Lokalsport Südpfalz Schmatzer auf die Backe

Das Siegerpodium in umgekehrter Reihenfolge: vorne Christopher Schmieg, verfolgt von Simon Nuber und Tagessieger Andreas Mayr.
Das Siegerpodium in umgekehrter Reihenfolge: vorne Christopher Schmieg, verfolgt von Simon Nuber und Tagessieger Andreas Mayr.

«RHEINZABERN.» Am Ende strahlte Andreas Mayr vom RSC Kempten über beide Backen. Nach 77 Kilometer Rheinzaberner Kriterium hatte er endlich seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Tags zuvor in Kuhardt schnappte ihm Teamkollege Dario Rapps den Sieg noch ungewollt vor der Nase weg (wir berichteten).

Mayr war in Rheinzabern einfach zu schnell. Nur die erste Wertung verpasste er, ansonsten wurde immer seine Startnummer genannt, wenn die schnellsten vier Akteure im Fünf-Runden-Takt nach den Sprintduellen über die Ziellinie preschten. „Wir hatten ausgemacht, dass ich auf die Punkte fahre“, sagte der gut gelaunte Sieger nach dem 70-Runden-Rennen. Und das klappte ausgezeichnet: Der 35-Jährige Sprinter schnappte sich vier der ersten fünf Wertungen und verwies seine Konkurrenz in der Führungsgruppe um Joshua Asel, Dominik Merseburg (beide Erdinger Alkoholfrei), Simon Laib (RSC Schönaich), Henrik Hamm (RV Essingen), Andreas Fließgarten, Simon Nuber, Fabian Genuit, Jan Kraemer (alle Möbel Ehrmann) und Teamkollege Christopher Schmieg reihenweise auf die Plätze. Für Genuit war das Rennen wegen eines Sturzes schneller gelaufen als vorgesehen. Er machte weiter und landete auf dem achten Platz. Hamm musste nach etwa der Hälfte der Renndistanz Federn lassen, er fuhr in der achten Wertung das letzte Mal in die Punkte. Der 20-Jährige aus Ilbesheim beendete das Rennen auf dem sechsten Rang. „Es hat sich immer so ergeben, dass ich meist schon eine Runde vor der Wertung da war. Den anderen war dann klar, dass ich gewinnen muss“, erklärte der Sieger, der sich halt immer gut positionieren konnte. Und die Schützenhilfe kam sofort dazu: Zwischen Runde 45 und 50 – Mayr führte 33:15 im Privatduell mit Nuber – entwischten Laib und Schmieg den restlichen sieben Mann im Führungsfeld. Die Ausreißer hatten bald 13 Sekunden Vorsprung und holten sich die nächsten vier Wertungen, während sich Mayr und Nuber tolle Sprints um den dritten und vierten Platz lieferten. „Da geht es immer heiß her zwischen uns“, sagte Mayr, der sich freute, mit seinen Jungs dem Team Möbel Ehrmann Paroli bieten zu können. Nuber, nach dem Gewinn der doppelt zählenden Schlusswertung auf dem zweiten Platz, musste eingestehen, dass es gegen die starken Kemptener zu schwer war. Die freuten sich über den Doppelerfolg am Wochenende. Für Schmieg, der auf den dritten Platz fuhr, gab es vom souveränen Sieger Mayr noch einen Schmatzer auf die Backe. „Er ist so ein Schatz, wollte, dass ich gewinne. Ich fahre schon ewig mit ihm zusammen“, sagte Mayr. „Andi hat sich den Sieg verdient. Unsere Überzahl haben wir dann einfach gut ausgespielt“, freute sich Schmieg für seinen Kumpel. Am 5. Juni will er mit dem RSC Kempten in Schifferstadt den nächsten Coup in der Pfalz landen. „Das Rennen ist dienstags – also nur, wenn wir rechtzeitig Feierabend machen können.“ Das Derny-Rennen der U13, bei dem der RSV Roschbach mit zehn Fahrern, darunter die acht Mann vom Team Möbel Ehrmann, das Tempo für die Besten des U13-Rennens vorgaben, kam gut an – bei Zuschauern und Fahrern. „Das war eine super Werbung für den Radsport. Zwei Runden haben die Fahrer die Kinder vor dem Start mit ans Rad genommen, sich warm gefahren und miteinander geredet“, berichtet Nils Bräutigam vom RSV Rheinzabern von der Premiere des Derny-Rennens. Dem Radnachwuchs hat’s gefallen, wenngleich die Leistungsunterschiede der Schüler im Windschatten der Elite-Fahrer noch deutlicher zu sehen waren. Eine Siegerehrung gab es nicht. „Das soll ja eine Gaudi sein, ein Spaß für alle“, so Bräutigam. Schnellster Mann bei den Senioren war Ernst Hesselschwerdt vom RC Silber-Pils Bellheim. Roschbachs Yannik Hund gewann das dünn besetzte Rennen der U19. Zwei Heimsiege konnte der ausrichtende RSV Rheinzabern mit Messane Bräutigam in der U13 und Josef Winter in der U11 feiern. Torben Osterheld vom RV Offenbach gewann das Rennen der U15.

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