Lokalsport Südpfalz Nach der Pause für VfR Kandel mehr drin

KANDEL (kebe). Verbandsliga-Tabellenführer SV Alemannia Waldalgesheim kann in dieser Runde in der Südpfalz einfach nicht gewinnen: Gestern musste sich die Elf von Trainer Andre Weingärtner beim VfR Kandel mit einem torlosen Remis begnügen.

Wie schon vor zwei Wochen beim TB Jahn Zeiskam hatten die Alemannen mehr Spielanteile. Nun setzten auch die Kandeler der reiferen Spielanlage der Rheinhessen viel Leidenschaft und Energie entgegen. Die Feldüberlegenheit der ersten 45 Minuten konnte der Spitzenreiter nicht in Torerfolge ummünzen, weil häufig die klare Linie im Spielaufbau fehlte. Zudem nahm der VfR den ballführenden Gegenspieler zeitnah in Doppeldeckung und machte die Räume zwischen den Mannschaftsteilen geschickt eng. Zudem klärte Kandels Keeper Julian Roth vor Philipp Skiba und Oliver Hoch (15./31.), und in der 34. Minute entschärfte er einen Volleyschuss von Deniz Darcan. Ein Kopfball von Kandels Felix Forstner nach Eckball von Pascal Huell ging übers Tor. In der 23. Minute musste VfR-Innenverteidiger Marc Kauther mit einer Zerrung ausscheiden, sein Nachfolger Cristian Cenusa löste die Aufgabe hervorragend und gewann nahezu alle Zweikämpfe. Alemannia-Teammanager Hans Joachim Blum sagte zur Pause: „Wir haben mehr Ballbesitz. Nach dem Wechsel wird die Physis entscheiden. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Spiel für uns entscheiden können.“ VfR-Sportvorstand Charly Geiger meinte in seinem Halbzeitfazit: „Mit der Leistung unseres dezimierten Kaders muss man zufrieden sein.“ Nach dem Seitenwechsel drängten die Gäste mit aller Macht auf den Führungstreffer. Die einzige Gästechance resultierte jedoch aus einem abgefälschten Distanzschuss von Philipp Frank, der jedoch das Tor knapp verfehlte. Der im ungewohnten roten Dress spielende Aufsteiger setzte in der Offensive über die rechte Angriffseite immer wieder Nadelstiche. Torjäger Oeczelik mit neuem Kurzhaarschnitt rochierte ständig und war sehr bemüht, blieb jedoch meist glücklos. In der 68. Minute wäre er mit der größten Möglichkeit der Partie fast zum Matchwinner geworden. Er schob die Kugel nach Zuspiel von Pascal Huell am geschlagenen Gästekeeper Georg Borschnek ins leere Tor, doch SVA-Kapitän Marcel Fennel grätschte das Leder in letzter Sekunde von der Linie. Kurz vor dem Schlusspfiff Minute köpfte Yanik Wagner eine Huell-Ecke übers Tor. Erhitzte Gemüter und kurzzeitige Rudelbildung gab es drei Minuten zuvor. Oliver Hoch hatte den VfR-Kapitän mit einem Frustfoul von den Beinen geholt. Der Platzverweis durch den jungen Schiedsrichter Sascha Fischer war hart, aber nach dem Regelwerk durchaus vertretbar. Gästecoach Andre Weingärtner wirkte angesichts des geschmolzenen Vorsprungs auf Verfolger FK Pirmasens II sichtlich enttäuscht: „Das Ergebnis ist für uns eine Katastrophe.“ Anders sah es Kollege Fritz Kern: „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Es war eine nochmalige Steigerung gegenüber der Vorwoche. Wir müssen uns jeden Zähler hart erarbeiten, doch nach der Pause wäre sogar mehr drin gewesen.“

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