Lokalsport Südpfalz Hohe Schule in der Defensive

KANDEL (kebe). Das Bienwaldstadion in Kandel ist morgen um 15 Uhr Schauplatz des letzten Südpfalzderbys der Fußball-Verbandsliga in diesem Jahr. Der VfR, Tabellenfünfter, empfängt den Vorletzten TB Jahn Zeiskam. Platzhirsch Zeiskam hat erst fünf Zähler, neun weniger als der Gastgeber. Gelegenheit für Jahn-Trainer Sahin Pita, sein Team in die Außenseiterrolle zu rücken.

„Wir treffen auf einen Gegner, der in keinem Mannschaftsteil erkennbare Schwächen hat. Beim starken Auftritt in Offenbach hat mich vor allem das konsequente Spiel in die Spitze beeindruckt“, sagt Pita. Es gibt einige Anzeichen für einen Aufwärtstrend an der Sauheide. In den letzten beiden Partien stand die Null. Daher bezeichnet Pita die Doppelsechs Koc/Hoffmann als „unsere momentane Lebensversicherung“. Enttäuscht zeigte er sich von der Leistung seiner eingewechselten Offensivspieler am Sonntag gegen Fortuna Mombach. „Ich wollte dieses Spiel gewinnen. Doch die Spieler haben nicht die Reaktion gezeigt, die ich von ihnen erwartet habe“, nennt Pita Gründe für die schwächere zweite Hälfte. Als Letzter der Langzeitverletzten kehrt Tobias Leonhardt nach auskuriertem Muskelfaserriss in den Kader zurück. Bitter ist der Ausfall von Maurice Hafner. Er zog sich im Training einen Bruch oberhalb des Jochbeins neben der Augenhöhle zu und fällt mindestens sechs Wochen aus. Kandels Coach Fritz Kern erwartet einen ähnlich engen Spielverlauf wie am Montag in Offenbach. Er fordert eine Wiederholung der Mannschaftsleistung: „Wir waren in der Endphase die deutlich aktivere Mannschaft und hatten mehrere Siegchancen. In der Abwehr standen wir geordnet und haben wenig zugelassen.“ Mit sieben Gegentreffern nach acht Partien verfügen die Rasenspieler über die zweitbeste Defensive der Liga. Eine der Säulen im Defensivverbund ist Yanik Wagner, dem Kern eine hohe Leistungskonstanz und Zuverlässigkeit bescheinigt. Wagner (21) kam im Sommer 2013 vom SV Rülzheim und nennt zwei Gründe für seinen Wohlfühlfaktor: „In unserer Mannschaft ist jeder für den anderen da, und es gibt zwei Spieler. die mich nach vorne gebracht haben: Christian Slatnek und Marc Kauther.“ Der 21-jährige Abiturient wohnt in Herxheimweyher und beginnt im Herbst nach seinem Ferienjob bei Daimler in Wörth ein Mathematikstudium in Karlsruhe. Seine sportliche und schulische Ausbildung erfuhr er in Kaiserslautern. Er war Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums und durchlief alle Jugendmannschaften der TSG Kaiserslautern. Für das Derby ist er zuversichtlich: „Ein Sieg wäre eine tolle Sache. Das Format dafür bringen wir momentan mit.“ Kern warnt, den Gegner zu unterschätzen: „Die derzeitige Tabelle ist nur eine Momentaufnahme. Sie sagt nichts über die vorhandene Kaderqualität aus. Wir begegnen uns auf Augenhöhe.“ Ein Wiedersehen mit den alten Kameraden gibt es für Yasin Özcelik und Pascal Hüll. Özcelik kehrte im Sommer als Torschützenkönig der Liga in seine Heimatstadt zurück. Er führt mit sechs Treffern erneut die Liste der Topscorer an. Der Neuburger Hüll wechselte 2012 von der Sauheide in den Bienwald. Er hat sich durchgebissen und sich einen Stammplatz auf der Außenbahn erkämpft. Von den verletzten Kandeler Spielern Kevin Apfel, Patrick Tolbert und Marc Staiger kehrt keiner zurück. Christian Burgstahler (Knie) und Leutrim Osaj (Wade) mussten gegen Offenbach ausgetauscht werden. Ihr Einsatz entscheidet sich in letzter Minute.

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