Lokalsport Südpfalz Premieren, Selbstläufer und Derbys

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WÖRTH/BELLHEIM. Für die meisten Südpfälzer Mannschaften lief es am sechsten Spieltag der Handball-Pfalzliga nicht wie erhofft. Die HSG Trifels, die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam, der TSV Kuhardt und der TV Offenbach gingen leer aus. Einzig der TV 03 Wörth durfte jubeln und konnte das Ruder herumreißen.

Mit 25:15 (12:8) gewann der TV 03 Wörth am Sonntag zu Hause gegen die TuS KL-Dansenberg II. Wörth startete gut in die Partie, konnte sich bis zur 13. Minute mit 6:3 absetzen. Bis zur Halbzeit hielt man die Aufsteiger aus Dansenberg auf Abstand, mit vier Toren Unterschied ging es in die Kabinen. Mit Wiederanpfiff erhöhte Wörth den Druck, warf in der 37. Minute das 17:10 – die Vorentscheidung und der erste Saisonsieg für die Mannschaft von Trainer Frank Schindler. „Es war bestimmt nicht das beste Handballspiel“, so Schindler, der erleichtert ist, endlich den Bann gebrochen zu haben. „Es war wichtig, jetzt mal ein Spiel zu gewinnen.“ In der Abwehr habe seine Mannschaft im Gegensatz zu den vergangenen Wochen gut gestanden. Auch die Torhüterleistung gab die nötige Stabilität. Wobei er bei Dansenberg auch nicht die Mittel im Angriff gesehen habe, um seiner Mannschaft gefährlich werden zu können. Lediglich sieben Tore ließ Wörth im zweiten Spielabschnitt zu. Vor dem Derby beim TSV Kuhardt (Samstag, 20 Uhr) sieht Schindler seine Mannschaft nicht in der Favoritenrolle. Seine Jungs seien heiß auf das Spiel. Simon Zolk (Schulter) und David Lang (Adduktoren) sind vorerst weiterhin außen vor. Philipp Wesper, mit sieben Feldtoren bester Werfer gegen Dansenberg, ist beruflich in Stuttgart. Ob Wesper es zum Spiel schafft, weiß Schindler noch nicht. Der TSV Kuhardt geriet am Sonntag beim TSV Iggelheim nach der Halbzeitpause unter die Räder. In der ersten Halbzeit hielt Kuhardt mit dem starken Gegner gut mit, konnte immer wieder ausgleichen. Aus einem 18:17 zur Halbzeit machten die Gäste erst ein 19:19, danach zeigte Iggelheim den Kuhardtern allerdings die Grenzen auf. Ein furioser Lauf entschied das Spiel, 30:22 flimmerte es knapp 20 Minuten später auf der Anzeigetafel. 35:29 hieß es am Ende der 60 Minuten. „Wir wussten, wie sie spielen, sind dann aber in die Tempogegenstöße gelaufen“, so Trainer Sándor Tenke, der schon unter Woche im Training gemerkt hatte, dass seine Spieler nach dem 30:22-Sieg gegen die TG Waldsee vielleicht mit einem Selbstläufer rechneten. „Du kannst in Iggelheim verlieren, aber so eine zweite Halbzeit geht nicht“, sagt Tenke. Ohne Leidenschaft sei seine Mannschaft aufgetreten. Er hoffe, dass die Spieler durch die Niederlage wieder auf den Boden geholt wurden und erwartet gegen Wörth einen Heimsieg im Derby. Die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam musste sich mit 26:31 (12:16) dem Aufsteiger TV Dahn geschlagen geben. Ab der 24. Minute verlor sie den Faden, geriet nach dem 11:11 mit 12:16 ins Hintertreffen. „Knackpunkt war die Rote Karte gegen Felix Kästel“, sagt Trainer Peter Geiger. Der junge Kästel deckte in der 3-2-1-Deckung auf der vorgezogenen Position und machte bis zur 24. Minute ein gutes Spiel. „In acht von zehn Fällen gibt es für das Foulspiel nur Siebenmeter und eine Zeitstrafe“, so Geiger, der von seiner Mannschaft mehr Geduld fordert. „Dahn hat schon verdient gewonnen, uns hat einfach die Cleverness gefehlt.“ Mit dem verlorenen „Schlüsselspiel“ zeige der Weg nach unten, so der Trainer. Die nächsten Wochen gegen Eckbachtal, Dansenberg II, Kuhardt und Waldsee werden hart. Am Sonntag um 17.30 Uhr ist die SG bei der HSG Eckbachtal gefordert, diese thront mit 12:0 Punkten an der Tabellenspitze. „Wir wissen um unsere Grenzen, trotzdem freuen wir uns auf das Spiel beim Tabellenführer“, so Geiger. Seine Hoffnung setzt er in Chris Beutler, der nach berufsbedingtem USA-Aufenthalt am Wochenende wieder zum Einsatz kommen könnte. Die HSG Trifels verlor bei der TS Rodalben mit 21:28. 14:6 für Rodalben hieß es zur Halbzeit, die zweite Hälfte spielte die HSG wesentlich besser, entschied den zweiten Durchgang sogar für sich. „Wir hatten am Anfang zu viele Einzelaktionen, jeder Spieler wollte das Spiel alleine machen“, erzählt Torhüter Dominik Scheid. Das erkläre auch die magere Ausbeute bis zur Halbzeit, gerade aus dem Rückraum habe man zu viele Fehler gemacht. Im Gegenzug war die TS immer wieder durch Tempogegenstöße erfolgreich. Scheid selbst war beruflich verhindert und konnte seiner Mannschaft nicht weiterhelfen. Nach der Halbzeitansprache von Trainer Arnel Mesic habe sich die HSG in der zweiten Hälfte gefangen und deutlich stabiler in der Abwehr gestanden. „Wir haben den Kreis besser in den Griff bekommen. Am Ende hat uns dann aber die Kondition gefehlt“, so Scheid. Am Sonntag um 18 Uhr steht das Derby gegen den TV Offenbach an. „Offenbach hat zwar auch verloren, ist aber weiter Aufstiegskandidat“, so Scheid. Gerne würde er den TVO ärgern. Der TV Offenbach gab am Sonntag in Waldsee die ersten Punkte der Saison ab. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte waren beide Teams auf Augenhöhe, nach der 11:9-Führung in der 19. Minute fiel der TVO allerdings rund um die Pause in ein Loch. Die Gastgeber nutzten die Fehler des TVO konsequent aus und zogen nach der Halbzeitpause (13:11) auf 18:13 davon. In der Schlussphase kam Offenbach wieder heran, nach dem 25:25 in der 53. Spielminute siegte Waldsee dann aber noch mit 28:26. „Wir haben zehn Minuten schlecht gestanden und uns im Angriff unnötige Abschlüsse erlaubt“, sagt Trainer Christoph Morio. Seine Mannschaft habe in dieser Phase zu hastig agiert und kompliziert gespielt, sei dann schnell in Rückstand geraten. „Das ist aber kein Beinbruch. Gegen die HSG Trifels müssen wir in der Abwehr wieder aggressiver sein“, so Morio weiter. Rechtsaußen Tino Gläßgen verletzte sich am Dienstag im Training, brach sich die Nase. „Ich habe noch nie so eine schiefe Nase gesehen“, sagt Morio. Spielen wird der Linkshänder am Wochenende also nicht, ansonsten stehen dem TVO alle Spieler zur Verfügung. |meyd

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