Lokalsport Südpfalz Rainer Noller macht’s schon wieder

Florian Just aus Burgpreppach steuert einen Citroen C2R2 Max.
Florian Just aus Burgpreppach steuert einen Citroen C2R2 Max.

«EDENKOBEN.» Herrlichen Rallyesport bot die Rallye „Südliche Weinstraße“ des MSC Ramberg. Deutlich mehr Zuschauer als in den Vorjahren versammelten sich am Samstag am Rundkurs bei Großfischlingen, das hatte schon Volksfestcharakter. „Es ist mit eine der schönsten Rallyes, die ich kenne“, resümierte Rainer Noller aus Abstatt. Der 47-jährige Geschäftsführer landete seinen siebten Gesamtsieg bei dieser Veranstaltung.

Es war sein 103. Erfolg. Der Deutsche AvD-Automobil-Meister und Saar-Pfalz-Meister will keine Meisterschaften mehr fahren. „Aber die Rallye hier in der Südpfalz ist Pflicht wegen seiner hervorragenden Organisation und seiner herrlichen Wertungsprüfungen.“ Neben dem Rundkurs bei Großfischlingen wurden die Sprintprüfungen am Heldenstein und bei der Kalmit gefahren. Peter Deege als Organisationsleiter, Frank Kuntz als Rallyeleiter und Andreas Schwalié als Vorsitzender des MSC Ramberg haben vorbildliche Arbeit im Vorfeld als auch am Veranstaltungstag geleistet. Am Start und am Rundkurs informierten fachkundige Moderatoren die vielen Zuschauer. Interessiert verfolgte SÜW-Landrat Dietmar Seefeld das Geschehen am Start auf dem Kirchbergplatz in Edenkoben und an der Spitzkehre beim Rundkurs. Es gab ein Aufeinandertreffen zweier ehemaliger Deutscher Rallyemeister auf dem Beifahrersitz. Stefan Kopczyk aus Heilbronn, im Jahr 2012 Deutscher Meister mit Mark Wallenwein (Stuttgart) im Skoda Fabia, gewann mit Rainer Noller diese motorsportliche Herausforderung. Sie hatten im Ziel nach sechs Wertungsprüfungen einen Vorsprung von 27,8 Sekunden. Lediglich die vierte Prüfung ging an Frank Färber aus Neuwied, ebenfalls in einem Mitsubishi Lancer Evo VIII. An der Seite hatte er Peter Schaaf aus Mayen, den Deutschen Rallye-Meister des Jahres 2013 (mit Georg Berlandy im Peugeot 207). Aufgrund der Streckenbeschaffenheit konnten die Allradfahrzeuge ihre Vorteile auf allen Prüfungen ausspielen. Einigermaßen in Tuchfühlung blieben Markus Löffelhardt/Janine Arnold (Neuenstein/Schmelz) im heckangetriebenen BMW M 3. In diese Klasse hatte es beinahe ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegeben. Winzer Karlheinz Braun aus Ranschbach zeigte auf den ersten beiden Wertungsprüfungen mit Beifahrer Edwin Braun, dass er um den Klassensieg fahren kann. Doch auf der dritten Wertungsprüfung versagte die Kupplung am BMW M 3. Zurück in der Szene ist Frank Schlinck aus Waldhambach. Exakt ein Jahr hat er pausiert, bevor sein neu aufgebauter Mitsubishi Lancer Evo der Stufe VIII für Rallyeeinsätze zur Verfügung stand. „In den letzten Tagen habe ich noch auf glühenden Kohlen gesessen und auf den Anruf gewartet, dass ich das Fahrzeug abholen kann“, sagte der Kfz-Mechanikermeister. Am Tag vor seinem 48. Geburtstag konnte er dann mit Ivonne Treiling an den Start gehen. Im Jahr 2013 hatte dieses Team die Rallye gewonnen. „Diesmal konnte ich noch nicht an die Leistungsgrenzen gehen, bin aber mit dem bisherigen Verhalten sehr zufrieden“, resümierte Schlinck. Etliche Motorsportsparten hat Jannik Mahl aus Rülzheim mittlerweile durchlaufen. In der Südpfalz war nun der nächste Schritt fällig. Nach Jugend-Kart-Slalom und Automobil-Slalom sowie Starts in der Retro-Rallye-Serie ging es auf Bestzeitprüfungen. „Ich habe meine Ziele erreicht, bin im Ziel und habe viel Erfahrungen sammeln können“, sagte der Nachwuchspilot. Lisa Kiefer aus Landau, die saarländischen Rallye-Meisterin des Jahres 2015 in der Beifahrerwertung, begleitete den 19-Jährigen. Die Pädagogin hat als Beifahrerin Erfahrungen bis hin zur Deutschen Rallyemeisterschaft. Über die achtbeste Zeit aller Teilnehmer am „Heldenstein“ freute sich das Team Michael Weiss/Jochen Rheinwalt (Landau/Neustadt). „Etwas schwieriger erwies sich der Rundkurs für den Frontantriebler“, so der Geschäftsführer eines Autohauses. Aber letztlich war man zufrieden wie auch Wilfried Brunken: „Ich dachte, ich wäre am Heldenstein schneller“, sagte der erfahrene Pilot, der diesmal im Mitsubishi Lancer Evo X von seiner Tochter Alexa begleitet wurde. „Der Heldenstein war erholsam für meinen Beifahrer“, scherzte Peter Fruth aus Edenkoben in Richtung seines Co-Piloten Ralf Baum aus Böchingen. Ohne Aufschrieb gingen sie im Porsche 911 auf die Strecke. „In der ersten Kurve habe ich mich gleich gedreht“, sagte Herbert Schmidt aus Edesheim und lachte. Es war im neu aufgebauten BMW 318 der erste motorsportliche Einsatz für den 58-Jährigen.

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