Lokalsport Südpfalz Kosten, Klebe, Niederlagen: Kandel spürt die Dritte Liga

KANDEL (thc). 21:31. Es gedenkt einem nicht, wann Kandels Handballerinnen ein Heimspiel in dieser Höhe verloren haben. Niedergeschlagen war keine am Samstagabend in der IGS-Halle. Vom besten Handball, den die Mannschaft je gespielt hat, sprach Trainer Daniel Meyer nach dem 21:31 (9:12) gegen die TSG Ketsch. Zum zweiten Mal war die Halle beinahe voll. Kandel hat das zweite Heimspiel in der Dritten Liga Süd hinter sich.

Nadine Martin, die am Kreis ein Zuspiel von Nadine Wüst verwertet (das 3:4), Carla Schmitt, die nach einem Freiwurf das 7:6 erzielt: Die Gastgeberinnen waren auf der Höhe mit dem Favoriten aus Kurpfalz – für gut 20 Minuten. Die 5-1-Abwehr mit der vorgezogenen Jessica Wagner machte es den Gästen schwer, so lange die aufs Zentrum drängten. Kandel hätte ein besseres Resultat erzielen können. 16:22 (48.) stand es nach Susanne Dohes Tor vor der Schlussphase, Yvonne Rolland und Christine Wilhelm, die Routiniers bei den Gästen, bekamen eine längere Pause. Die beiden entschieden die Begegnung. Mit Linksaußen Lena Ebel, deren Gegenstoßtore nicht zu verhindern waren. Mit Jule Wolf im Tor, die in der ersten Viertelstunde vier freie Bälle parierte. Kandel war gut aufgestellt. Auf acht Paraden kam Melanie Ofer im Tor hinter der Abwehr, die nach Meyers Einschätzung wieder gut arbeitete, Natascha Philipp hielt einen Strafwurf. Dohe im Angriff halb rechts, Laura Baldauf halb links machten Druck. Einen kleinen Bruch gab es, als Meyer wechselte. Schmitt kam für Baldauf, Anna Heib ging an den Kreis, Martin übernahm Dohes Position. Die Chancen für eine Überraschung schwanden noch mehr, als nach Rolland, der stärksten Spielerin auf dem Platz mit 8/5 Toren und herausragenden Pässen zu Kontern, auch Wilhelm traf. Das 9:13 nach der Pause war ihr erster von sechs Treffern. Konter Julia Barth zum 9:13, Wilhelm zum 10:15 und 10:16, Ebel zum 10:18 (37.): Das Spiel war nach zwei Dritteln entschieden. Weil sich Kandel bei Überzahl nach dem 16:22 ungeschickt anstellte („da gehen wir mit 0:2 raus“, stellte Meyer fest), weil Kandel zu undiszipliniert gespielt habe, wie Rolland („in der Halbzeit dachte ich, es könnte noch mal eng werden“) meinte. „Phasenweise war es gut, aber nicht konstant“, sagte die 28-Jährige über den Auftritt der Gäste, die nach ihrer klaren Führung ihre stärksten Spielerinnen eine Zeitlang schonten. „Entscheidend war die Phase vor der Halbzeit und nach der Halbzeit“, resümierte Meyer. Gut 250 Zuschauer. Spielerinnen, die immer wieder an den Sekretärstisch kommen, weil darauf der Eimer mit dem Klebemittel steht, das in der Dritten Liga zugelassen ist. 150 Euro, die der Verein allein deswegen leisten musste, weil er das Spiel von 18 Uhr auf 19 Uhr wegen einer angesetzten Schulveranstaltung verlegen ließ: Kandel ist in der Dritten Liga angekommen.

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