Lokalsport Südpfalz Hammerharte Wochen

RÜLZHEIM/HERXHEIM (mame/som). Es sind hammerharte Wochen für den Landesliga-Zweiten SV Rülzheim. Nach dem 1:0-Sieg gegen Verfolger Hechtsheim folgt am Sonntag um 14.30 Uhr das Spiel bei Wormatia Worms II, das Rang drei gerade von Hechtsheim übernommen hat. Und nächste Woche wartet Spitzenreiter Speyer, der morgen die Viktoria Herxheim empfängt.

Drei Zähler hat der SVR Vorsprung auf die Wormatia. Mit einem Erfolg könnte er sich ein deutliches Polster in der Tabelle schaffen. „Klar ist die Chance da, aber das wird richtig schwer. Worms hat eine sehr junge und sehr fitte, athletische Mannschaft. Die machen uns Feuer unterm Dach“, sagt Gökhan Istanbullu, der mit seinem „Schlitzohr“-Treffer für den Dreier gegen Hechtsheim sorgte. Er hatte erkannt, dass der Schiedsrichter nach einer Rülzheimer Abseitsstellung das Spiel nicht unterbrochen hatte. Der Gästetorwart ging aber davon aus, dass er einen Freistoß ausführen durfte. Istanbullu schnappte ihm das Leder weg und traf. „Klar, es gab dann kurze Proteste der Hechtsheimer beim Schiri, doch der hat das schnell aufgeklärt“, sagt der 28-jährige gebürtige Karlsruher mit türkischen Vorfahren. Istanbullu lebt in Wörth und arbeitet als Assistent in der Geschäftsführung eines Hagenbacher Unternehmens. Er spielte zunächst in der Wörther Jugend, später bei der SG Siemens Karlsruhe und in Friedrichstal, dann bei beiden Klubs in der Aktivität, ehe es ihn zum VfR Kandel, dann zum TB Jahn Zeiskam – und nach Rülzheim zog. Seine Mannschaft sieht er noch nicht als Aufstiegskandidat: „Dafür ist es noch zu früh, aber wir wissen, dass wir stark sind.“ Spielertrainer Marco Weißgerber hat ihn wieder auf die „Zehn“ beordert. „Zentral fühle ich mich wohler“, sagt Istanbullu, der sich nach einer im Sommer erlittenen Schultereckgelenksprengung erst bei 70 Prozent Fitness sieht. Nach der grottenschlechten Leistung, die der SV Viktoria Herxheim gegen Wormatia Worms II abgeliefert hat und die regelrecht zur Demontage führte, herrscht am „Krönungsbusch“ noch immer wie nach reichlichem Alkoholgenuss Katerstimmung. Und nun kommt zum Vorrunden-Ausklang die Herkulesaufgabe beim „Primus“ FC Speyer, der in 14 Spielen erst acht Gegentreffer zugelassen und die Weichen Richtung Verbandsliga gestellt hat. „Mir fehlen die Worte. Ich habe leider keine Erklärung für unser Spiel, denn ich verstehe uns selbst nicht. Es muss endlich jedem klar sein, dass wir exakt den Tabellenplatz einnehmen, auf dem wir in der zurückliegenden Saison schon abgestiegen waren“, sagte ein konsternierter Viktoria-Akteur, der öffentlich nicht genannt sein möchte. Einig sind sie alle mit Trainer Freddy Heß, dass sich die Mannschaft so nicht mehr präsentieren darf und in der Domstadt alles daransetzen muss, ein erneutes Debakel zu vermeiden. Die haarsträubenden Fehlpässe dürften einfach nicht mehr passieren. Nur der VfR Frankenthal hat bisher mehr Gegentreffer kassiert als die Viktoria. Trainer Heß bemängelt, dass sein Team bei einem Rückstand schnell die Flinte ins Korn werfe, nicht entsprechend antworte, keinen Einsatzwillen, keine Kampfbereitschaft zeige, sondern offensichtlich Gleichgültigkeit über die Höhe der Niederlage. Im Vergleich zum Vorsonntag bleiben Heß personell nur wenig Alternativen. Daniel Kechler und Boro Garic kehren nach Verletzungspause wieder ins Aufgebot zurück.

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