Lokalsport Südpfalz Schirmer schließt die rechte Außenbahn

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ZEISKAM/KANDEL (kebe/mame). An der Sauheide in Zeiskam ist am Sonntag um 15 Uhr der Ludwigshafener SC zu Gast, der ASV Winnweiler gibt parallel seine Visitenkarte im Kandeler Bienwaldstadion ab. Der FSV Offenbach muss am vierten Spieltag der Fußball-Verbandsliga reisen, er spielt morgen um 15 Uhr in Bingen.

In Kandel gab es durchaus Bedenken: Wie würde der Verein das schwere zweite Jahr nach dem Aufstieg und dem Weggang von Torjäger Yasin Özcelik verkraften? Die Mannschaft hat mit einem eindrucksvollen Saisonstart geantwortet, sie ist nach drei Spielen ungeschlagen und belegt Platz drei. Beim 2:0-Sieg in Rieschweiler zeigte das Team vor allen Dingen in den ersten 45 Minuten eine beeindruckende Vorstellung. Sie wurde mit zwei Treffern von Neuzugang Florian Hornig belohnt. „Alle Mannschaftsteile haben sich an die taktische Order gehalten. Es wurde sehr gut Richtung Ball verschoben“, resümiert Sportvorstand Charly Geiger. Einen guten Einstand bescheinigte er dem eingewechselten Burghard Schirmer. Der 23-Jährige ist im Sommer nach den Stationen TB Jahn Zeiskam und SV Büchelberg zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. „Wir hatten eine Vakanz auf der rechten Außenbahn und er wollte zurückkehren“, sagt Geiger. Er bescheinigt ihm gutes Timing beim Kopfballspiel und Zweikampfstärke. Am effektivsten sieht er den kaufmännischen Angestellten auf der defensiven rechten Außenbahn. Schirmer wohnt in Kandel und arbeitet bei einem Gastronomiegroßhandel in Landau. Winnweiler hat zwei brandgefährliche Angreifer in seinen Reihen. Waldemar Schneider und Fabian Schmitt schossen den ASV mit 34 und 24 Treffern im Vorjahr in die Verbandsliga. Jeder schnürte beim 4:1-Heimsieg gegen den TB Jahn Zeiskam zum Saisonauftakt einen Doppelpack. Schneider wiederholte dies beim 2:1-Erfolg gegen Hassia Bingen. Kandels Trainerduo Christian Slatnek/Fritz Kern stellt fest: Das Lazarett ist leer, alle Urlauber sind zurück. Beim TB Jahn Zeiskam liegt die Verantwortung bei Co-Trainer Eric Kiefer, der von Torhüter Steffen Hess bei der Trainingsarbeit unterstützt wird. Chefcoach Sahin Pita weilt mit seiner Familie in der bosnischen Heimat und kehrt erst zum Abschlusstraining vor dem Spiel gegen den TuS Mechtersheim zurück. Bei der 0:2-Niederlage in Morlautern nahm der 44-jährige Übungsleiter als Joker auf der Bank Platz. Dies war notwendig wegen zahlreicher Ausfälle. Max Weilbach und Simon Stubenrauch urlauben, Serkan Toker ist gesperrt und Gino Padberg leidet unter einem Bänderriss. Dieses Quartett fehlt auch am Sonntag. Bei Dominik Steinel besteht nach einer Zerrung vage Hoffnung auf eine Rückkehr. Yannick Schneider war bereits für seinen neuen Verein SV Rot-Weiß Göcklingen im Einsatz. In Safak Metin möchte ein weiterer Spieler den Verein verlassen. Nach RHEINPFALZ-Informationen hat sein Ex-Verein FSV Freimersheim Interesse bekundet. „Wir erteilen nur bei adäquatem Ersatz die Freigabe“, bezieht TB-Präsident Georg Humbert Stellung. Ideal wäre für ihn die Verpflichtung einer Alternative auf der Sechser- oder Zehnerposition vor Schließung des Transferfensters am 31. August. Bei der angespannten personellen Lage fordert TB-Spielleiter Manfred Weck einen Dreier gegen den LSC. Er sieht das Team unter Zugzwang angesichts des schweren Folgeprogramms gegen Mechtersheim und Dudenhofen. „Es gibt keinerlei Ausreden. Am Sonntag muss ein Dreier her, egal wie“, sagt Weck. Er bescheinigte der Elf beim Tabellenführer vor allem in den ersten 45 Minuten eine ordentliche Leistung. Zu bemängeln hatte er das Umschaltspiel in der Rückwärtsbewegung; „Wenn wir den Ball verlieren, müssen alle Spieler mit zurück. Das war in den vergangenen Spielen nicht immer der Fall.“ Die Aufgabe morgen wird sehr anspruchsvoll, der LSC ist mit zwei Siegen glänzend aus den Startlöchern gekommen. Erstmals gelang es dem Ausbildungsverein aus dem Stadtteil Hochfeld, den Kader zusammenzuhalten. Torhüter Claudius Kuntz stand vor zwei Jahren noch beim FSV Offenbach zwischen den Pfosten, Goalgetter Jens Rehhäußer kehrte vom TuS Mechtersheim zurück und hat nun auch seinen Bruder Eric an der Seite, der von Arminia Ludwigshafen zurückgekommen ist. Mit Antonio de Simone und Bernd Fröhlich stehen zwei pfalzbekannte Urgesteine auf der Kommandobrücke. „Wir sind eine verschworene Gemeinschaft, die einfach zusammenbleiben wollte“, betont Cheftrainer de Simone. Nach dem 3:1-Heimsieg gegen Mombach purzelten beim FSV Offenbach Steine der Erleichterung. Mit vier Punkten aus drei Spielen schoben sich die „Froschköpp“ wieder auf die angestammte Position im Mittelfeld der Tabelle. „Die Stimmung ist gut, wir können jetzt selbstbewusst nach Bingen fahren“, berichtete Trainer Dietmar Bittner. Er erkannte mehr von seiner dem Team vorgegebenen Spielphilosophie, sah Fortschritte im taktischen Bereich. Besonders gefreut hat den Coach, dass Tim Hörner und Marcel Meinzer ihn in seiner Einschätzung bestätigt haben. „Beide haben ihre Sache sehr gut gemacht“, lobt Bittner. Meinzer, eigentlich noch in der A-Jugend spielberechtigt, bereitete das erste Offenbacher Tor wunderbar vor. „Dass ist keine Eintagsfliege. Er hat jetzt schon die Physis für die Aktivität, ist ein Riesentalent und ich erhoffe mir noch viele positive Dinge von ihn“, sagt der Trainer. Auch Routinier Andreas Marx habe stabiler gespielt, sei auf dem Weg zurück zu 100 Prozent Leistungsvermögen. Zurück sind auch Dominic Bach, Philippe Bender und Janik Schneider. Ob sie allerdings in Bingen gleich in die Startelf rücken, ist offen. Neu besetzt werden soll in jedem Fall die rechte Außenverteidigerposition, weil Timo Steigner angeschlagen ist (Bänderverletzung) und in dieser Woche nicht trainieren konnte. Kandidaten in Bittners Planspielen sind Daniel Evrard, zuletzt links defensiv eingesetzt, Bach oder der zuletzt als Innenverteidiger aufgebotene Franz Inser. Marco Wünstel ist noch gesperrt und kehrt erst zum Derby am Mittwoch gegen Kandel in den Kader zurück. Bittner ist sich sicher, dass seine Elf in Bingen „richtig gefordert“ wird. „Das ist eine Oberliga-Mannschaft, die direkt durchstarten will“, sagt der Trainer beim Blick auf den Kader des Aufsteigers, der vor allem spielerisch stärker daherkomme als die bisherigen FSV-Kontrahenten. Um zumindest einen Zähler mitzunehmen, soll Michael Bittner wieder die hängende Spitze geben. „Natürlich spürt man bei den Jungs, wenn sie ein erfolgreiches Spiel hinter sich haben. Da ist die Körpersprache gleich eine ganz andere“, erklärt der Vater nach den zwei Toren seines Sohnes zuletzt. „Es muss aber noch mehr kommen.“

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