Schulsport Kanälchers-Fußballturnier: Lemmy, die Engländer und die Spanier

Zu guter Letzt das Gruppenfoto.
Zu guter Letzt das Gruppenfoto.

„Ausgerechnet wieder Spanien“, sagte Gerhard Fuchs zu seinem Enkel Lemmy von der Grundschule Jockgrim – und dachte wohl an das Fußball-EM-Viertelfinale im Sommer. Beim 6. Kanälchers-Straßenfußballturnier in Hatzenbühl spielte Lemmy in der Abwehr der Engländer – die bei der EM auch gegen Spanien verloren. Nicht weiter schlimm beim Schülerturnier. England hatte drei Siege eingefahren und war in der Gruppe A Erster vor Frankreich. In der Gruppe B setzte sich Portugal durch.

Zwölf Grundschulen des Landkreises Germersheim nahmen teil. Sie hatten die Spielstärke der Schüler angegeben: Profis, Halbprofis oder Anfänger von Klasse 1 bis 4. Die Jungen und Mädchen wurden zehn verschiedenen Teams zugelost. Die entstandenen Zufallsmannschaften spielten in der Gruppe A (mit „Profis“) oder B (mit „Amateuren“ und „Halbprofis“). Neun gegen neun gemischt. Zehn Schüler der IGS Rheinzabern waren als Betreuer im Einsatz.

Foul, Hand? Schüler entscheiden

„Der Hauptgedanke dieses Turniers ist das faire und freundschaftliche Begegnen mit anderen Schülern“, erläuterte Werner Schmalz von der Fritz-Walter-Stiftung. Er ist zusammen mit Dominique Hartmann, dem Schulsportfachberater des Kreises und bekennenden FC Saarbrücken- und Bayern München-Fan, der Ausrichter dieses Turniers. Dieser ergänzte: „Die Schüler entscheiden wie beim Straßenfußball selbst über strittige Situationen wie Foul, Handspiel, Freistoß oder Tor.“ Hartmann organisierte auch das Torwandschießen für die Teams, die gerade Pause hatten. Mia Busch von der GS Hatzenbühl und Theodor Scherrer von der Lina-Sommer-Grundschule Jockgrim waren die Sieger und gewannen je einen FCK-Schal.

„Es ist nicht so verbissen“

Die Schals hatte Alfred Wünstel aus Hatzenbühl gestiftet. „Ich finde es klasse, dass die Jugend sich sportlich betätigt nach alten Regeln“, sagte der 71-Jährige, Mitglied in der Fritz-Walter-Stiftung und viele Jahre im Fanbeirat des 1. FCK. „Ich bin seit 50 Jahren bei allen FCK-Spielen dabei und seit 40 Jahren bei allen Trainingslagern im Sommer und im Winter. Mit 16 oder 17 Jahren hat es mich gepackt und seitdem bin ich ein treues Mitglied.“

Lehrer Björn Stampfer von der Grundschule Bellheim ist leidenschaftlicher KSC-Fan. „Das ist ein besonderes Turnier, bei dem Kinder mitspielen können, die einfach Lust haben – nicht nur Fußballer“, sagte er. „Es ist nicht so verbissen und schön zu sehen, wenn die Kinder strahlen.“ Kevin Pilarski, aktiver Fußballer in Bellheim, war mit einer „gemischten Truppe aus Schülern der 4. Klasse“ der Grundschule Lingenfeld dabei und wie sie begeistert. „Ein tolles Gemeinschaftserlebnis auch für Kinder, die fußballerisch nicht so begabt sind. Sehr schön zu sehen, wie die miteinander beim Spiel umgehen“, sagte die Schulleiterin von Neupotz, Barbara Schmitt. Bei der Siegerehrung bekamen alle Spieler das Kanälchers-Trikot der Fritz-Walter-Stiftung.

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