Hintergrund Robert Grabowski ein Gesicht von „Leben retten und feiern“

 Robert Grabowski (rechts) mit Bera Wierhake und Ivan Klasnic in Dresden.
Robert Grabowski (rechts) mit Bera Wierhake und Ivan Klasnic in Dresden.

Der aus Wörth stammende Robert Grabowski ist Botschafter der World Transplant Games im nächsten Jahr im August in Dresden. Die beauftragte Agentur sollte junge Gesichter finden und nahm auch Ex-Profifußballer Ivan Klasnic dazu.

Dresden/Wörth. Erstmals in der fast 50-jährigen Geschichte findet die Weltmeisterschaft für Transplantierte in Deutschland statt. Vom 17. bis 24. August 2025 werden in Dresden rund 2500 Sportlerinnen und Sportler mit Transplantationen aus 60 Nationen erwartet, die sich in 17 Sportarten messen werden. Bei der Premiere 1978 kamen 100 Sportler in England zusammen.

Der Verein „Trans Dia Sport Deutschland“ stellte bei der Auftakt-Pressekonferenz in Anwesenheit der Präsidentin des Dachverbandes World Transplant Games Federation (WTGF) und des Dresdner OB Dirk Hilbert drei Botschafter für diese WM vor. Das sind der 44-jährige Ex-Bundesligastar Ivan Klasnic (früher Werder Bremen), Bera Wierhake, die bereits als neun Monate altes Baby auf eine Transplantation angewiesen war, und der 33-jährige Wörther Robert Grabowski, der in Karlsruhe lebt. „Der Verein Trans Dia Sport, in dem ich natürlich Mitglied bin, hat einen Auftrag an die Sport-Agentur ,Sender und Empfänger’ gegeben. Diese unterstützt den Verein in der Umsetzung. Sie sollte im Mitgliederverzeichnis Botschafter suchen, und zwar junge Gesichter, die den Verein repräsentieren“, erzählt Grabowski der RHEINPFALZ. Dabei kam sie auf ihn und Bera Wierhake (23).

„Drei Viertel der Sportler wären nicht da“

„Wir waren beide schon gemeinsam bei mehreren Sportwettbewerben, unter anderem in Australien bei der WM und in Lissabon bei der EM. Dazu kommt Ivan Klasnic, der selbst alles auch durchlebt hat“, sagt Grabowski. Klasnic brauchte nach einem Nierenversagen drei Transplantationen. Mit der zweiten Niere seines Vaters – die erste seiner Mutter wurde abgestoßen – kam der Kroate nach zehn Monaten Pause zurück in den Profifußball. Elf Jahre später musste diese in seinem Heimatland erneut ausgetauscht werden. Heute lebt er in Hamburg, ist Spielerberater und spielt immer noch in der höchsten Altherren-Liga für Croatia Hamburg.

Die World Transplant Games laufen unter dem Motto „Leben retten und feiern“. Schwimmer und Speerwerfer Grabowski: „Drei Viertel der Menschen, die dort antreten, wären ohne Transplantationen nicht da.“ Er selbst brauchte zwei neue Nieren und eine Leber.

Aufklärungsarbeit

„Wir haben jetzt als Botschafter die Aufgabe, diese WM in Dresden zu vermarkten, in die Öffentlichkeit zu transportieren. Dafür wird es auch von der Agentur Videos und Werbung für die sozialen Medien, Radio und Fernsehen geben. Es geht aber nicht nur ausschließlich um Sport. Eine Kernbotschaft ist auch die gesundheitliche Aufklärungsarbeit zum Thema Organspende. Jeder, der in der Situation ist, auf ein Organ zu warten, benötigt die Hilfe eines Organspenders“, sagt Grabowski.

„Jede und jeder, der bei den World Transplant Games antritt, steht für eine erfolgreiche Organtransplantation. Die Lebensfreude und Zuversicht, die diese Menschen ausstrahlen, sind inspirierend und beeindruckend“, meinte Biathlon-Olympiasieger und Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag Frank Ullrich bei der Pressekonferenz.

17 Sportarten

Die Sportstätten liegen in Dresden nahe beieinander, es sind kurze Wege. Es sind neun Sportstätten für die 17 Sportarten ausgewählt. Eine zentrale Rolle wird das neue Heinz-Steyer-Stadion einnehmen. „Mit den World Transplant Games zieht dort ein sportliches Highlight ein, was es so noch nie gegeben hat. Für Dresden ist es eine große Ehre, Gastgeberstadt zu sein und sich als weltoffene und begeisterte Sportmetropole zu präsentieren“, so Dresdens Oberbürgermeister.

Der Besuch der Wettkämpfe wird Zuschauer nichts kosten.

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