Lokalsport Südpfalz Heimsieg: Mohra trifft in letzter Sekunde

Der TVO greift an mit Philipp Mohra und am Kreis Fabian Graap.
Der TVO greift an mit Philipp Mohra und am Kreis Fabian Graap.

«OFFENBACH.» TV Offenbach gegen TV 05 Mülheim. Diese Paarung der Handball-Oberliga versprach bereits im vergangenen Jahr Spannung. Gestern Abend besiegte der TVO die Gäste vor 220 Zuschauern mit 33:32 (20:14) in allerletzter Sekunde – dabei hätte es gar nicht so spannend werden müssen.

Es war eine Situation wie geschaffen für Offenbachs großgewachsenen Rückraumschützen Philipp Mohra. Drei Sekunden vor dem Ende wird Peter Steuer nach Offenbachs schneller Mitte unsanft gebremst, die Halle fordert Siebenmeter, es gibt aber nur Freiwurf. Offenbach stellt einen Vier-Mann-Schirm, Mohra steigt hoch und trifft dank gütiger Mithilfe des Mülheimer Torwarts Alexander Winkel, durch dessen fangbereite Hände der Ball den Weg ins Netz findet. Offenbachs Spieler stürmen den Platz, Winkel lässt seinen Frust über seinen zweiten solchen Patzer an diesem Abend am Hallenboden aus. „Sekunden vor Schluss ist das dann Pech, dass der Ball durch die Mauer und Hände geht“, sagte Mülheims Trainer Hilmar Bjarnason. „Vom Spielverlauf her und den letzten zehn Minuten hätten wir einen Punkt schon irgendwie verdient gehabt.“ Sein Offenbacher Trainerkollege Michael Übel musste ebenfalls eingestehen: „Bei einem Unentschieden hätten wir uns nicht beschweren können.“ Beide Team begannen mit offenem Visier. 4:4 nach vier Minuten, 7:6 nach acht Minuten. „Da war fast jeder Angriff ein Tor. Die Abwehr war auf beiden Seiten nicht vorhanden, niemand hatte Zugriff“, sagte Übel. Das sollte sich ändern. Der TVO machte aus einem 6:4 (6. Minute, Unterarmwurf des erneut spielfreudigen Lukas Klein) ein 13:9 (18.). Bjarnason reagierte mit einer Auszeit, seine Mannschaft schaffte es aber nicht, Offenbach zu stoppen. Marian Metz traf nach 25 Minuten zum 18:11. Der TVO verteidigte in der Folge als 6-0 geschlossen auf fast neun Metern vor dem eigenen Tor. „Nach der ersten Halbzeit und 20 Gegentoren war die Steigerung notwendig. Wir haben zuvor die Zweikämpfe einfach nicht angenommen“, sagte Bjarnason. Seine Mannschaft lag erst weiter deutlich hinten: 23:15 (36.) und nach dem 25:20 (42.) knapp zehn Minuten später wieder 29:22. Klein traf aus dem Rückraum, zudem gab es eine Zeitstrafe für Mülheims guten Kreisläufer Philipp Schwenzer. Aber der TVO wusste mit der Überzahl nichts anzufangen, verlor die Schlussphase mit 4:10 Toren. Mülheim holte auf, warf in der 58. Minute das 31:29 durch Schwenzer. Dann die hitzige Schlussphase: Julian Vogt mit einem Schlagwurf und wieder Schwenzer brachten Mülheim heran, Schwenzer traf zum 32:32 nach Tempogegenstoß. Die finalen Sekunden gehörten dann Philipp Mohra. „Wir waren im Angriff unsicher, haben gemerkt, wie der Spielstand schrumpft. Es hat sich angefühlt, als wolle jeder das Spiel selbst entscheiden“, sagte Übel, der die ganze Zeit das Gefühl gehabt hatte, dass das Spiel noch nicht durch ist. Am Ende gewinnt sein Team auf den letzten Drücker. So spielten sie TV Offenbach: Dentzer (Müller) – Steuer (1), Klein (9/2), Philipp Mohra (8) – Gläßgen, Pfalzer (5) – Graap (4) – Kunz (2), Metz (3), Sebastian Mohra, Albert (1), Busch Spielfilm: 2:2 (3.), 9:6 (11.), 13:9 (18.), 18:11 (25.), 20:14 (Halbzeit), 23:15 (36.), 25:20 (42.), 29:22 (52.), 31:29 (58.), 32:32 (60.), 33:32 (Ende) - Zeitstrafen: 3:3 – Siebenmeter: 2/2 – 5/6 – Beste Spieler: Philipp Mohra, Klein, Pfalzer – Zerwas, Schwenzer – Zuschauer: 220 – Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen)

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