Lokalsport Südpfalz Heimsieg im Matchplan

Kandels Keeper Pascal Böllinger bei einem seiner letzten Spiele für Jahn Zeiskam. Der Polizist hat sich zurückgekämpft.
Kandels Keeper Pascal Böllinger bei einem seiner letzten Spiele für Jahn Zeiskam. Der Polizist hat sich zurückgekämpft.

«KANDEL.» Mit gewachsenem Selbstvertrauen geht der FC Bienwald Kandel heute um 15.30 Uhr ins Fußball- Landesliga-Derby zu Hause gegen den SV Viktoria Herxheim. Drei Siege in Folge vergrößerten den Abstand auf den ersten Abstiegsplatz auf fünf Zähler, vor allem das 1:0 am Sonntag beim starken Aufsteiger Gimbsheim überraschte.

Sven Kollenda traf kurz vor Schluss per Abstauber nach einem Freistoß von Pascal Hüll. „Wir standen kompakt, haben den Matchplan umgesetzt und waren vor der Pause das überlegene Team“, so Co-Trainer Lucas Groß. Heute will er „den Bock umstoßen“, denn in dieser Saison gab es schon drei Niederlagen gegen die Viktoria: 4:5 in der Vorbereitung in Scheibenhardt, 2:4 in der Hinrunde und 1:3 im Südwest-Pokal. In den jüngsten drei Partien gab es nur drei Gegentore. Keeper Pascal Böllinger hat sich nach mehreren Verletzungen in vielen Sonderschichten mit Physio Achim Bullinger und Torwarttrainer Milan Hegler zurückgekämpft. Nach einem Bruch der Kniescheibe laborierte er seit Saisonbeginn an einer hartnäckigen Zerrung. Nach einem halben Jahr beim TB Jahn Zeiskam kam er im Sommer nach Kandel, zuvor spielte er drei Jahre beim TuS Schaidt. Sein damaliger Trainer hieß Marco Weißgerber, der ihn dann in die Bienwaldstadt lockte. Der gebürtige Bad Bergzaberner wuchs in Frankreich auf, beim FC Steinseltz und beim SC Hauenstein wurde er ausgebildet. Mit dem SV Gossersweiler stieg er als junger Spieler in die A-Klasse auf. Böllinger ist 30 Jahre alt, wohnt in Landau und ist Polizeibeamter in Speyer. Er kann sich einen längeren Verbleib beim Verein gut vorstellen. Vor dem Derby gibt er sich zuversichtlich: „Wenn wir die aktuelle Leistung und Euphorie ins Spiel transportieren können, hat es die Viktoria richtig schwer.“ Seit einer Woche nimmt David Wagner wieder am Mannschaftstraining teil. Der langjährige Leistungsträger im defensiven Mittelfeld war wegen einer schweren Verletzung am großen Zeh ein Jahr außer Gefecht, sein letztes Spiel bestritt er am 9. Dezember 2017 beim 2:1-Heimsieg gegen den TuS Hohenecken. Ein Einsatz in der Startelf kommt noch nicht infrage. Die Ergebnisse vor einer Woche würden zeigen, dass es um die ersten vier Plätze so richtig „kuschelig“ geworden sei, meint Viktoria-Coach Christian Slatnek. In Kandel werde die Psyche eine Rolle spielen. „Wir müssen gegen Kandel nicht spiele-risch brillieren, sondern mit Fleiß in den Fight auf dem Spielfeld gehen“, sagt er, 100 Prozent Einsatz, Leidenschaft und Wille seien notwendig. Marcel Hadrosek ist nach seinem zweiten Saisontreffer gegen den FSV Schifferstadt felsenfest davon überzeugt, dass er seine Ladehemmung überwunden hat. In der zurückliegenden Saison hatte er es auf 20 Treffer gebracht. „Es wird ein schweres Spiel“, sagt Hadrosek, „aber wir sind gut vorbereitet.“ Julian Hahn, Mihai Petrescu und Phillip Keller sind wieder einsatzbereit. Cenusa, Knoblauch und auch weiterhin Raphael Hahn fallen aus. Die Verhandlung vor dem Verbandsgericht in Sachen „Rassismus-Vorwurf“ im Spiel gegen Wormatia Worms II hat nach Angaben von Viktoria-Präsident Markus Maier eine Geldstrafe für die Viktoria gebracht. Die drei Punkte blieben bei Herxheim.

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