Lokalsport Südpfalz Nibelungentreue

ZEISKAM (kebe). Auf dem zehnten Platz hat der TB Jahn Zeiskam die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga abgeschlossen. Die starke Rückrunde (29 Punkte) bügelte vieles gerade.

Nach der knapp verpassten Vizemeisterschaft im Vorjahr wollte der Turnerbund wieder eine Platzierung im oberen Tabellendrittel. Diese Zielsetzung wurde deutlich verfehlt. Die Blau-Weißen belegten zu keinem Zeitpunkt einen einstelligen Tabellenrang. Dennoch überwiegt bei den Verantwortlichen die Erleichterung, den Klassenerhalt frühzeitig gesichert zu haben. Der Grund für die mehrmonatige akute Abstiegsgefahr lag in einem rabenschwarzen Saisonstart. In den ersten elf Saisonspielen gelang nur ein Sieg, Zeiskam fiel auf den letzten Tabellenplatz. „Ich saß mit Führungsspielern wie Steffen Hess oder Christian Liginger ziemlich ratlos in der Kabine. Diese Situation war für uns alle neu“, erinnert sich Sahin Pita. Zeiskams Trainer wirkte in dieser Zeit sehr nachdenklich. Die Vereinsspitze bemühte nicht die üblichen Marktmechanismen und vertraute weiter dem langjährigen Übungsleiter. Diese Nibelungentreue zahlte sich aus. Der 3:0-Auswärtserfolg beim späteren Absteiger TuS Hohenecken war der Auftakt zu einer Serie von 15 Partien ohne Niederlage. Erst am 19. April beim knappen 1:2 in Morlautern mussten die Südpfälzer ohne Punkte das Feld verlassen. Es gibt Erklärungen für den Misserfolg: Mehrere Leistungsträger waren über Wochen verletzt, die Startelf stellte sich häufig von selbst auf. Die offensiven Neuzugänge Eric Kiefer und Tobias Leonhard waren tragende Säulen des sportlichen Aufschwungs. Sie benötigten jedoch drei bis vier Monate zur Akklimatisierung. In der Vorrunde kassierte die Abwehr 25 Gegentreffer, in der Rückserie avancierte Pitas Elf mit zwölf zur besten Defensive der Liga. Der gelernte Offensivmann Pascal Thiede wurde von Pita in die Innenverteidigung beordert – diese Maßnahme erwies sich als goldrichtig. Mit seinem Partner Kevin Hoffmann sorgte er für deutlich mehr Stabilität. „Er ist der Gewinner dieser Saison. Wenn Pascals Entwicklung so weitergeht, entwickelt er Potenzial bis zur Regionalliga“, lobt Pita den kleinen Wirbelwind aus Landau. Thiede ist ein weiteres Indiz, dass Pita Talente aus unteren Klassen entwickeln kann. Diese Fähigkeit ist in der kommenden Saison mehr denn je gefragt, denn ander Sauheide steht der größte Umbruch seit Jahren an. Zahlreiche Korsettstangen des sportlichen Aufschwungs verlassen den Verein: Christian Liginger und Manuel Blank zieht es nach Herxheim, Florian Simon und Kevin Hoffmann nach Mechtersheim beziehungsweise Dudenhofen. Fünf Neuzugänge stehen lange fest: Dominik Steinel (23, SV Rülzheim), Jerome Mitchell (25, FSV Offenbach), Yannick Schneider (21, FC Speyer), Burak Tuna (21, TuS Mechtersheim) und Andre Grässer (21, VfB Haßloch). Seit gestern stehen zwei weitere „Neue“ für die Offensive fest: Safak Metin (23, FSV Freimersheim) und Steffen Wiegerling (19, TuS Knittelsheim) erzielten in der abgelaufenen Saison 26 oder 18 Tore. „Die neuen Spieler sind alle sehr jung und teilweise sehr schnell. Dies wird sich auf unser Spielsystem auswirken“, glaubt Pita.

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