Lokalsport Südpfalz Kreuznacher Schema

Nils Flühr greift sich den Kandeler Guillaume Paul.
Nils Flühr greift sich den Kandeler Guillaume Paul.

«KANDEL.» Hinten anfällig und vorne selten gefährlich: Vor Christian Burgstahler liegt noch einiges an Arbeit, um den Fußball-Verbandsligisten FC Bienwald Kandel nach dem Abgang von Yasin Özcelik wieder in die Spur zu bringen. Zum Einstand setzte es am Samstag eine 0:4 (0:2)-Heimpleite gegen die SG Eintracht Bad Kreuznach.

„Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht. Die individuellen Fehler haben ihn eingeladen, vorne waren wir nicht gefährlich. Der Gegner war aggressiver, was der entscheidende Faktor war“, sagte Burgstahler. Entscheidend war aber auch, dass die Defensive der Kandeler nicht sicher stand und über die gesamte Spielzeit hinweg Probleme mit den langen Bällen und dem schnellen Umschalten der Gäste hatte: „Da hat man leider gemerkt, dass die Position als Innenverteidiger für Conrad Kühnast ganz neu war und mir derzeit nur ein gelernter Innenverteidiger zur Verfügung steht“, erklärte Burgstahler. Nahezu alle Möglichkeiten und Tore der Bad Kreuznacher waren nach dem gleichen Muster gestrickt: ein langer Ball nach vorne auf die zwei Spitzen oder die immer schnell aufrückenden Außenbahnspieler – schon war die Kandeler Abwehr entblößt. Nach einem solchen Diagonalpass über das halbe Feld hatte Gästekapitän Deniz Darcan die erste Gelegenheit. Kandels Torwart Patrick Aust konnte zur Ecke klären (6.). Beim zweiten Mal war er machtlos, als ein Ball aus der Gästehälfte bei Yannik Wex am Strafraum zwischen den Innenverteidigern landete und der Angreifer ungestört einschießen konnte (14.). Beinahe im Gegenzug hatte Pascal Hüll die Gelegenheit, mit einer ähnlichen Aktion auszugleichen, scheiterte aber am Torwart. Und dann nahte auch schon die Vorentscheidung. Einen Pass von Yanik Wagner fing die SG im Mittelfeld ab, der Steilpass landete bei Wex, der sich dieses Mal das lange Eck aussuchte: 0:2 (19.). Nur eine Minute später stand Darcan frei, versuchte es aber lieber selbst, anstatt seine besser postierten Mitspieler einzusetzen. Als Darcan Wex ein weiteres Mal fand, scheiterte der im kurzen Eck an Aust (29.). Nach dem Seitenwechsel beseitigte die auch technisch überlegene SG, die fast immer vorne wie hinten eine gefühlte Überzahl schaffte, letzte Restzweifel am Auswärtserfolg. Nachdem Wagner Bahri Bayir im Strafraum auf dem Weg zum 0:3 nur mit einem Foul stoppen konnte, verwertete Darcan den fälligen Strafstoß sicher links unten (63.). Die vielleicht schönste Aktion des kalten Tages gehörte aber den Gastgebern. Einen langen Ball legte Hüll am Fünfmeterraum per Kopf quer zu Florian Hornig, der – ebenfalls per Kopf – am klasse reagierenden Eintracht-Torsteher Harald Czyzewski scheiterte (66.). Dann waren wieder die Gäste am Zug, die einen Schluss von Adrian-Daniel Simioanca schon im kurzen Eck wähnten, doch Aust war wohl noch vor der Linie am Ball (70.). Vier Minuten später besorgte Niklas Paulus am Ende eines Spielzugs nach bewährtem Schema das 0:4. Die Kandeler hätten sich nicht beklagen dürfen, wenn das Einsteigen von Musa Jabbi gegen Ioan-Alexandru Baltateanu mit einem weiteren Strafstoß geahndet worden wäre (80.). Gästetrainer Patrick Krick lobte seine Elf, sie habe den Kandeler Spielaufbau wirkungsvoll unterbunden. „Vorne haben wir das dann gut ausgespielt. Ob es am Ende 4:0 oder 5:0 ausgeht, ist auch egal. Jetzt können wir selbstbewusst in die nächsten schweren Spiele gehen.“ So spielten sie FC Bienwald Kandel: Aust – Seringer, Wagner, Kühnast, Sahin – Horn (74. Jabbi), Amezoug (46. Covasan), Paul, Heil (46. Sentürk) – Hornig, Hüll SG Eintracht Bad Kreuznach: Czyzewski – Missal, Simioanca, Pflüger, Flühr – Kurtoglu – Baltateanu (85. Sperling), Bayir (77. Lamb), Darcan – Wex (69. Paulus), Satici

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