Lokalsport Südpfalz Mit Wahnsinnsserie und geschenktem Punkt

Der mit dem Ball tanzt: Steffen Pohl punktet für Landau, die Sinziger Merlin Hinsche, Martin Friedrich und Lukas Eschelmeyer sta
Der mit dem Ball tanzt: Steffen Pohl punktet für Landau, die Sinziger Merlin Hinsche, Martin Friedrich und Lukas Eschelmeyer staunen.

«LANDAU.»Auf der ganzen Linie überzeugend war der Auftritt des ASV Landau am Samstagabend in der Volleyball-Regionalliga gegen die LAF Sinzig. Lohn für die 73-minütige Glanzleistung war der dritte Erfolg hintereinander, der mit 3:0 (25:19, 26:24, 25:17) gegen den ehemaligen Drittligisten unerwartet deutlich ausfiel.

„Das war heute ein Aufschlag-Annahme-Spiel und immer wenn wir mutig aufgeschlagen haben, hatten wir die Oberhand“, urteilte Trainer Thorsten Zäck, der auch Vorteile im Mittelangriff sah und Zuspieler Tjark Kappel für seine gute Passauswahl lobte. Die von Zäck angesprochene Überlegenheit im Aufschlag schlug sich vor allem im letzten Abschnitt nieder, der von einer Wahnsinns-Serie von Tobias Barz geprägt war. Barz kam bei 11:13-Rückstand an die Aufschlaglinie und servierte anschließend elf grandiose Aufschläge, darunter zwei Asse und drei weitere direkte Aufschlagwinner. Die Serie des Mittelblockers dauerte inklusive Auszeiten und Spielerwechseln der Sinziger Trainerin so lange, dass der eigentlich immer nur kurz auf der Bank Platz nehmende Libero Mike Fuchs in den Aufwärmbereich lief und ein paar Übungen machte, um nicht auszukühlen. Den Landauern gelang nun beinahe alles, zum Beispiel auch die spektakulärste Rettungstat des Spiels. Sebastian Böck hielt einen Ball durch einen beherzten Sprung über den Trainerstuhl gerade noch im Spiel. Passenderweise wurde das Spiel dann kurz darauf auch mit einem Aufschlagass von Felix Hartloff beendet. Hartloff verdiente sich ebenfalls ein Sonderlob, da er erstmals in dieser Saison die Außenposition einnahm, in der Annahme weitgehend seinen Mann stand und vor allem im Block starke Aktionen hatte. Der Knackpunkt des Spiels war nach einhelliger Meinung aller Beteiligten Durchgang zwei. „So einen Satz gewinnt man nur in einem von zehn Fällen, und bei 1:1 geht das Spiel vermutlich in eine andere Richtung. Aber derzeit erarbeiten wir uns das Glück auch durch mutiges Auftreten“, sagte Kapitän Böck zum Mittelabschnitt. Die Landauer führten zu diesem Zeitpunkt 1:0, da sie nach anfänglichem Abtasten im ersten Satz (8:8) zuerst zulegen konnten und nach dem 19:13 eine Fünfer- Serie der Gäste mit Hartloff am Service direkt konterten (23:18). Nach dem Seitenwechsel fielen die ASV-Akteure aber in ein Loch, dem 2:7-Rückstand rannten sie lange hinterher (6:13, 10:15, 16:18). Zwar gelang bei 19:19 und 20:20 zweimal der Gleichstand, doch nach einem verfehlten Angriffsschlag und zwei Annahmepatzern lag der ASV scheinbar aussichtslos 20:24 zurück. Ihren ersten Satzball schenkten die Gäste durch einen technischen Fehler im Zuspiel ab, dann brachte Barz mit Aufschlägen die Sinziger Annahme in Bedrängnis, sodass der ASV-Block zweimal zupacken konnte. Die Gäste wurden nervös, und als ihnen der folgende Angriff als „gehobener Ball“ abgepfiffen wurde, leisteten sie sich zu heftige Proteste in Richtung des Schiedsrichters. Der zeigte den bereits verwarnten Sinzigern die Rote Karte, was dem ASV den wichtigen 25. Punkt kampflos einbrachte. Direkt danach bildeten die Hände Steffen Pohls erneut ein unüberwindliches Hindernis am Netz, sein Blockpunkt war der heimliche Matchball.

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