wieder hellwach aus der Kabine. Pfaffmann wehrte drei VTZ-Angriff ab, der aus Ottersheim gekommene und frisch eingewechselte Joshua Albert traf zweimal zum 12:12 und Felix Kunz markierte per Gegenstoß gar das 13:12. Danach kippte die Partie, auch weil die eine oder andere diskutable Schiedsrichterentscheidung gegen die Heimmannschaft fiel – und weil es vor allem Martin Mokris durch seine Theatralik geschickt verstand, die Unparteiischen zu beeinflussen und den TVO noch weiter aus dem Konzept zu bringen. So fiel er in der 42. Minute wie vom Blitz getroffen. Es schien, als hätte er sich schwer verletzt. Die Schiris schickten den vermeintlichen Übeltäter Daum für zwei Minuten vom Feld, Mokris aber sprang nach einer Mini-Behandlung wieder auf und machte weiter, als wäre nichts geschehen. Zweibrücken vergrößerte den Vorsprung in Überzahl vorentscheidend auf 18:14 und brach die Moral der Gastgeber, denen in der Folge nicht mehr viel gelang. Dennoch feierte der TVO-Anhang seine Mannschaft beim Schlusspfiff. Trainer Christoph Morio lobte sein Team für dessen Einsatz: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Gegen diesen übermächtigen Gegner hat sie das 40 Minuten sehr gut gemacht, dann haben mir im Rückraum etwas die Alternativen gefehlt. Fünf Tore nach der 35. Minute sind zu wenig. Da werden wir dran arbeiten. Zweibrücken hat am Ende fünf, sechs Tore zu deutlich gewonnen.“ Das sah auf der Gegenseite VTZ-Coach Danjiel Grgic anders: „Der Sieg geht in der Höhe auch in Ordnung. Aber hier werden nicht viele Mannschaften Punkte mitnehmen. Offenbach wird eine ordentliche Runde spielen. Wir mussten geduldig bleiben, man brauchte Nerven wie Drahtseile. Am Ende hat sich die bessere Mannschaft durchgesetzt, weil meine Mannschaft den richtigen Willen gezeigt hat.“ So spielten sie TV Offenbach: Pfaffmann (ab 45. Eigenmann) - Daum (2), Seyfried (1), Philipp Mohra (5) - Gläßgen, Kunz (5) - Graap (1); Busch, Sebastian Mohra, Steuer(1), Albert (2), Metz (1/1) VT Zweibrücken: Klöckner - Kraucevivius (4), Mokris (5/2), Wiese (7) - Stauch, Mohn (1) - Kurotschkin (6); Wetz (2), Baumgart (1), Mägel (1), Schweitzer (1) Spielfilm: 3:1 (5.), 5:6 (11.), 8:10 (23.), 10:12 (Halbzeit), 13:12 (35.), 13:16 (41.), 15:22 (52.), 18:28 (Ende) - Siebenmeter: 2/1:3/2 - Zeitstrafen: 6:6 - Rote Karte: Kurotschkin (59., dritte Zeitstrafe) - Beste Spieler: Pfaffmann - Wiese, Kurotschkin - Zuschauer: 320 - Schiedsrichter: Olbrich/Plattner (GW Mendig/HV Vallendar)

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