Lokalsport Südpfalz Meisterparty mit allem

Die Party kann beginnen, einige haben schon die Meister-Trikots übergestreift.
Die Party kann beginnen, einige haben schon die Meister-Trikots übergestreift.

«BELLHEIM.»Als Tabellenführer gelingt der SG Ottersheim/Bellheim/ Zeiskam der perfekte Abschluss in der Frauenhandball-Oberliga. Nach dem 32:14 (16:6) gegen die HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler wird in der dritten Halbzeit mit den Fans der Aufstieg in die Dritte Liga gefeiert.

Fans schwenken auf der Tribüne Fahnen in den Vereinsfarben. Die Spielerinnen wagen den Diver auf dem Hallenboden, auf dem Sektduschen und Konfetti-Böller Spuren hinterlassen haben. Trainer Jens Zwißler nimmt sich eine kleine Auszeit, vergräbt abseits sein Gesicht in die Hände, ehe die Mannschaft ihn zu sich ruft. „Hey, Hey, Meistertrainer, Meistertrainer“ schallt es durch die Halle. Auch das „Gebt mir ein h, gebt mir ein u ...“, das Humba-Tätärä, erinnert an Fußball. Fußball? Tatsächlich fragte ein Schiedsrichter im laufenden Spiel, wie der HSV gespielt habe. Josef Lerch und Christl Laubersheimer, Verbandsfunktionäre, die das Spiel neben Klassenleiterin Christiane Köppl verfolgten, sagten es ihm. 20 Meister-Medaillen hängen Köppl und Laubersheimer später um Hälse. Köppl hat noch einmal alle schweren Verletzungen aufgezählt, die von der Mannschaft in dieser Saison zu schlucken waren. Alina Seither und Christin Zekl, die als Co-Trainer oder als Spielerin ausscheiden, halten Laudationes. Zekl verleiht als Kapitän einer Sonderpreis, eine Medaille für Tapferkeit, an die wieder verletzte Julia Sefrin. Die Physiotherapeuten erinnert an den Moment, als sie vor vier Jahren Zwißler bei dessen Behandlung fragte, ob er nicht OBZ-Trainer werden wolle: „Nie im Leben werde ich Frauentrainer!“ Drei Pokalsiege und einen Meistertitel später hebt Zekl das Vertrauen heraus, das die Spielerinnen zu ihm aufgebaut haben, seine Persönlichkeit, seinen Einsatz. Geschenke machen die Runde. Der Titelgewinn ist seit einer halben Stunde eingetütet, noch immer feiern die Fans die Mannschaft, feiert die Mannschaft sich selbst. Es ist, wie von Zwißler angekündigt, das Riesending, das er und die Spielerinnen nicht vergessen werden. Ganz sicher war sich der Trainer, dass die SG OBZ gewinnt. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle legte die Mannschaft am Samstagabend los wie ein Champion: vier Angriffe, 4:0. Die Ouvertüre an einem Tag, an dem alles gelingen sollte. Die Abwehr ließ Marpingen keinen Raum, verteidigte intensiv, als gäbe es sonst kein Morgen, blockte Bälle, der Konter und die zweite Welle funktionierten. Der Gegner versuchte es mit dem siebten Feldspieler und kam kaum zum Abschluss. Antje Haag im Tor hielt Würfe und warf selbst das 5:2. Das 9:3 fiel (Ann-Kathrin Hauck bediente Mike Silaghi), das 10:3 durch Zekl. Julia Herrmann kam ins Spiel, zog einen Siebenmeter und erzielte danach selbst das 12:3. Kernwurf Christina Völker: 13:3. Die Fans waren außer sich vor Begeisterung. Das Freudenfest war längst eröffnet. Nach der Halbzeit spielte OBZ mit Linda Knarr im Tor (neun Paraden), mit Janina Weber statt Völker auf der vorgezogenen Position in der offensiven Abwehr, mit Theresa Prinz, Kim Reichling, später kam noch Jessica Glaser. Nach dem 16:8 ging das Jubelfest weiter. Knarr bediente Laura Urschel für das 23:12. Zekl inszenierte das Kempa-Tor von Laura Winter zum 30:13. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, der Handball-WM-Song von Höhner, war vor dem Spiel eingespielt worden. „Was da aufgelaufen ist, mir fehlen die Worte. Klasse, was sie gespielt haben, phänomenal, absolut verdient“, sagt Zwißler stolz. „Auf uns“, der Fußball-WM-Song von Andreas Bourani, läuft zum Schluss. „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt“: Handball in der Dritten Liga. So spielten sie SG OBZ: Haag (1) (Knarr) – Hauck (2), Becht-Zekl (4), Völker (7) – Urschel (6/2), Winter (3/1) – Silaghi (2); Weber (1), Herrmann (2), Prinz, Reichling (2), Glaser (2) - Spielfilm: 4:0 (5.), 7:3 (12.), 13:3 (25.), 16:6 (Halbzeit) – 17:8 (38.), 21:10, 30:13, 32:14 (Ende) - Siebenmeter: 4/3 – 2/0 – Zeitstrafen: 2 - 1 – Beste Spielerinnen: Völker, Becht-Zekl – Bermann, Hanslik – Zuschauer: 400 – Schiedsrichter: Müller/Haas (Osthofen)

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