Lokalsport Südpfalz Pannen, Pech und der völlig vergessene Ascuitto

Rülzheims Innenverteidiger Andelo Srzentic kommt zu spät, Torwart Houssam Nezhari hat den Ball.
Rülzheims Innenverteidiger Andelo Srzentic kommt zu spät, Torwart Houssam Nezhari hat den Ball.

«BÜCHELBERG.» Trotz zweier Gastgeschenke hat es der SV Rülzheim nicht geschafft, in der Fußball-Landesliga die Punkte beim SV Büchelberg zu entführen. Am Ende stand es vor 600 Zuschauern 4:2 (1:2) für die Hausherren. Die Rülzheimer verpassten es, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen, und verteidigten danach einfach unterirdisch.

Die Anfangsphase gehörte dem Aufsteiger aus dem Bienwald, eine erste gefährliche Situation konnte die Rülzheimer Abwehr gerade noch blocken (4.). Dann aber erzielte der überragende Gianluca Calabrese das 1:0. Steil in der Schnittstelle der Rülzheimer Verteidigungsreihe angespielt, setzte er sich durch und traf ins lange Eck. Rülzheim erholte sich schnell von dem Schock, eine Volleyabnahme aus 20 Metern von Steven Bendusch klärte SVB-Schlussmann Houssam Nezhari im Nachfassen. Dann das 1:1 nach einen schlimmen Ballverlust von Kevin Apfel im Mittelfeld. Rülzheim reagierte schnell, spielte den Ball steil auf Carsten Lutz, der das Leder an Nezhari vorbei ins Netz schob (11.). Nun war Rülzheim besser in der Partie und ging in Führung. Diesmal unterlief Büchelbergs Kapitän Uka Blerim ein Lapsus. Sein Rückpass kam nicht bei Nezhari an, weil Rülzheims André Nenning richtig spekulierte, dazwischenging und die Aktion erfolgreich beendete (26.). Weitere Versuche von Steven Benusch aus 20 Metern (28.) und Nenning (35.) nach einem schnell von Lutz ausgeführten Freistoß führten nicht zu Rülzheimer Toren, aber die Gäste hatten das Spiel jetzt im Griff. Zur Pause stellte Büchelberg auf ein 4-4-2-System um, „weil wir“, so Spielertrainer Marc Kauther, „die Wirkungskreise von Lutz mehr einengen wollten.“ Büchelberg kam so wieder zu Möglichkeiten. Steffen Zoller hätte mehr aus einem Freistoß machen können, der weit drüber ging (55.), dann prüfte Calabrese Rülzheims Torwart Kadir Yalcin aus 25 Metern (57.). Die folgende Ecke brachte nichts ein. Dann jubelten die Rülzheimer: Jesko Pfisters Weitschuss wurde von Nezhari an den Pfosten gelenkt, den Abpraller verwertete Andelo Srzentic. Doch der Schiedsrichter erkannte auf Abseits. „Eine Fehlentscheidung, die wir aber nicht ändern können“, ärgerte sich SVR-Spielertrainer Patrick Brechtel später. Er musste mit ansehen, wie Bojan Custic im eignen Strafraum von Apfel bedrängt wurde, sich fallen ließ. Das Spiel lief weiter, Apfel hatte viel Platz und Zeit und sah in der Mitte Anthony Ascuitto, der zum 2:2 ausglich (67.). Die Rülzheimer versuchten zu antworten und vernachlässigten dabei die Defensive. So landete ein langer Diagonalball beim völlig vergessenen Ascuitto, der bis zu seinem ersten Treffer gar nicht im Spiel gewesen war, nun die Nerven behielt, und die erneute Büchelberger Führung erzielte (76.). Und kurz darauf stand es gar 4:2 – wieder nach einem langen Ball, den der eingewechselte Hasan Coskun vor Yalcin erreichte und am SVR-Keeper vorbeispitzelte. „Nach zehn Minuten waren wir gut im Spiel, drehen es auch, Büchelberg wollte da gar nicht mehr viel von uns. Aber in der zweiten Hälfte haben wir gemerkt, was es heißt, wenn man in zwei, drei Aktionen im Defensivverhalten völlig indisponiert ist. Daraus müssen wir lernen“, sagte Brechtel. Kauther freute sich über die Punkte: „In der zweiten Hälfte haben wir uns mit Einstellung und Entschlossenheit den Sieg verdient. Es ist einfach geil, so ein Derby gegen überragend besetzte Rülzheimer hier zu gewinnen.“ So spielten sie SV Büchelberg: Nezhari – Tolbert, Blerim, Kauther, Benneter – Paul, Zoller – Ascuitto (90.+3 Karch), Apfel (88. Hannachi), Calabrese – Held (57. Coskun) SV Rülzheim: Yalcin – Bendusch (62. Kramer), Custic, Srzentic (75. Maximilian Brechtel), Barisic – Balasa (58. Mustafa), Jesper Brechtel, Geiger, Pfister – Lutz, Nenning Tore: 1:0 Calabrese (5.), 1:1 Lutz (11.), 1:2 Nenning (26.), 2:2 Ascuitto (67.), 3:2 Ascuitto (76.), 4:2 Coskun (83.) – Gelbe Karten: Lutz, Nenning – Beste Spieler: Calabrese, Ascuitto – Geiger, Lutz – Zuschauer: 600 – Schiedsrichter: Jutzi (Fischbach)

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